Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
Produzenten als jede andere Fernsehsendung der Geschichte zu haben. Ideengeber war der Fernsehproduzent Eli Holzman geschaffen, der für ähnliche Reality-Shows, darunter Project Greenlight , eine Casting-Show für Amateurfilmer verantwortlich zeichnet, an der sich Hollywoodgrößen wie Matt Damon und Ben Affleck beteiligten. Die Show lief über drei Staffeln von 2001 bis 2005, wurde dann aber wegen Erfolglosigkeit eingestellt. Holzman ist aber nur einer von 14 Personen, die im Abspann von Project Runway als Produzenten genannt werden. Zuerst kommen da als „Executive Producers“ Harvey und Bob Weinstein dran. Sie sind die Schwergewichte hinter dem Projekt, haben mit mehreren Spielfilmen Oscars gewonnen und sind Multimillionäre. Harvey Weinstein glaubt an Project Runway , aber er ist an zahlreichen anderen Fernseh- und Filmproduktionen beteiligt und hat zu wenig Zeit, um sich um die täglichen Abläufe zu kümmern. Also hat er einen Mann vor Ort. Der heißt John Miller, und seine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass Herrn Weinsteins Wünsche am Set umgesetzt werden. Project Runway soll eine originelle Sendung mit Köpfchen werden, die das Ansehen mehrt und in absehbarer Zeit einen satten Gewinn abwirft. Dafür wurden als „Executive Producers“ Dan Cutforth und Jane Lipsitz von der Firma Magic Elves an Bord geholt, die seit Jahren fürs Fernsehen Reality-Shows produziert hat. Ihr Abgesandter ist Rich Bye. Er hat die Aufgabe, alle Ideen, Anregungen und Vorschläge der Beteiligten zu koordinieren. Bye wird dafür auch im Abspann als „Co-Executive Producer“ genannt und ist der starke Mann am Set. Er moderiert die Redaktionssitzungen, er lässt Improvisationen zu, er verfolgt, was auf den Bildschirm kommt. Er kennt die Tricks, mit denen durch Zusammenschnitt verschiedener Szenen im Zuschauer emotionale Spannung erzeugt wird. Schon bei der Auswahl der Kandidaten achtet Bye darauf, dass eine gute Mischung von „Typen“ zustande kommt. Den Einfluss des Reality-Fernsehens erkennt man am stärksten an der Konstruktion gruppendynamischer Konflikte, die auch das Salz in der Suppe von Project Runway werden sollen. Wenn zwei Menschen einander nicht leiden können, werden sie in ein gemeinsames Hotelzimmer gebucht. Wenn sich eine Gruppe gut miteinander verträgt, müssen die einzelnen Mitglieder sich am Tag der Entscheidung gegenseitig für die Ausscheidung nominieren, was die gewachsenen Freundschaften in der Regel rasch wieder beendet.
Dann werden im Abspann weitere „Executive Producers“ genannt. Diese sind Jane Cha, Desiree Gruber und Heidi Klum. Die drei kennen einander seit vielen Jahren. Jane Cha hat mit Desiree schon bei Rogers & Cowan gearbeitet und ist Senior Vice President von Full Picture , der PR-Firma, die Desiree 1999 begründet hat und zu deren wichtigsten Klientinnen Heidi Klum gehört. Desiree und Jane machen als Produzenten im Prinzip das, was sie auch ansonsten tun. Sie nehmen PR-Aufgaben für Heidi wahr. Ihr Ziel ist es, Heidi bekannter und noch vermarktbarer zu machen. Aber sie wollen natürlich auch, dass die Sendung selbst ein Erfolg wird, nicht nur, damit sich auch Heidi mit dem Erfolg schmücken kann, sondern weil Desiree längst größere Pläne verfolgt. Sie will Project Runway dazu nutzen, eine PR-Firma im Modebereich zu entwickeln, bei der nicht nur knapp 170 Topmodels (darunter auch Heidi) unter Vertrag stehen, sondern auch PR-Konzepte für den ganzen Entertainment-Bereich angeboten werden. Die Sache heißt Modelinia und wird kurz darauf Realität, und Project Runway das Vehikel, das die Dienste der Firma bis in die entlegensten Bereiche des Planeten verbreitet. 2009 wird die Sendung schon in 38 Ländern in 11 verschiedenen Versionen angeboten.
Dass in der Sendung verschiedene Interessengruppen zusammen gespannt werden, kann man an Kleinigkeiten erkennen. Wenn Tim Gunn, der der New Yorker Modeszene zugeordnet werden kann, im Gefolge der ersten Sendung ein Buch über Stil schreibt, wird darin Heidi – und sogar die Sendung, die ihn berühmt gemacht hat – im Fließtext mit keinem Wort erwähnt.
An der alltäglichen Arbeit am Set ist bei den ersten Staffeln von Seiten der Full Picture Gruppe nur Heidi selbst beteiligt, die meist aber nur zu Sitzungen kommt, wenn sie an dem Tag auch vor der Kamera steht. Ein weiterer „Co-Executive Producer“ ist Rich Buhrmann. „Producers“ werden außerdem Jennifer Burman, Eli Holzman und Barbara Schneeweiss genannt, Geldgeber der Sendung, die
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