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Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)

Titel: Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Aussage lachend ihre Models um Zustimmung an, erntet dort anerkennende Blicke und fügt erklärend hinzu: „Also, du musst auch, es tut mir leid, aber es ist so: Von Nix kommt nix.“
    Jeder, der einigermaßen mit Heidis Karriere vertraut ist, wird bei dieser Szene betroffen zusammen zucken. Man fragt sich unwillkürlich: Was muss Heidi Gross dabei empfinden, wenn sie sieht, wie hart ihre ehemalige Klientin ihre jahrelange erfolgreiche Arbeit so bewertet? Sicherlich wird Heidi nach Möglichkeit auch in Deutschland - ähnlich wie sie das in Amerika getan hat - viele Kontakte in Eigenregie und ohne ihre Agentur geknüpft haben. Doch will sie allen Ernstes behaupten, Heidi Gross Model Management sei als Agentur in den Jahren ihrer Vertretung völlig untätig geblieben? Heidi mag hier einige Bitterkeit aus ihrer Zeit bei bei Metropolitan oder Elite aufgestoßen haben, wo sie neben Models wie Claudia Schiffer ein kleiner Fisch im Karpfenteich war. Nachdem auch Heidi Gross zahlreiche Klienten in Deutschland vertritt, ist es auch ganz normal, dass sie nicht immer die Interessen einer Heidi Klum in den Vordergrund gestellt haben mag und Heidi vielleicht nicht als ihr bestes Pferd im Stall eingestuft und danach behandelt hat. Doch die Liste der Klientenbeziehungen, die sie vermittelt hat, ist eindrucksvoll und das Ergebnis harter Verhandlungen.
    Dass Heidi 2005 die Beziehung beendet, ist normal. Sie ist längst ein Star und braucht die Dienste einer Agentur nur mehr in Bereichen, in man noch wirtschaftliches Entwicklungspotential erkennen kann. Ist es da hilfreich – vor allem für die Marke Heidi Klum – wenn sie sich verächtlich über eine ehemalige Geschäftspartnerin äußert, von der sie sich getrennt hat weil sie längst über sie hinausgewachsen ist? Woher kommt hier der Hass, und führt er nicht in die Irre?
    Tatsächlich ist die Heidi Klum GmbH heute vor allem Heidi selbst. Sie braucht keine Agentin und sie braucht auch ihren Vater nicht mehr. Wenn jemand wie Heidi in Deutschland die Umsätze von Katjes oder Birkenstock durch einige Werbespots nachweislich heben kann, kommen andere Firmen ganz von selbst auf die Idee, die Dienste der Bergisch-Gladbacher Schönen in Anspruch zu nehmen. Da ist es dann ganz normal, dass die Heidi Klum GmbH nach 2005 selbständig den Vertrag mit der Firma Volkswagen abschließt. Denn die handelsübliche Agenturgebühr von 20 Prozent kann sie dann selbst behalten. Und auch hier zeigt sich Heidis Expertise bei der Produktvermarktung. Der Fernsehspot, in dem Heidi und Seal zu sehen sein wird, wird das Prestige der Marke heben. Durch ihren Erfolg brauchen Agenturen Heidis Namen stärker als Heidi eine Agentur. Das Kräfteverhältnis hat sich längst umgedreht. Heidis Marke strahlt so sehr, dass sich jede Agentur mit ihrem Namen schmücken könnte. Und deshalb kann ihr eine Heidi Gross auch nichts mehr geben, selbst wenn ihre Agentur die größte in Deutschland ist.
    Menschen, die häufig mit Heidi zusammenarbeiten, betonen, dass sie zu den wenigen Models gehört, die über den Beruf hinaus denken. Photographen sind es längst gewohnt, von Heidi vor einem geplanten Shooting eine Email zu bekommen, in der sie ihre Ideen für den Tag schildert, Vorschläge zu einzelnen Themen macht. Sie hat sich, wie sie selbst meint, von Anfang an in die Arbeit der Photographen und Art Directors eingemischt, und dadurch auch ihre Karriere selbst prägen können. Heidi hat sich also ihre Karriere im Wesentlichen selbst zu verdanken. Sie ist ein Profi. Das bedeutet auch, dass sie auch schon mal ätzend wird, wenn ihr Gegenüber weniger gut vorbereitet ist. Im Interview mit Rankin gibt Heidi zu, dass sie auch anders als lieb und geduldig sein kann: „Manchmal werde ich ärgerlich, wenn ein Klient von mir etwas will, was wirklich dumm ist oder wenn er über die Zeit hinaus arbeitet, obwohl er genauso gut wie ich weiß, dass die Bilder nicht mehr besser werden, und das nur, weil sie glauben, dass sie dich besitzen. Oder wenn Leute unvorbereitet kommen. Dann denke ich: Ich habe mich vorbereitet, ich war pünktlich und habe mir die Haare gewaschen und mich rasiert und ich kenne meine Zeilen auswendig. Warum also weiß du nicht, was du zu tun hast? Wirst du nicht auch dafür bezahlt? Ich ärgere mich dann und die anderen bekommen meinen Ärger zu spüren.“
    Im Laufe der Jahre hat Heidi Erfahrung gesammelt und ist davon selbstbewusst geworden. Das mag auch erklären, warum sie bei ihren Auftritten in Deutschland

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