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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Rodenkirchen
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stumm in sich hinein.

    „Nabend die Herren! Kleine Nazi-Party am Start?“
    Einer aus der vorderen Gruppe erhob laut das Wort.
    „Halt die Fresse, linke Zecke!“, antwortete irgendwer links von Hans.
    „Wir wollen auch gar nicht lange stören, sondern euch nur ganz höflich auffordern, sofort euer Scheiß-Feuer auszutreten und euch hier still und leise zu verpissen, da wir sonst leider ziemlich sauer werden müssen. Partys wie diese mögen wir nämlich überhaupt nicht“.
    Hans schwitzte. Hoffentlich blieben die anderen ruhig. Er musste etwas sagen.
    „Ich glaube kaum, dass ihr mehr Recht habt hier zu sein als wir!“, bellte er selbstbewusst in die Richtung des vermeintlichen Sprechers der anderen Gruppe.
    „Das glaube ich schon“, rief dieser zurück, „denn was ihr hier abgehen lasst ist in vielen Punkten strafbar“.
    „Ich geb' dir gleich strafbar, du Wichser!“, rief wieder der Kerl von links, den Hans nicht erkennen konnte, und ließ seinen Worten eine volle Bierflasche folgen, die mitten in die Gruppe der Linken krachte. Schon Sekunden später fanden die ersten Faustschläge ihr Ziel. Eine Massenschlägerei schien unvermeidbar. Hans war es jetzt auch egal. Wenn diese Penner ihm schon den großen Auftritt versauen mussten und anscheinend sowieso auf die Fresse haben wollten, dann sollten sie halt kommen.

    Der ersten Schlag traf ihn von hinten in den Rücken. Von hinten! Ihm blieb kurz die Luft weg. Schnell ging er in die Hocke, stützte sich mit den Händen ab und trat mit voller Kraft mit dem rechten Bein zurück. Ein Schmerzensschrei verriet ihm, dass er jemanden getroffen hatte. Er erhaschte einen kurzen Blick in die Senke und konnte sehen, dass dort ein wildes Gemenge von sich schlagenden Menschen herrschte. Während er sich aufrichtete, bemerkte er aus den Augenwinkeln Tobias, der einen Baum hinaufkletterte. Das würde ein Nachspiel haben. Hans drehte sich nun vollends um und sah seinen Gegner davon humpeln, als ihn plötzlich jemand von hinten packte und mit einem Arm würgte. Mit dem anderen schlug er Hans in die Nierengegend. Schon wieder so ein feiger Angriff! Er holte mit dem rechten Arm aus soweit er konnte und stieß seinen Ellbogen in die Seite des Kerls der ihn festhielt. Für einen kurzen Moment lies dieser locker, spannte seinen Würgegriff aber schon nach einem kurzen Augenblick wieder an. Jetzt wurde Hans richtig sauer. Und darüber hinaus recht sauerstoffarm. Wollte ihn dieser Penner umbringen? Hatte der Kerl sich noch nie ordentlich geschlagen? Von hinten – und dann auch noch würgen! Er riss einen Arm über den Kopf und bekam tatsächlich ein Büschel der langen Haare seines Gegners zu fassen. „Der Führer segne diese Scheiß-Zecken-Frisuren“, dachte Hans, während er herzhaft daran riss. Die Schmerzensschreie gellten in seinem Ohr und als der Druck um seinen Hals nachließ und er sich ein wenig befreien konnte, zog Hans den Würger über Kopf noch näher an sich heran, während er mit der Faust des anderen Arms blind versuchte, die Testikel des Kerls zu malträtieren. Auch dies gelang ihm und er war frei. Hans drehte sich blitzschnell um und trat mit aller Kraft zu. Sein Fuß landete direkt in der Magengrube seines Gegners, der erst zurück taumelte, um dann in die Knie zu gehen.
    „Da hockst du Häufchen maskiertes Elend“, dachte Hans und sah sich schnell um. Kein weiterer dieser Wichser war in seiner unmittelbaren Nähe zu sehen. Alle schienen mit Angriff- und Verteidigungsspielen beschäftigt. Die andächtige Stille von eben war Geschrei, Geklirre und dem dumpfen Geräusch von auf Fleisch schlagenden Fäusten und Holzteilen gewichen.
    Der Kerl hatte genug, dass konnte er sehen. Er kniete unbeweglich vor Hans Füßen und spukte gelblichen Schleim auf den mit Moos bewachsenen Beton. Allerdings fiel ihm dies aus dem Mundschlitz seiner über das Gesicht gezogenen Wollmütze sichtlich schwer, woraufhin er sich das Textil vom Kopf riss, um seinem Erbrochenen freien Lauf zu lassen. Wie erbärmlich. In einem kurzen Moment durchzuckte Hans eine Welle aus blinder Wut. Das hätte sein Abend werden sollen! Warum mussten diese Penner alles kaputt machen? Schon letztes Jahr hatten sie eine reguläre Versammlung seines Vereins aufgemischt und jetzt nervten sie schon wieder! Konnten die sich nicht um ihren eigenen Kram kümmern? Er hatte doch auch noch nie grundlos eine Gruppe Linker vermöbelt! Als der würgende Typ in diesem Moment zu ihm aufsah und auch noch „Spinnst du, du

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