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Heerführer der Finsternis

Heerführer der Finsternis

Titel: Heerführer der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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an, ebenso Urgat und Nottrs Viererschaft. Letztere gegen ihren Willen, aber sie sahen schließlich ein, daß sie Nottr in diesem Kampf nicht helfen konnten. Ohne ausreichenden magischen Schutz mochten bereits die ersten Schritte das Ende bedeuten.
    Auch Lirry O’Boley sah es murrend ein.
    Mon’Kavaer hingegen war nicht zu überzeugen. Er hatte nicht viel zu verlieren – nur einen Körper, der nicht der seine war, und ein Leben, das längst verloren war. Es war ein Alptraumritter, erzogen und ausgebildet für den Kampf gegen die Finsternis. Wenn Nottr, der mit Seelenwind besser gerüstet war, ihm Schwert oder Schild des Ordens überließ, würde er seinen Mann stehen oder sterben.
    So war es beschlossen. Nottr, Dilvoog und Mon’Kavaer würden den eisernen Kriegern in das Innere der dunklen Zacke folgen.
    Unter O’Dices Führung verließ die eine Gruppe bald darauf den Stern. Troll-Magier waren an den Spiegeln bereit, die schützenden Strahlen hinauszusenden, wenn Gefahr drohte.
    Die Schar bewegte sich zielstrebig auf die starren Maschinen zu. Einige von O’Dices Kriegern blieben auf halbem Weg zurück. Sie markierten die Reichweite des Lichts. Wenn es zum Kampf kam, wußten die übrigen, wie weit sie sich zurückziehen mußten.
    Nichts regte sich, bis sie die Maschinen fast erreicht hatten.
    Dilvoog sagte: »Der Xandor beobachtet sie.«
    »Ich kann nichts entdecken«, widersprach Avanathus.
    »Dilvoog hat recht«, stellte Warner fest. »Ich spüre es.«
    »Ich sehe einen Schatten«, erklärte Dilvoog. »Vielleicht nicht mit den Augen. Ich sah ihn auch auf dem Weg zur Luscuma, und einen Moment lang berührten sich unsere Gedanken… Ich hoffe, die Krieger da draußen sind in der Seele so stark wie in ihrem Schwertarm.«
    Gleich darauf konnten sie sehen, wie die meisten der Schar sich gehetzt umsahen. Auch sie spürten es jetzt.
    Aber nichts weiter geschah, bis die Chimerer die ersten Maschinen in Bewegung setzten. Dann öffnete sich das Eis entlang der dunklen Zacke, und Scharen von Dunkelkriegern quollen hervor und stürmten auf die Menschen zu.
    Die Chimerer begannen sich zurückzuziehen und führten ein Dutzend Maschinen mit sich.
    Auch O’Dice und seine Krieger traten hastig den Rückzug an, um das schützende Licht zu erreichen. Burra und die Gefährten wichen langsamer zurück. Burra wohl, weil sie sich nach ein wenig Handgemenge sehnte, die übrigen, um den Chimerern soviel Zeit wie möglich zu verschaffen.
    »Wir sollten nicht länger warten«, sagte Nottr.
    Die Asgnorjen, sowie Avanathus und ein halbes Hundert Trolle fanden sich ein und starrten atemlos auf die viereckige Öffnung in die Schwärze der Dunkelzacke.
    Avanathus winkte, und seine Magier-Trolle schickten die erste der Kriegermaschinen los. Strahlen des magischen Lichts umspielten das Metall. Die Trolle folgten vorsichtig in einigem Abstand, um die Verbindung nicht zu verlieren.
    Nottr trat dicht hinter ihnen in die Dunkelheit. Er konnte die Hand nicht vor den Augen sehen. Die Schwärze war greifbar, etwas, das nur widerwillig zurückwich.
    Es war kalt. Es war kälter als in den tiefsten Gletscherspalten. Die Kälte des Eises war eine Kälte, die in die Knochen fuhr. Die Kälte aber in dieser Dunkelheit war eine, die den Verstand und die Seele zu erfrieren drohte.
    Aber Seelenwind war heiß in seiner Faust. Die Klinge bebte, wie immer wenn Schwarze Magie oder Kreaturen der Finsternis in der Nähe waren.
    Die Lichtstrahlen, die wie armdicke Stäbe in die Schwärze ragten, verloren die Maschinen nach einem halben Dutzend Schritten. Eben war noch das vertraute Klicken und Surren zu hören gewesen.
    Nun war Stille.
    Nottr hörte weder die knirschenden Schritte der Maschine, noch die leisen der Trolle. Die Lichtstrahlen blieben hinter ihm zurück.
    »Dilvoog!« rief er unterdrückt.
    Niemand antwortete. Aber er vernahm seine Stimme selbst kaum.
    Halb in Panik fuhr er herum, als ihn etwas berührte.
    Es war eine Hand – Thonensens Hand. Der alte Sterndeuter neigte sich dicht zu ihm. Nottr erkannte ihn nur an der Stimme, und diese klang wie von weit her.
    »Ihr müßt umkehren. Rasch!«
    Er verstand nicht, wie Thonensen ihn in dieser Schwärze gefunden hatte. Nottr vermochte gar nichts zu erkennen, aber er tastete sich in die Richtung, von der er glaubte, daß sie ihn zurückführte.
    Aber plötzlich heulte Seelenwind auf. Nottr tat einen Sprung und streckte die Waffe abwehrend von sich. Er wußte, daß sie den Feind allein finden würde.
    Aber

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