Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
Vom Netzwerk:
Trolle den Helden der Lichtwelt entgegenbrachten, eines konnten sie nicht: Dilvoog als einen Freund akzeptieren!
    Für sie war dieses Schattenwesen, auch wenn es noch so sehr leben wollte und dafür selbst gegen die eigene Art kämpfte, doch nur eine Kreatur der Finsternis.
    Dilvoog zuckte nur die Schultern. Eitelkeit bedeutete ihm nichts, daher auch nicht die Meinung, die einer über ihn haben mochte. Für ihn zählten nur Taten. Wenn ihm ein Wort etwas bedeutete, dann vielleicht das von Nottr, oder Thonensen, oder Mon’Kavaer, denn diese Männer besaßen Mut und Verstand und achteten das Leben.
    Natürlich fügten sich die Trolle in Nottrs Plan, in dem Dilvoog eine wichtige und gefährliche Rolle spielte, aber sie wachten über ihn voll Mißtrauen.
    Vom Innern des Sterns aus war der Zugang zur dunklen Zacke durch Fallen gesichert, die kein Lebender überwinden konnte. Viele Trolle und viele von O’Dices Kriegern hatten es versucht. Aber die Lichtmagie der Trolle endete wenige Schritte jenseits der Grenze. Und das Leben allein war nicht ausreichend gewappnet, um den Kräften des Xandors zu widerstehen.
    Es galt herauszufinden, ob es noch andere Wege ins Innere der Zacke gab.
    Die Luscuma lag in ihrer unmittelbaren Nähe gestrandet seit vielen Tagen. Der Dhuannin-Deddeth, der sie befehligte, hatte den Xandor mehrfach erfolgreich abzuwehren vermocht. Er würde mehr wissen als jeder andere am Nordstern. Aber der Deddeth, den es nach lebenden Körpern gelüstete, deren Lebenskraft er aufzehren konnte, war nicht weniger gefährlich als der Xandor.
    Dilvoog war den Deddeth schon einmal gegenübergestanden auf der Luscuma, damals an der Küste Yortomens; und der Deddeth hatte ihn als einen akzeptiert, der wie er war.
    Dilvoog würde hinausgehen und mit ihm reden.
    Wenn der Xandor es nicht vereitelte.

6.
    »Ich brauche Horcans Schwert für diesen Weg«, verlangte Dilvoog.
    »Nein!« rief Avanathus entsetzt. »Gib die Klinge nicht aus deinen Händen!«
    Nottr grinste und reichte Dilvoog Seelenwind.
    »Meine Kräfte sind längst nicht so stark wie die von Capotentil«, sagte Dilvoog erklärend. Die Erklärung war für Nottr bestimmt, nicht für den Troll. »Wenn er mich mit zu starken Kräften angreift, könnte es geschehen, daß ich einfach aufhöre zu existieren.«
    Avanathus’ Miene tat deutlich genug kund, was er davon hielt.
    Für den zarten Körper Tryggas wog die Klinge schwer, doch Dilvoogs Kräfte glichen es aus. Von den Asgnorjen-Frauen hatte Trygga vor Beginn ihrer Reise zum Nordstern neue Kleider bekommen, doch Dilvoog hatte sich zu verwundbar gefühlt darin und das wollene Gewand mit breiten Lederstreifen verstärkt. An Brust und Rücken waren Eisenplättchen aufgenäht. Sie würden einem Schwerthieb standhalten, wenn er nicht mit voller Wucht kam. Auch der Fellumhang war solcherart verstärkt.
    Zwar vermochte Dilvoog an diesem Körper auch tödliche Wunden noch zu heilen, aber es hätte viel seiner Kraft gekostet.
    Als er wachsam über das Eis schritt, begleitet vom magischen Licht der Trolle, lauschte er in sich hinein auf ein Lebenszeichen des Elven.
    »Brauchst du wieder jemanden zum Reden?« kam die Frage des Elven unvermittelt.
    »Du weißt, was wir vorhaben?«
    »Pure Torheit wie immer«, erwiderte Eliriun giftig. »Es ist die Kurzlebigkeit?«
    »Du verstehst mich schon. Wer nur fünfzig oder hundert Sommer lebt, verliert nicht viel, wenn er seine Leben wagt und verliert.«
    »Aber ich bin nicht kurzlebig, Elve.«
    »Du hast vor, es zu werden, das ist noch schlimmer.«
    »Fürchtest du dich?«
    »Ich habe bereits vor so vielen Jahren vergessen, was Furcht ist, daß…«
    »Gut. Hast du Vorschläge zur Verbesserung unserer Lage?«
    »Könntest du nicht das Schiff erobern?«
    »Die Luscuma? Weshalb?«
    »Durch die Lüfte gibt es einen wunderbar kurzen Weg in meine Heimat.«
    »Das würde unsere Lage wahrscheinlich verbessern, aber nicht die der Gefährten.«
    »Ich dachte schon, daß du es so siehst.« Der Elve lachte unterdrückt, um seine Enttäuschung zu verbergen. »Wir gehen zu diesem Deddeth? Erwarten wir Hilfe von ihm?«
    »Hilfe wohl kaum, aber Antworten auf wichtige Fragen.«
    »Wenn du etwas von ihm erbittest, weshalb bringst du ihm nicht ein Geschenk mit?«
    »Ein Geschenk? Ein Geschenk für einen Deddeth? Was könnte das sein?«
    »Was ersehnt der Deddeth am meisten? Wissen wir das nicht?«
    »Körper…«
    »Warum bringen wir ihm nicht einen?«
    Dilvoog begriff augenblicklich. Er sah zu den

Weitere Kostenlose Bücher