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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Maschinenkriegern hinüber, die zu seiner Rechten verstreut standen oder lagen. Welch ein Gedanke!
    Er schritt darauf zu und suchte einen, der ohne Schaden war.
    »Wäre das nicht auch ein Körper für dich?«
    »Das ist ein Gedanke, dem ich auch nachhänge. Welche Vorteile könnte ein toter Körper für einen Lebenden schon bieten?«
    »Hast du in Elvlorn keine Antwort darauf gefunden?«
    »Du hast recht, dieser Körper war auch tot… aber ich konnte ihm die Form geben, die mir vertraut war. Dieser wäre fremd… fremder noch als der des Mädchens, den du mit mir teilst. Auch hätte ich wohl nicht lange die Macht über dieses Eisen. Ich bin kein Magier.«
    »Du warst einer auf Gorgans Auge.«
    »Dort war die benötigte Kraft allgegenwärtig. Aber hier… ich bin nicht wie du. Ich kann keine Kraft aus mir selbst schöpfen.«
    »Hast du es versucht?«
    »Willst du mich los werden?«
    »Manchmal. Aber denk nicht darüber nach. Ich werde dir sagen, wann es soweit ist.«
    Viele der Maschinen waren noch völlig unbeschädigt, nur Kraft war keine mehr in ihnen.
    Doch Dilvoog nahm ein wenig von sich selbst, von jener Schwärze der Finsternis, aus der sein Geist bestand, und füllte damit jenen Hohlraum im eisernen Schädel, der dafür vorgesehen war. Wieder faszinierte ihn die handwerkliche Vollkommenheit dieser Maschinen.
    Dann machte er sich daran, die vielfältigen Eingeweide in Form von Rädern und Seilen zu bewegen, wie er es von den Chimerern gelernt hatte.
    Es ging erst zögernd, doch nach einigen vorsichtigen Schritten und Armbewegungen stapfte der Maschinenkrieger klickend und surrend vor ihm her auf die Luscuma zu.
    Die dunkle Zacke blieb still und verschlossen. Der Xandor mochte ihn beobachten, so wie die Gefährten es taten.
    Vielleicht war ihm der Aufmarsch zu gering für einen Angriff. Kein Schlund tat sich auf und spie Dunkelkrieger aus.
    Doch als er die Luscuma fast erreicht hatte, war ein dunkler Schatten in der Luft, und Dilvoog spürte die Gegenwart des anderen Bewußtseins, das voll Haß war, weil es in einem Leben gefangen war, das es selbst verkrüppelt und zerstört hatte, dessen Fleisch wucherte und dessen Geist wahnsinnig war.
    So entsetzt war Dilvoog von dieser grauenvollen Vision, daß er alle Vorsicht außer acht ließ. Er, der eine Verbindung mit dem Leben suchte, der Fleisch und Blut sein wollte, begann den Göttern der Menschen zu danken, daß seine Versuche so wunderbar verlaufen waren. Da waren Echos von Tryggas Seele in den verlassenen Korridoren ihres Geistes. Sie war ein sehr sanftes Geschöpf gewesen, bewegt vor allem von Liebe und Mitleid und Hilfsbereitschaft.
    Dilvoog wohnte schon zu lange in diesem Körper, um noch frei zu sein von diesen Echos, die ihm zudem teuer waren, denn sie hielten in ihm die Erinnerung an sie wach. Wenn er sich ihnen hingab, fühlte er sich sehr menschlich.
    Und in diesem Augenblick wogte Mitleid in ihm hoch, dessen er sich nicht erwehren konnte, und er spürte, wie der andere sich zurückzog, wie der Schatten verschwand, ohne daß es zu einem Kampf kam.
    Der Elve stöhnte auf. »Ich habe viele Schwarze Magie gesehen, Freund, aber solch eine Hölle…!« Er verstummte und schwieg den Rest des Weges.
*
    Aus der Nähe betrachtet, war die Luscuma in keinem guten Zustand. Das Schiff hatte durch den Absturz gelitten. Balken und Planken waren geborsten. Der gewaltige Fisch lastete schwer auf Deck und hatte die Aufbauten zusammengedrückt. Die Takelage schien unentwirrbar unter dem Riesenleib verschlungen.
    Der Einhornkopf ragte pathetisch hoch – drohend und flehend zugleich.
    Netze, Strickleitern und Seile hingen von den Bordwänden herab und waren festgefroren auf dem Eis. Aber sicherlich waren es nicht diese festgefrorenen Bande, die die Luscuma festhielten.
    Es fehlte der lenkende Geist.
    War der Deddeth tot? Hatte der Xandor ihn schließlich doch bezwungen?
    Dilvoog hielt den Maschinenkrieger an. Dann kletterte er an Bord und sah sich um. Er fand nichts, das nicht wiederherzustellen gewesen wäre.
    Das Schiff gefiel ihm, seit er es zum erstenmal gesehen hatte. Es gab seinem Herrn eine unschätzbare Beweglichkeit.
    Jetzt wäre der Augenblick, es zu übernehmen.
    Der Weg selbst nach stong-nil-lumen wäre offen für ein Gefährt wie dieses, mit dem man die Lüfte bezwingen konnte. Mit ihm an Bord würde es unbezwingbar sein, selbst für einen Dämon.
    Mit der Luscuma könnte es gelingen, stong-nil-lumen zu zerstören und ALLUMEDDON aufzuhalten.
    ›Du träumst,

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