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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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und es zieht ihnen den Schleim heraus. Und wer jähzornig ist, der nehme die Rose und weniger Salbei und zerreibe es zu Pulver.
    »Rosen sind wie Mädchen und Frauen: anbetungswürdig«, sagt der Volksmund. Vor allem wegen ihres Duftes und der Schönheit ihrer Blüten werden sie seit alters geschätzt und angepflanzt. Heute gehören sie zu den beliebtesten und am häufigsten kultivierten Gartenblumen der Welt. Ihre Gattung umfasst etwa 100 Arten mit über 20 000 Varietäten, von denen die meisten in der nördlichen Hemisphäre beheimatet sind. Der wissenschaftliche Name der Rosengewächse ist Rosaceae. Die Rosa centifolia kann einen bis zu zwei Meter hohen Strauch entwickeln. Dazu benötigt sie einen sonnigen Platz und humosen, mäßig feuchten Boden. Schon Homer erwähnt etwa 750 v. Chr. die Rosen in seinem Epos »Odyssee«.
    Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Rosenblüten und -blätter / während der Blüte
    Indikation 1 Geschwüre, Augenleiden
    Anwendung: Rosenblätter auf das Auge oder die betroffene Stelle legen. In Apotheken gibt es Rosenwasser, das mit einem Leinentuch auf das Auge oder das Geschwür getupft wird.
    Indikation 2 Krämpfe, partielle Lähmungen
    Anwendung: Eine Salbe aus 70 Gramm Rosenblüten und -blättern, 35 Gramm Salbeiblättern und etwa 70 Gramm Fett (nach Möglichkeit Ziegen oder Schweinefett) herstellen. Dazu die Kräuter fein zermahlen und zu dem im Wasserbad verflüssigten Fett geben. So lange rühren, bis eine Salbe entsteht. Zwei- bis dreimal täglich auftragen.
    Indikation 3 Jähzorn
    Anwendung: 2 Teile getrocknete Rosenblüten und Rosenblätter mit 1 Teil getrockneten Salbeiblättern mischen und zu einem Pulver zermahlen. Diese Mischung in ein kleines, dichtschließendes Gefäß geben. Bei Bedarf den Duft einatmen, ohne das Pulver selbst zu inhalieren.
    Tipp! Frische Rosenblätter können gestoßen oder zerquetscht auf Brandwunden gelegt werden.

Salbei
    [Salvia officinalis]

    Salbei galt früher als Lebenselixier, als die »heilende Ratgeberin der Natur«. Sein Name dürfte vom lateinischen »salvus« = »Heil« kommen.
    »Denn roh und gekocht ist er gut für jenen zu essen, den schädliche Säfte plagen … Nimm aber Salbei und pulverisiere ihn, und iss dieses Pulver mit Brot, und es vermindert den Überfluss der schlechten Säfte in dir … Aber wenn jemand Überfluss an Schleim hat oder … stinkenden Atem hat, dann koche er Salbei in Wein, und dann seihe er es durch ein Tuch, und so trinke er oft, und die schlechten Säfte und der Schleim in ihm werden vermindert. Wenn nun jener … etwas an Gicht leidet, dann koche er Salbei in Wasser und trinke, und die Säfte und der Schleim werden ihm vermindert … Wer aber Widerwillen gegen das Essen hat, der nehme Salbei und weniger Kerbel und etwas Knoblauch, und er zerstoße dies gleichzeitig in Essig, und so mache er eine Würze, und er tauche die Speise, die er essen will, hinein, und er hat Appetit zu essen.«
    Der hochwachsende Halbstrauch Salbei gehört zur großen Gattung Salvia mit etwa 900 weitverbreiteten Arten von Blütenpflanzen. Der Echte Salbei ist im gesamten Mittelmeerraum heimisch. Er schätzt sonnige Lagen, kombiniert mit einem nährstoffreichen, trockenen und durchlässigen Boden ohne Staunässe.
    Der aromatische Salbei hilft auch bei der Verdauung von fettem Fisch oder Fleisch.
    Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Blätter kurz vor und während der Blüte / Mai bis September
    Indikation 1 Magen- und Darmbeschwerden, Entschlackung, Mundgeruch
    Anwendung: Getrocknete Salbeiblätter pulverisieren und 1 Messerspitze davon auf ein Dinkelbutterbrot geben. Als Gewürz für Speisen verwenden oder 2 Esslöffel feingeschnittene Salbeiblätter mit 1 Liter Wein (oder Wasser, als Tee) für 5 bis 8 Minuten kochen, in sterilisierte Flaschen abfüllen und mehrmals täglich 1 Likörglas davon trinken.
    Indikation 2 Appetitlosigkeit
    Anwendung: 1 gutgehäufter Teelöffel feingeschnittene Salbeiblätter, 1 Teelöffel Kerbel und ½ Knoblauchzehe in Weinessig geben und darin zerstoßen. Als Würzmischung für Speisen verwenden.
    Wichtig! Salbei nicht über einen längeren Zeitraum und in hohen Dosen anwenden. Auch Schwangere sollten darauf verzichten.

Schafgarbe
    [Achillea millefolium]

    Ihren botanischen Namen verdankt die Schafgarbe dem griechischen Sagenhelden Achilles. Im Altertum nutzte man ihre Heilkräfte zur Wundheilung und zum Stillen von Blutungen. In China wird Schafgarbe schon seit 4000 Jahren angewendet, auch die Indianer

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