Hebt die Titanic
Überwachung der Pumpen.«
»Und der Rumpf unter der Wasserlinie muß rund um die Uhr nach neuen Lecks abgesucht werden«, ergänzte Gunn. »Ihr Helden seid alle gleich«, sagte Drummer gedehnt. »Wollt euch immer opfern, um andere zu retten. Aber ihr müßt euch damit abfinden: Dieser alte Kahn kann nicht nur von zwei Männern über Wasser gehalten werden. Ich stimme dafür, daß wir alle bleiben.«
Spencer wandte sich um und las in den Gesichtern seiner Sechsermannschaft. Sie waren alle müde und überfordert, aber aus ihren Augen leuchtete trotzige Bereitschaft, als sie zustimmend nickten.
Spencer sah wieder Pitt an und erklärte mit spöttischem Bedauern: »Tut mir leid, großer Häuptling, aber Spencer und seine fröhliche Bande von Pumpendrückern sind entschlossen, hierzubleiben.«
»Das gleiche gilt von mir«, sagte Woodson ernst. »Ich bin auch dabei«, erklärte Gunn.
Bascom berührte Pitt am Arm. »Verzeihung, Sir, aber meine Jungens und ich wollen auch lieber an Bord bleiben. Das Kabel dort draußen muß jede Stunde auf Abscheuerung und feste Verankerung überprüft und die Gleitringe müssen eingefettet werden, um einen Kabelbruch zu vermeiden.«
Sandecker, der sich bisher nicht an der Debatte beteiligt hatte, sagte jetzt mit maliziösem Lächeln und deutlich erkennbarer Zufriedenheit: »Tut mir leid, Dirk, mein Junge, du hast verloren.«
Das Knattern des zur Landung ansetzenden Hubschraubers war zu hören. Pitt zuckte mit den Schultern und sagte: »Dann werden wir also alle zusammen oben schwimmen oder untergehen.« Er zwang sich zu einem fatalistischen Lächeln. »Ihr solltet jetzt etwas essen und euch ausruhen. In wenigen Stunden hat uns nämlich der Vorderquadrant des Hurrikans erwischt, und dann gnade uns Gott.«
Er wandte sich ab und ging zum Hubschrauberlandeplatz hinaus.
Jack Sturgis war schmächtig und hatte jenen schwerlidrigen Blick, hinter dessen scheinbarer Schläfrigkeit sich Intelligenz und Geistesgegenwart verbargen. Er war gerade aus der Kabine gestiegen und bückte sich suchend unter die Landekufen, als Pitt auf die Plattform trat.
Sturgis schaute hoch. »Soll ich etwa Passagiere befördern?«
»Diesmal nicht.«
Sturgis schüttelte resigniert den Kopf. »Dann hätte ich lieber in meiner gemütlich warmen Kabine auf der Capricorn bleiben sollen.«
»Am besten startest du gleich wieder«, sagte Pitt. »Der Sturm wird uns bald zu schaffen machen.«
»Daran kann ich nichts ändern«, sagte Sturgis mit einem gleichmütigen Schulterzucken. »Ich starte nicht mehr.«
Pitt runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
Sturgis deutete zu den Rotorflügeln empor. Die sechzig Zentimeter lange Spitze des einen Flügels hing angebrochen herab. »Jemand hier an Bord hat eine Abneigung gegen Hubschrauber.« Er bückte sich wieder und richtete sich auf. »Da, schau dir das an. Irgendein Schweinehund hat einen Hammer in meinen Rotor geschleudert.«
Pitt nahm den Hammer und musterte ihn. In dem Hartgummistiel war eine tiefe Kerbe dort, wo er gegen den Rotorflügel geprallt war.
»Das muß einer von deinen Leuten hier an Bord gewesen sein, Dirk«, sagte Sturgis vorwurfsvoll.
Pitt schüttelte mit Entschiedenheit den Kopf. »Unmöglich. Als du zur Landung angesetzt hast, waren alle Männer mit mir im Kommandoraum.«
»Aber –«
Pitt unterbrach ihn mit einer warnenden Geste und sagte leise: »Ich fürchte, Jack, du hast den Saboteur selbst mitgebracht.«
»Hältst du mich für blöd? Ich hätte doch merken müssen, wenn jemand in der Hauptkabine ist.«
»Das war kein normaler Fluggast, vermute ich, sondern ein blinder Passagier.«
»Im Frachtraum?« fragte Sturgis nervös und spähte unwillkürlich zur unteren Ladeluke des Hubschraubers hin. »Genau das meine ich«, bestätigte Pitt ernst. »Der Typ hat gewartet, bis deine Kufen fast das Deck berührten. Dann ist er durch die Ladeluke entschlüpft, hat den Hammer geworfen und sich dann davongemacht. Natürlich ist es unmöglich, ihn jetzt in diesem riesigen, dunklen Labyrinth von kilometerlangen Gängen und Hunderten von Kabinen aufzustöbern.«
Sturgis schüttelte den Kopf und sagte fast im Flüsterton: »Dann muß dieser Kerl noch im Hubschrauber sein. Er könnte zwar einen Hammer durch eines der Kabinenfenster geschleudert haben, aber ein Entkommen ist fast unmöglich.«
»Das mußt du mir erklären«, sagte Pitt ruhig.
»Die Ladeluke läßt sich nur elektronisch öffnen, und der Schalter dazu ist im Cockpit.«
»Und die
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