Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
Pressestatement von Heidi weiß alle Welt weiß von ihrem Glück. Nun hat Heidi aber einen Vertrag mit Bauer, in dem steht, dass sie im Fall einer Schwangerschaft gekündigt werden kann. Das hat einen ganz einfachen Grund. Heidi wurde als Model für den Katalog angeheuert, und die Shootings finden zu einem Zeitpunkt statt, in dem sie dann hochschwanger wäre. Der Wunsch der Firma ist aber ein Model, das keinen Schwangerenbauch hat. Daran ist nichts verwerflich. Ob es nun von Otto Bauer klug war, Terminschwierigkeiten als Ursache vorzuschieben, ist ein anderes Thema. Unklug aber ist es jedenfalls von Seiten der Heidi Klum GmbH, die Kündigung zum Thema zu machen. Denn ganz objektiv gesehen kann Heidi, sofern sie das Kind austrägt, das Shooting nicht machen. Und sie hat einen Vertrag, in dem es steht, das es so ist. Eine Möglichkeit wäre nun gewesen, die Begründung der Firma Otto Bauer hinzunehmen. Noch besser wäre vielleicht eine gemeinsame Erklärung nach einem Gespräch mit dem Vertragspartner gewesen, in dem man erklärt hätte, dass man sich eben für eine Schwangerschaft entschieden hat und deshalb den Vertrag nicht erfüllen kann.
Aus PR-Gesichtspunkten äußerst ungeschickt ist es hingehen, das zu tun, was Günther Klum in seiner Eigenschaft als Leiter der Heidi Klum GmbH macht. Er beginnt, was Bauer kurz darauf als „Schlammschlacht“ bezeichnen wird. Sein erster Schritt ist es nämlich, eine Entgegnung zu verfassen, in dem er Thomas Voigt persönlich angreift: „Ich habe das Kündigungsschreiben des Unternehmens an Heidi vom 24. März vor mir. Darin steht wörtlich: '...daher entfällt auch der für den 30./31. März geplante Workshop.' Das zeigt, nicht Heidi hat abgesagt, sondern Otto. Offenbar kennt der Herr Voigt nicht das Kündigungsschreiben seines eigenen Hauses. Das wurde vom Einkaufsleiter unterschrieben. Und da steht dieser von mir zitierte Satz drin.“
Da hat Günther Klum zweifellos Recht. Und er kann es beweisen. Zugleich aber haben er und Heidi etwas weit Wertvolleres verloren: Die Achtung potentieller Großkunden, die mit der Heidi Klum GmbH Geschäfte machen wollen. Denn die Menschen, die diese Verträge abschließen, sind auch Kommunikationsdirektoren wie Voigt. Und die sehen jetzt, das ihnen, wenn es Schwierigkeiten mit Klums gibt, persönliches Versagen vorgeworfen wird. Und dass ein diplomatischer – wenn auch sachlich nicht richtiger und die Gegenseite sacht diffamierender - Versuch, ein Vertragsende zu erklären, einen öffentlichen Streit auslösen kann. Hier findet man auch den Hinweis auf den möglichen Hergang der Ereignisse: Die Heidi Klum GmbH war nicht bereit, den Vertrag stillschweigend zu beenden, obwohl Heidi ihn gar nicht erfüllen konnte.
Als nächster Schritt erfolgt nun Heidis eigene Wortmeldung. Sie trifft den Kern der Sache: „Das Versandhaus hat von einer Klausel Gebrauch gemacht und den Vertrag gekündigt, weil ich schwanger bin.“ Das ist die Wahrheit, lenkt aber den Blick wieder darauf, dass Heidi bewußt war, dass sie als Schwangere im Herbst für die geplanten Bademoden-Shootings kein Babybäuchlein vorzeigen kann. Es war ihr bewusst, dass sie mit ihrer Schwangerschaft vertragsbrüchig geworden ist. Wenn es für Heidi aber längst absehbar ist, dass sie ihren Vertrag nicht erfüllen kann, warum hat sie das nicht gesichtswahrend im Vorfeld dem Otto Bauer Konzern kommuniziert? Heidi kann es aber auch nicht lassen, in der Manier ihres Vaters den Vertragspartner schlecht zu machen und dabei das Prestige der Heidi Klum GmbH zu schädigen. Bild online zitiert sie mit: „Ich finde es sehr doof, dass von Bauer gesagt wurde, ich sei nicht pünktlich, ich hätte keine Lust mehr“. Sind das die Worte einer Werbemarke Heidi Klum, die sich in Deutschland um neue Großkunden bemüht? Während Heidi auf ihrer Webseite „Otto fand ich gut“ setzt, beschämt sie das Versandhaus mit dem Statement, man bedaure es, dass Heidi nicht mehr für die Firma werbe, und schickt ihr den Gruß hinterher: „Wir freuen uns mit Heidi und Seal über die baldige Geburt eines hoffentlich gesunden Kindes und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in diesem Jahr.“ Denn der Vertrag läuft ja erst Ende des Jahres aus, und Heidi muss noch mehrere Monate mit dem unwissenden Thomas Voigt und anderen „doofen“ Mitarbeitern von Otto Bauer zusammenarbeiten.
Die Begegnung zwischen David und Goliath, nämlich der Familie Klum und mächtigen Konzernen ist nicht immer leicht. So
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