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Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Titel: Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Kandidatinnen, die nicht unter die letzten drei kommen, ist es dann im Alltagsgeschäft Günther Klum höchstpersönlich überlassen, diese Rechte auch wieder an die jungen Mädchen zu verkaufen. Nachdem es sich zum Großteil um Jugendliche handelt, die noch nie gearbeitet haben, und die nach ihrem Ausscheiden auch nicht erwarten können, im Modelgeschäft groß Fuß zu fassen, kann er dafür nicht zu viel verlangen. Aber auch Kleingeld macht hier Mist. Fiona Erdmann, 4. in der 2. Staffel, erzählt der Zeitung superillu diesbezüglich von ihrer Begegnung mit Günther Klum: „Er war schon öfter am Set. Mit seinen komischen Latschen und dem Sohn von Heidi auf dem Arm... Meine einzige Verbindung zu ihm war aber die Sache mit der Webseite. Wie bei allen Finalkandidaten hatte er sich auch meine Internet-Domänen www.fionaerdmann.de und www.fiona-erdmann.de gesichert. Und bei beiden landete man anfangs auf irgendeinem Stadtportal von Bergisch Gladbach. Seine Begründung war damals, er wolle die Seiten doch nur sichern, um sie zu schützen. Gefragt, ob wir das auch wollen, hat er natürlich nicht. Er bot mir aber an, dass ich sie ihm abkaufen könnte. Aber ich werd’ mich hüten, dem noch Geld in den Hintern zu blasen. Was will er denn als Günther Klum mit einer Fiona Erdmann-Seite? Was ich ihm dafür gezahlt hätte, wären acht Euro gewesen. Sechs Euro kostet eine Internet-Domain mit .de und zwei Euro Bearbeitungsgebühr hätte er mir noch abknöpfen können. Mehr nicht! Aber er wollte 110 Euro von mir. Nie im Leben hätte ich das bezahlt. Aber es gab Mädchen, die das gemacht haben...“
Zu dieser Episode passt zweifellos der Spruch: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“ Doch wir leben in einer Zeit, in der die wahre Münze das Prestige einer Marke ist, und hier wird, wenn es um die Heidi Klum GmbH geht, nicht selten der Taler des Pfennigs wegen verschmäht. Wie kann Heidi aus der Perspektive einer Fiona Erdmann noch der unerreichbar Star bleiben, wenn sie ihren Vater losschickt, um bei Teenagern auf Taschengeldfang zu gehen? Solche Stilfragen werden bei der Familie Klum überhaupt nicht diskutiert. Jeder ist in der Familie okay so wie er ist. Dass aber ein großer Unterschied zwischen Heidis Fähigkeit, Schönheit, Gleichmut und Perfektion auszustrahlen und dem Auftreten ihres Vaters besteht, und dadurch ihr Vater persönlich das Image der Marke nicht vertreten kann, kann sich geschäftsschädigend auswirken. Klums kernige Art lässt ihn manchmal über das Ziel hinausschießen und macht ihn in den Medien zum Gespött. Man spürt förmlich die Freude eines Reporters, wenn er als Einstieg in ein Porträt des Managers folgende Szene notieren darf: „Oh, sagt Günther Klum, sitzend auf einem Sofa im Bergisch-Gladbacher Schlosshotel Lerbach, lassen Sie mich so antworten: Wenn ich in einem Fernsehfilm über Heidi durchs Bild laufe und jemand sagt: Das dort ist der Erzeuger der schönsten Frau der Welt, dann fühle ich mich wie ein ... Günther Klum lacht jetzt auf - wie ein Zuchtbulle.“ Ein persönlicher Augenblick, den die Presse hier einfängt. Auch ein Ausdruck von Humor. Aber kann dieses Gespräch, das Klum hier führt, irgend etwas zur Hebung des Prestiges der Heidi Klum GmbH beitragen. „Klum ist ein gesprächiger Mann“, heißt es in dem Bericht weiter, „der leise erzählt und launige Sätze fallen lässt wie etwa auch diesen, den nur Väter verstehen mögen: Ich kann nicht nachvollziehen, warum alle Welt Heidi so erotisch findet. Ich finde meine Tochter überhaupt nicht erotisch.“ Heidi nicht erotisch? Was mag hier durch den Kopf des Vaters gegangen sein? Einer der Grundpfeiler der Marke Heidi ist der, dass sie eine starke erotische Ausstrahlung hat. Was für einen Sinn soll es haben, dieses Image öffentlich in Frage zu stellen?
    Es gibt nur wenige längere Artikel über Heidi Klum, in dem auf Spitzen gegen Günther Klum verzichtet wird. Anders ist das mit ihrer Mutter. Erna Klum, die ihre Haartracht längst der von Heidi angepasst hat, ist die Frau, von der Heidi ihre Schönheit geerbt hat. Und ihr Verhalten in der Öffentlichkeit ist auch weit klüger. Erna wirkt so diskret im Hintergrund, dass von ihr in den Medien eigentlich immer nur der Eindruck „nett“ übrig bleibt. Und sie ist nett. Sehr oft, wenn Günther Klum als Schatten seiner Tochter beisteht, ist auch Erna Klum da und versucht, im Hintergrund für gute Stimmung zu sorgen. Helena Faccenda, die seit 2003 von

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