Heaven
Wohnzimmer.
»Richard, schau nur, sieht sie nicht toll aus?«, fragte Jane begeistert, als sie hereinkam, und Richard lächelte. »Ja, ich kann verstehen, dass Luke so verrückt nach ihr ist.«
Verlegen senkte sie den Kopf, während sie sich insgeheim wünschte, der Abend möge schon vorüber sein.
Es dauerte nicht lange bis Luke erschien, und zu viert machten sie sich auf den Weg zur Feier.
Je näher sie der Schule kamen, desto mehr Menschen strömten mit ihnen zusammen in Richtung des Gebäudes, und immer wieder trafen sie auf Leute, die stehenblieben, um sie zu begrüßen und vor allem Luke die Hand zu schütteln. Er hatte seinen Arm um Kim gelegt, beantwortete freundlich alle Grüße und Fragen, ohne sie loszulassen, und Kim erntete mehr als einen neugierigen Blick.
Schließlich hatten sie das Gebäude erreicht und folgten dem Strom der Besucher zur Aula, wo schon ein reges Gedränge herrschte. Sofort stürmten etliche Leute auf Luke zu, klopften ihm auf die Schulter, wollten sich mit ihm unterhalten und baten um Autogramme. Geduldig blieb er stehen, lächelte, schrieb seinen Namen auf alle nur erdenklichen Gegenstände, und griff anschließend jedes Mal sofort wieder nach Kims Hand.
Umringt von etlichen früheren Bekannten und ehemaligen Klassenkameraden kämpften sie sich zur Bar durch, holten sich etwas zu trinken und richteten ihre Aufmerksamkeit dann auf die Bühne, wo jetzt Vernon Strout auftauchte und mit einer Ansprache die Feier eröffnete.
Abwesend verfolgte Kim das anschließende Programm, immer wieder schaute sie Luke von der Seite an, versuchte an seinem Gesicht zu erkennen, was los war, doch er sah völlig entspannt aus. Lediglich am festen Druck seiner Finger um ihre Hand bemerkte sie, dass ihn irgendetwas sehr stark beschäftigte. Nervös ließ sie ihren Blick durch den Saal schweifen, aber außer den interessierten Blicken etlicher Gäste, die sie neugierig anstarrten, war nichts Ungewöhnliches zu festzustellen.
Unterdessen hatten sich auch Robert, Lewis und Stanley bei ihnen eingefunden und fieberten ihrem Auftritt entgegen.
Plötzlich stand Caitlin vor ihnen, und Kim hielt die Luft an, wartete angespannt auf Lukes Reaktion. Doch außer einem freundlichen »Hallo« schenkte er ihr keine weitere Beachtung, und Kim wusste nicht, ob sie darüber froh sein sollte oder nicht, alles in ihr war in Aufruhr.
Schließlich trat Vernon Strout erneut auf die Bühne und griff nach dem Mikrofon.
»Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schüler und Ehemalige, ich habe jetzt die ganz besondere Ehre, jemanden anzukündigen, der Ihnen allen sicher kein Unbekannter sein dürfte.«
Sofort begannen alle im Saal, wie wild zu klatschen, sodass er gezwungen war, eine kleine Pause einzulegen, bis wieder Ruhe einkehrte.
Luke nickte den anderen zu. »Okay, auf geht‘s.«
Die Männer schoben sich durch die Leute nach vorne zur Bühne, und Luke zog Kim noch einmal kurz in seine Arme.
»Egal was du gleich sehen wirst – sei mir nicht böse und vertrau mir«, flüsterte er ihr ins Ohr, drückte ihr noch einen raschen Kuss auf die Wange und folgte den anderen nach vorne.
»Ich bin sehr stolz und glücklich, Ihnen jetzt unseren ehemaligen Schüler und Weltstar Luke Summer ankündigen zu dürfen. Zusammen mit ein paar Mitgliedern seiner damaligen Band hat er sich netterweise bereiterklärt, uns mit seiner einmaligen, unverwechselbaren Stimme zu erfreuen – Luke Summer«
Völlig verstört über Lukes seltsame Bemerkung beobachtete Kim, wie er zusammen mit den anderen auf die Bühne stieg, die Leute im Saal tobten vor Begeisterung, und das Schulorchester machte Platz für Stan, Lewis und Robert.
Luke bedankte sich kurz bei Direktor Strout, richtete ein paar Begrüßungsworte an die Zuschauer, dann gab er den anderen ein Zeichen und Sekunden später setzte die Musik ein und er begann zu singen.
Schlagartig war es still im Saal, und während alle hingebungsvoll den alten Songs lauschten, schaute Kim sich erneut unruhig um.
Ihr Blick fiel auf Caitlin, die nur wenige Schritte von ihr entfernt stand und lächelnd zur Bühne schaute, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
Nachdem sie den letzten der alten Titel beendet hatten, wandte Luke sich wieder an das Publikum.
»Und zum Abschluss noch ein ganz besonderes Lied für eine ganz besondere Person.«
Kims Puls beschleunigte sich, sie wusste, welchen Titel er mit diesen Worten ankündigte, es war ihr Lied, er hatte es für sie geschrieben, und er sang
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