Hei hei er und dann
sich selbst finden wollen. Sie holte einen Block aus ihrer Handtasche. „Erstens, Apartment über Makler zum Verkauf anbieten“, notierte sie. Damit hatte sie den ersten Schritt in ein neues Leben gemacht.
So wie ihr Bruder – dank ihrer Einmischung. Sie hatte Brianne als Jakes persönliche Physiotherapeutin engagiert, um den beiden einen Sommer voller Spaß zu schenken. Sex und Spaß, verbesserte sie sich. Auch wenn sie in Trauer war, hieß das nicht, dass auch Jake in Trübsal verharren musste. Die erotische Spannung zwischen Brianne und Jake war mehr als deutlich gewesen, doch keiner von den beiden hatte den Mut gehabt, darauf zu reagieren. Rina hatte das nicht mehr mit ansehen können. Sie hatte ein sexuelles Abenteuer arrangieren wollen, aber nachdem sie Brianne persönlich kennengelernt hatte, hatte sie gehofft, dass ihr sturer Bruder es nicht vermasseln würde und die beiden zusammenkommen würden, für immer. Auch wenn Rina wusste, dass nichts für die Ewigkeit war.
Sie hatte noch daran geglaubt, als sie sich in Robert verliebt hatte. Doch nach seinem tragischen Autounfall hatte sie die Scheuklappen abgelegt. Nur das Schicksal wusste, wie viel Zeit zwei Menschen zusammen haben würden, deshalb war sie dankbar, dass ihr Plan für ihren Bruder und Brianne funktioniert hatte. Die beiden warteten auf ihre Rückkehr, um zu heiraten, und Rina war davon überzeugt, dass ihr Bruder diesmal richtig gewählt hatte.
Für sich selbst hatte Rina auf der Reise viel Seelenforschung betrieben. Das Vermögen, das Robert ihr hinterlassen hatte, erlaubte ihr ein Leben in Luxus, nur, würde sie das glücklich machen?
Auf Dauer würde sie vor Langeweile umkommen, wenn sie nichts Sinnvolles unternahm. Weil ihr Mann sich eine Frau gewünscht hatte, die zu Hause blieb, hatte Rina sich gefügt – und es anfangs genossen. Schon bald hatte sie es jedoch öde gefunden und über eine neue Karriere nachgedacht. Es war schon immer ihr Wunsch gewesen, zu schreiben, aber solange sie berufstätig gewesen war, hatte sie es nie versucht. Robert hatte sich allerdings über ihren Traum lustig gemacht und darin nur eine Laune gesehen, die vorübergehen würde. Er hatte seine Frau nie ernst genommen. Jedenfalls nicht, seit er sie erobert hatte.
Sie hatte ihn geliebt. Doch Rina fragte sich, welche Zukunft sie gehabt hätten, wenn sie ihn hätte spüren lassen, wie satt sie es hatte, nur herumzusitzen und zu warten, bis er nach Hause kam. Das Eingeständnis, dass ihre Ehe nicht so glücklich gewesen war, wie sie es sich immer eingeredet hatte, fiel ihr nicht leicht. Dennoch zwang sie sich, zu akzeptieren, dass Robert sie bei aller Liebe nicht verstanden hatte. Wie sollte er auch, da sie beide aus völlig unterschiedlichen Welten kamen?
Aber hatten nicht alle Männer und Frauen unterschiedliche Einstellungen zum Leben? Sie dachte an Brianne und Jake. Rina blätterte ihren Block um und fing an, sich Notizen zu machen. Flink glitt ihr Stift über das Papier. Frage: Was wollen Männer? Antwort: Eine Frau. Frage: Was für eine Frau?
Rina überlege, was einen Mann anmachte. Sie wurde immer aufgeregter und wusste, sie hatte den Stoff für ihr erstes Buch. Doch sie würde wohl noch mehr recherchieren müssen …
– ENDE –
Carly Phillips
Heißer …
Roman
Aus dem Amerikanischen von
Annette Hahn
PROLOG
Emma Montgomery sah aus dem Fenster des Redaktionsbüros und trommelte ungeduldig mit den manikürten Fingernägeln auf den Sims. Schneeflocken kündigten das baldige Weihnachtsfest an, und Emma freute sich bereits auf das fröhliche Beisammensein der Familie.
Von ihrem Fahrer war noch immer nichts zu sehen. Dieser Mann kam und fuhr, wie es ihm beliebte. Emma wünschte, sie hätte noch ihren Führerschein – aber zum Glück hatten nicht alle ihrer Fähigkeiten mit dem Alter nachgelassen. Insbesondere hatte sie das Talent, Menschen einander näher zu bringen, und zu Emmas großem Glück hatte Corinne, die derzeitige Herausgeberin der „Ashford Times“, dieses Talent erkannt.
Nun schrieb Emma die Kolumne „Wer mit wem“, was ihr nicht nur großen Spaß bereitete, sondern sie obendrein vor dem Seniorenheim bewahrt hatte. Ihr Sohn, der Richter, hatte nämlich gedroht, sie abzuschieben, wenn sie nichts Sinnvolles mehr zu Wege brächte.
„Rina!“, rief Emma nun der letzten Angestellten zu, die noch im Büro saß, eine junge Frau namens Rina Lowell.
Hübscher Name. Hübsche Frau. Sie benutzte kein Make-up, aber mit solch einer reinen
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