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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Rodenkirchen
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nie. Als Musiker bin ich auch eher Nachts unterwegs und schlafe tagsüber.“
    „Gut, vielen Dank Herr ...“, Kamphaus schielte flugs auf das Klingeschild neben der Tür, „... Handhusen, das war‘s auch schon.“
    „Wasn los mit dem?“
    „Schönen Tag noch!“, sagte nun auch Manni, während die beiden sich bereits wieder umgedreht hatten, um die Stufen bis ins Souterrain hinabzusteigen.

    Dort horchten sie zunächst an der einzigen Wohnungstür im untersten Geschoss, konnten aber kein Geräusch ausmachen. Auch Mannis Klopfen blieb fruchtlos.
    „Lass es uns außen herum mal probieren“, meinte Kamphaus. Wieder vor der Haustür angekommen wies er seinen Kollegen an, dort Schmiere zu stehen. Auf der Rückseite des Hauses fiel der Blick des Kommissars auf einen Hinterhof mit einem kleinen Stück Rasen und einer daran angeschlossenen tieferliegenden Terrasse, die durch eine große, mit Gardinen verhangene Fensterfront begrenzt wurde. Hier musste Gerle wohnen. Mit einem Satz sprang er in die Mulde der Terrasse und legte die Hände schnell trichterförmig um seine Augen, so dass er drinnen etwas erkennen konnte. Mehr als einige schemenhafte Möbelumrisse waren jedoch nicht ausmachen. Abermals reagierte niemand auf sein Klopfen und Rufen. Kamphaus ging zurück zu Manni, der sich auf den Treppenstufen der Haustür niedergelassen hatte.    
    „Scheint wirklich niemand da. Telefon?“
    „Hat angeblich keins, wurde von uns überprüft und bestätigt.“
    „Scheiße. Warten wir hier?“
    Manni schneuzte sich in ein frisch aufgefaltetes Papiertaschentuch und legte die Hand auf das Mikrofon der Gegensprechanlage bevor er flüsternd antwortete.
    „Lass uns doch einfach einmal um den Block fahren und an der Straße parken, so dass man das Auto nicht sieht. Dann gehen wir zu Fuß zum Haus und halten es eine Viertelstunde unauffällig im Auge. Es ist schon so mancher doch plötzlich zu Hause gewesen, wenn er dachte, der Besuch habe aufgegeben ...“
    „Gute Idee, Herr Krämer. Und wenn danach immer noch nichts geht, fahren wir mal zu diesem Vereinslokal, das liegt ja auch hier im Ort.“
    Manni nahm die Hand wieder von der Gegensprechanlage und sagte laut „Komm Kollege, das bringt nix hier. Lass uns fahren.“

    Nach einer kurzen Runde durch das Wohngebiet stoppten die beiden Kommissare in einer von Hans Wohnung nicht einsehbaren Parkposition an der Keldenicher Straße und stiegen aus. Im Schutze eines kleinen Hügels, der mit Kiefern und hohem Gras bewachsen war, hielten sie die Eingangstür und den Hinterhof des Hauses von der Hauptstraße aus im Auge. Doch viele Minuten lang geschah nichts. Gerade, als Kamphaus abwinken und wieder ins Auto zurückkehren wollte, kam ein junger Mann die Lilienstraße in ihre Richtung hinunter spaziert. Ein Sechserpack Bier klirrte leise unter seinem Arm und er steuerte das Haus mit der Nummer vier an.
    „Das ist er nicht“, flüsterte Manni.
    „Nein, aber guck mal, er klingelt ganz unten. Würde mich nicht wundern, wenn der Gerle besuchen will“.
    Der junge Mann klingelte zum wiederholten Mal und wartete. Schließlich klemmte er sich den Pappkarton mit den Bierflaschen unter den linken Arm, nestelte mit der rechten Hand an seiner Hosentasche herum und brachte ein Handy zutage.
    „Jetzt!“, zischte Kamphaus. „Du von oben über die Einfahrt, ich hier über den Hügel, man weiß ja nie“.
    Manni tat wie ihm geheißen und Kamphaus erklomm den kleinen Hügel in zwei Sätzen, wobei er sofort von dem Mann an der Tür bemerkt wurde, der leicht erschrocken in seine Richtung blickte.
    „Entschuldigung!“, sagte Kamphaus laut, worauf der Kerl sein Telefon wieder sinken ließ. Er war vielleicht zehn Meter entfernt und ging ganz normal auf die Haustür zu. 
    „Sie möchten nicht zufällig zu Hans Gerle?“
    „Was geht Sie das denn an“, schallte es Kamphaus wie aus der Pistole geschossen in einem leicht aggressiven Ton zurück.
    „Einiges. Polizei“, erwiderte der Kommissar nur knapp. Keine Sekunde später spritzten Bierschaum und Glasscherben auf die Pflastersteine vor dem Hauseingang. Der Angesprochene hatte sein Mitbringsel achtlos fallenlassen und setzte zu einem Sprint die Einfahrt hinauf zur Straße an. Er kam nur ein paar Meter weit und lief genau in Mannis Arme, den er offensichtlich noch überhaupt nicht bemerkt hatte. Der Junge quittierte Mannis fachmännisch angesetzten Polizeigriff mit einem kurzen leisen Aufschrei und ergab sich wehrlos seinem

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