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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Rodenkirchen
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dieser Türen stand offen, auch das Radio schien dort zu dudeln. Kamphaus bedeutete Manni, ihm zu folgen, klopfte an den Rahmen der offenen Tür und lugte um die Ecke.
    „Mein Jott, hamm se mich erschreckt!“ Ein älterer Mann in Malerklamotten kam mit einer Farbrolle in der Hand auf sie zu und drehte im vorbeigehen das Radio leiser.
    „Entschuldigung, vorne hat niemand aufgemacht.“
    „Wer sind Sie denn, Kurierdienst?“
    „Nein“, Kamphaus lächelte und zog seine Marke heraus. „Mein Name ist Kamphaus, Kripo Euskirchen. Mein Kollege Krämer.“ Manni deutete ein Nicken an. „Ist vielleicht jemand vom Verein da, wir hätten ein paar Fragen“.
    Der Mann legte die Rolle in seiner Hand auf die Abdeckplane am Boden und wischte sich die Hände an seiner Hose ab. „Ich bin Vereinsmitglied. Pützer. Karl Pützer. Was ist denn los?“
    „Sind Sie zufällig vom Vorstand?“
    „Nee, aber der Joseph, also Joseph Winkler, unser erster Vorsitzender, der ist da. Ist hinten im Büro. Ich ruf ihn mal.“
    Kurze Zeit später saßen Kamphaus und Manni auf zwei Holzklappstühlen in einem kleinen kargen Raum, der bis auf einen Schreibtisch, ein Regal mit Akten und Büchern sowie einem guten Dutzend Kartons leer war. Der Boden war mit rotbraunen Fliesen ausgelegt. Die weiß getünchten Backsteinwände waren schmucklos, mit Ausnahme einer Uhr sowie einer großen Eifel-Landkarte, die von zahllosen kleinen Werbeanzeigen umringt war. Manni war gerade im Begriff, Joseph Winkler zu erklären, dass sie nur durch Zufall im Ort gewesen seien und hier deshalb so unangemeldet ihr Glück versucht hatten. Der kleine untersetzte Mann Mitte Sechzig hörte aufmerksam zu. Er hatte die beiden Polizisten fast überfreundlich empfangen und ihnen Kaffee angeboten, den beide dankend abgelehnt hatten.

    Der erste Vorsitzende von „Pro Heimat“ trug eine Strickweste und hatte nur noch einen silbernen Haarkranz um den ansonsten kahlen Kopf. Er erwiderte Manni, dass der Verein für jegliche Informationen bereitstünde und sie nichts zu verbergen hätten. Dann übernahm Kamphaus das Wort.
    „Es geht also, wie von meinem Kollegen schon erwähnt, um Hans Gerle ...“
    „Ach, der Hans“, das Gesicht des Vorsitzenden nahm eine sorgenvolle Miene an. „Ich habe natürlich von seiner Verhaftung gehört. Traurige Sache. Wir kennen uns ganz gut, wissen Sie? Er wohnt ja hier im Ort und hat momentan leider keine Arbeit. Ist aber handwerklich sehr geschickt, der Junge. Hat uns hier bei der Renovierung sehr viel ehrenamtlich geholfen. Und da ich inzwischen Rentner und demzufolge auch oft hier bin, ist man sich schon öfters begegnet, als das bei vielen anderen Mitgliedern der Fall ist. Ich hoffe, dass er bald wieder frei kommt?“

    „Das wissen wir nicht“, entgegnete Kamphaus. „Die Ermittlungen dauern noch an, darum sind wir ja hier. Sagen Sie, ist er schon lange Mitglied in ihrem Verein?“
    Joseph Winkler nahm einen Kugelschreiber von seinem überfüllten Schreibtisch und begann damit herumzuspielen, bevor er antwortete.
    „Lassen Sie mich nicht lügen … den Hans kenne ich jetzt gut drei Jahre glaube ich. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass er eine solch abscheuliche Tat begangen haben soll. Er ist so ein ruhiger und zuvorkommender Geselle.“
    „Woher wissen Sie eigentlich von dem Vorfall“, setzte Kamphaus nach.
    „Ach, man hört so dies und das. Die jungen Leute wollten anscheinend mal wieder ordentlich feiern da in Münstereifel und es waren ja auch Freunde von Hans dabei, die ebenfalls hier bei uns mitwirken.“
    „Herr Winkler“, schaltete Manni sich ein, „Sie wissen ebenso gut wie wir, wo genau die jungen Leute dort gefeiert haben. Wenn man die politische Richtung ihres Vereines kennt und von dem Vorfall am Samstagabend hört, kann man doch eins und eins zusammenzählen.“

    Winkler warf den Kuli auf seinen Schreibtisch und wirkte leicht verärgert. „Meine Herren, ich bin mir sehr wohl der Brisanz dieser Geschichte bewusst. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass unser Verein mit dieser privaten Veranstaltung in Verbindung zu bringen ist! Einen solchen Verdacht möchte ich in aller Entschiedenheit von mir weisen. Wir sind ein eingetragener Verein, der politisch eher rechts einzuordnen ist. Gut. Aber wir verfolgen ausschließlich ehrenhafte Ziele, fügen uns vollkommen den Gesetzen unseres Landes und sind gerade im Begriff, uns für die nächste Kommunalwahl in eine Partei umzuwandeln. Da glauben Sie doch nicht

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