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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Rodenkirchen
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und Blättern übersäte Stelle in einem Waldstück nahe Bad Münstereifel ausstrahlte, empfand er nach wie vor als unbeschreiblich.

    Hans war stolz. Er war bereits in den Vorjahren einige Male dabei gewesen, aber zum ersten mal hatte er alles alleine organisiert und koordiniert. Und was das wichtigste war: Zum ersten Mal würde er in diesem Rahmen die Rede halten! Aufgeregt war er deswegen nicht, die kleine Ansprache hatte er in den vergangenen Wochen bis ins Detail ausgefeilt und sie würde ihm wie die erste Strophe des Deutschlandliedes auswendig aus dem Mund perlen. Überhaupt würde dieses Treffen eines der bestorganisierten in seiner Geschichte sein. Er hatte sogar für diejenigen, die nicht - oder dann nicht mehr - so gut zu Fuß waren, einen Taxibus für den Rückweg vorbestellt, während alle anderen die drei Kilometer zurück nach Bad Münstereifel in einer kleinen Fackelwanderung zurücklegen würden. In dem Kurort wiederum hatte er in einer urigen Kneipe drei große Tische reserviert und dem Wirt mit der Aussicht auf gute Umsätze das Versprechen entlockt, sie auch bei einem Eintreffen mitten in der Nacht noch lange zu verköstigen. Denn auch wenn der, wegen dem sie alle hier waren, Alkohol immer abgelehnt hatte, gehörten ein paar zünftige Biere einfach dazu. Man musste es mit der Heldenverehrung ja auch nicht übertreiben.
    Hans blickte in die Runde. Er kannte nicht alle Männer, einige nur vom Gesicht her. Nur wenige der älteren Mitglieder von „Pro Heimat“ hießen diese jährliche Veranstaltung gut und dementsprechend waren eher die jungen Kollegen mit von der Partie. Und auch wenn der Vorstand seines Vereins von diesem Heldengedenktag wusste, würde sich niemand von ihnen hier blicken lassen. Sicherlich waren sie vor vielen Jahren die Initiatoren dieses Abends gewesen. Aber heutzutage würden sich die „hohen Herren“, wie Hans sie gerne unter vorgehaltener Hand nannte, hüten, hier aufzutauchen. Unter keinen Umständen durfte der Verein mit einer Veranstaltung wie dieser in Verbindung gebracht werden, gerade jetzt, wo die Parteigründung so nahe war. Das wusste Hans, und das wussten auch alle hier Anwesenden. Bisher war es seines Wissens nach auch erst einmal vor vielen Jahren zu einem Zwischenfall gekommen. Wobei dieser relativ zu werten ist - denn von einem Jäger dazu genötigt zu werden, das Feuer sofort auszutreten und den eigenen Müll wieder mitzunehmen, war zwar eine unschöne, aber vergleichsweise harmlose Störung.
    Hans ging zu den einzelnen Grüppchen, die Bier trinkend herumstanden, begrüßte jeden Einzelnen nochmals persönlich und stieß mit ihnen an. Alle Gäste unterhielten sich eher gedämpft und schienen sich somit an das zu halten, was er der versammelten Mannschaft zwei Stunden zuvor am Bahnhof von Bad Münstereifel eingetrichtert hatte. Er schätzte die Gesamtzahl der Personen auf knapp 50, davon 15 aus Vereinsreihen. Den Rest der Truppe bildeten Bekannte und Sympathisanten aus der Eifel und den umliegenden Großstädten. Sogar jemand aus den Niederlanden war angereist. Die Einladungen zu diesem Abend waren streng kontrolliert ausgesprochen worden. Chaoten konnten sie hier nicht gebrauchen. Er ging etwas abseits, nahm ein Handy aus seiner Brusttasche und tippte auf „Wahlwiederholung“, um Erik anzurufen. Sein Kumpel gehörte zu den vier jüngsten Teilnehmern, die der Tradition gemäß die „Security“ zu bilden hatten. Alle vier Himmelsrichtungen rund um den feierlichen Ort waren so mit Wachen besetzt. Sie hatten sofort anzurufen, sobald etwa ein Jäger, sich wegen der Lautstärke beschwerende Anwohner oder sonstige Störenfriede auftauchten. Die nächsten Wohnhäuser waren nur 150 Meter Luftlinie entfernt und Hans wollte nichts dem Zufall überlassen, das hatte er von seinen Vorgängern gelernt.
     
    Erik hob sofort nach dem ersten Klingeln ab.
    „Alles klar bei Dir?“
    „Melde gehorsam: Südlicher Zugang nach wie vor gesichert!“, antwortete Erik.
    „Lass den Scheiß! Also – Keine Spaziergänger, niemand?“
    „Nee Hans, ich hab keinen gesehen. Gab‘s von den anderen Posten auch noch keine Meldung?“
    „Nein. Scheint alles geil zu laufen – Jeder der zugesagt hat ist da, keiner der nerven könnte in Sicht, es ist relativ warm und wir haben sogar einen verdammt schönen Vollmond!“
    „Ja – wirklich schön. Hoffentlich kann ich dann nächstes Jahr mal mit rauf.“
    „Mach dir nix draus, so hab ich auch angefangen Junge! Dafür scheppern wir uns

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