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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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und den Geist beruhigen
    Fasten ist körperliche Disziplinierung und spirituelle Leistung. Der Fastenprozess beflügelt die geistige Leistungsfähigkeit und beeinflusst das seelische Befinden positiv.
    »Wir müssen auf die Stimme unserer Seele hören, wenn wir gesunden wollen!«,
    ermahnt Hildegard. Ein praktisches Mittel hierfür ist die Meditation. Um dabei den Geist zu konzentrieren und ihn zur Ruhe zu bringen,braucht es einen ruhigen, ungestörten, nicht zu hellen Ort. Zum Meditieren bequem, aber aufrecht auf dem Boden sitzen. Die Kleidung sollte nicht beengen oder einschnüren. Auf den Atemgang achten: Den Atem entspannt und frei fließen lassen. Beim Ein- und Ausatmen konzentriert man sich jeweils auf einen einzigen Gedankengang, der am besten in kurze und einprägsame Sätze gefasst ist. Die einmal gewählten Sätze bleiben während der Fastenzeit immer dieselben.
Fasten und Trinken
    Beim Fasten ist viel trinken Pflicht! Mit der getrunkenen Flüssigkeit steht und fällt der Erfolg bei der Kur. Hildegard hat zum Trinken eine eindeutige Meinung:
    »Denn wenn der Mensch … nicht tränke, würde er schwerfällig in geistiger und körperlicher Hinsicht. Es würde auch keinen guten Blutsaft herbeiführen, und er könnte darum keine gute Verdauung haben.«
    Auch hier verweist sie auf das rechte Maß in allen Dingen. Zu viel trinken während des Essens ist ebenfalls unbekömmlich und der Verdauung abträglich. Der Mensch besteht zu etwa 60 Prozent aus Wasser. Dieser Wert muss einigermaßen konstant gehalten werden. Wenn der Mensch normal trinkt und nicht außergewöhnlich schwitzt, beträgt der tägliche Flüssigkeitsverlust etwa 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Das sind bei einem Menschen mit 70 Kilogramm Körpergewicht um die 2,4 Liter Flüssigkeit. Trinken wir weniger, muss der Körper haushalten und kann nicht so viel ausscheiden. Er spart – was zu einer Mangelfunktion führt. Wird also die abgegebene Menge Flüssigkeit nicht regelmäßig aufgefüllt, kann es zu Gallen- und Nierensteinen, Stuhlverstopfung, Kreislaufstörungen, aber auch zu Schrumpfungsprozessen in den Bandscheiben und den Gelenkknorpeln kommen. In der normalen Nahrung (ohne Getränke) sind etwa 0,5 bis 0,75 Liter Flüssigkeit enthalten. Diese Flüssigkeit fehlt beim Fasten und muss zusätzlich aufgenommen werden. Nur wenn genügendFlüssigkeit im Körper vorhanden ist, können Giftstoffe schnell und effizient abgebaut und ausgeschwemmt werden.
    Damit Sie einen genauen Überblick über die im Verlauf des Tages aufgenommene Flüssigkeitsmenge behalten, ist es sinnvoll, den gesamten Fencheltee für den Tag schon am Morgen zuzubereiten. Oder aber man füllt mehrmals täglich eine Thermoskanne mit frisch zubereitetem Tee. Mit Hilfe einer Strichliste behält man den Überblick über die bereits getrunkene Menge. Am Abend muss dann der vorbereitete Tee komplett getrunken sein, mindestens drei Liter pro Tag. Wie beim Essen werden auch hier kleinere Portionen über den Tag verteilt getrunken, z. B. jedes Mal, wenn der Magen knurrt.
    Wem der Fencheltee oder das abgekochte Wasser widerstreben, der kann auch ausnahmsweise Gemüse- oder Obstsäfte trinken: stark verdünnt mit natriumarmem und nur leicht kohlesäurehaltigem Mineralwasser. Der Körper sollte nämlich in der Phase der Entschlackung und Reinigung nicht unnötig aggressiver Frucht- oder Gemüsesäure ausgesetzt werden.

Ihr Fastenplan für 1 bis 2 Wochen
Entlastungstage
    In den drei bis vier Entlastungstagen vor der Fastenkur stellen Sie Ihre Kost um.
    Ernährung: Trinken Sie viel Fencheltee. Verzichten Sie auf tierisches Eiweiß, und bevorzugen Sie leichtverdauliche Speisen und rein Pflanzliches, z. B. Dinkelvollkornbrot, Vollkornreis, Kartoffelbrei, Salate. Statt eines Frühstücks gibt es bis zum Mittag etwas Obst.
    Hilfen: Bereiten Sie sich geistig auf das Fasten vor. Lösen Sie sich vom Alltag. Dosieren Sie Kontakte, schränken Sie Zeitungslektüre, Fernseh- und Radiokonsum ein.
Abführtag
    Erster Fastentag ist der Abführtag. Zum Abführen Ingwer-Abführkekse (siehe →  Seite 39 ) nehmen.
    Ernährung: Zum Frühstück gibt es einige Äpfel. Mittags essen Sie die oben erwähnte Fastensuppe und trinken Fencheltee.
    Hilfen: Am ersten Morgen nehmen Sie nur 1 Ingwerkeks, eventuell mit einem Schluck Herzwein. Bleibt der gewünschte Effekt aus, nehmen Sie am zweiten Morgen 2 Ingwerkekse. Wenn am dritten Tag noch kein Erfolg erzielt wurde, machen Sie ein Klistier. Auch wenn man gar

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