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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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unmenschlichen Wut Ihr lenkender Geist nahm sich nicht die Zeit, sie zu vollenden oder zu rüsten. Halbfertige Wesen rasten mit Klauen und Zähnen bewehrt auf die Menschen zu.
    Nottr spürte Seelenwind in seiner Faust erzittern. Horcans verdammte Seelen wollten losgelassen werden. Die Waffe hob sich aus eigener Kraft. Wieder einmal war Nottr Horcans Vasall. Es war eine Besessenheit, auch wenn sie im Kampf gegen die Finsternis geschah.
    In solchen Augenblicken empfand Nottr Furcht. Manchmal haßte er die Klinge; manchmal vermittelte sie ihm ein Gefühl der Unverwundbarkeit, und manchmal der Hilflosigkeit. Aber er haderte nicht mit seinem Geschick. Ein Leben für ein Leben. Es war ein Handel, den jeder Krieger verstand. Er wäre längst tot, wenn er sich Horcan nicht verschworen hätte.
    Seelenwind fuhr zwischen die gespenstischen Angreifer wie ein silberner Windstoß. Die Klinge heulte, als die Seelen hungrig nach dem Feind griffen. Ein Sturm fegte durch die Reihen der Dunkelkrieger.
    Nur undeutlich nahm Nottr den Kampf um sich wahr, die Viererschaft hinter ihm, Dilvoog in seiner Nähe. Er sah Licht blitzen und die dunklen unfertigen Ungeheuer unter den gleißenden Strahlen zusammenbrechen und sich auflösen. Aus den Augenwinkeln sah er eine Schar von Kriegern herbeikommen – menschliche Krieger unter der Führung eines dunkelhaarigen Tainnianers. Sie starrten ungläubig auf Seelenwind. Dann warfen sie sich mutig in den Kampf.
    Dieser war bald entschieden. Das Heulen des Schwertes klang nicht mehr nach Wut, sondern nach Triumph. Die feindliche Horde hatte aufgehört zu bestehen. Die Schar der Helfer, es mochte eine Hundertschaft sein, starrte verblüfft auf das leere Eisfeld.
    Nachdem alle wieder zu Atem gekommen waren, wandte sich der Anführer bewundernd an Nottr und stellte sich als Arnim O’Dice vor. Er bat sie alle, in den Schutz des Lichts zu treten. Avanathus, der Wächter des Nordsterns hatte ihn gesandt, um sie willkommen zu heißen und ihnen im Kampf gegen den dämonischen Xandor Capotentil beizustehen.

5.
    Nachdem Erfahrungen und Wissen ausgetauscht waren, blieb ein Stand der Dinge, der trotz aller düsteren Aspekte Hoffnung zuließ.
    Auch die Trolle hatten mit ihrer Lichtmagie den Himmel beobachtet und das Wachsen eines Sterns beobachtet, und dieselben Schlüsse gezogen wie die Chimerer und Asgnorjen:
    Es mochte der Lichtbote sein. Er war bereits nah, aber ohne die alte Runenbotschaft der Königstrolle war es unmöglich, den Zeitpunkt und die Art und Weise der Ankunft vorherzusagen. In diesem Mond vielleicht, oder im nächsten.
    Die Trolle, die anfangs überzeugt gewesen waren, daß ALLUMEDDON nicht kommen würde, verloren nach Nottrs und Thonensens Erzählungen und Warnungen bald ihre Zuversicht.
    Das Gespenst, daß der Lichtbote zu spät kommen könnte, ließ ihre Phantasie nicht mehr los – um so mehr, als auch die Dunkelmächte von der bevorstehenden Ankunft des Lichtboten wissen mochten. Sie würden zweifellos ihre Pläne beschleunigen.
    Nachdem Gorgans Auge und Oannons Tor geschlossen waren, würde wohl aus stong-nil-lumen der Hauptangriff erfolgen. Aber der Nordstern, als Bastion des Lichtboten, würde nicht ungeschoren bleiben. Es gab wohl kein Tor nach Vangor, sonst wäre ein Angriff schon längst erfolgt. Auch daß es keine Gianten in Capotentils Horden gab, sprach dafür, daß der Xandor keine Verbindung zu den übrigen Machenschaften der Finsternis auf Gorgan hatte.
    Aber die dunkle Zacke mochte zu einem Stützpunkt werden, wenn diese Verbindung zustande kam. Es galt, ihn rasch zu vernichten, so lange er noch abgeschnitten und schwach war.
    Avanathus schüttelte über diese Darlegung der Dinge den Kopf. »Das ist kein neuer Plan, Nottr. Capotentil mag abgeschnitten sein von den anderen, aber er ist nicht schwach. Seit mehreren Trollaltern versuchen wir, ihn zu vernichten, oder wenigstens zu vertreiben. Es ist uns trotz der Magie, die uns der Lichtbote hinterließ, nicht gelungen.«
    »So werden wir es versuchen«, erklärte Nottr.
    »Es wäre ein großer Sieg«, stellte der Troll fest.
    »Wir werden sehen. Die Götter sind mit uns. Wir haben Gorgans Auge geschlossen. Und Capotentil wäre nicht der erste Xandor, dem dieses Schwert ein Ende macht.« Er tätschelte Seelenwinds Griff zuversichtlich.
    »Ihr gebt allen, die für das Licht sind, neue Hoffnung. In der neuen Runenbotschaft der Königstrolle werden eure Namen in den strahlendsten Lettern stehen!«
    Bei aller Begeisterung, die die

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