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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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Geburt gab es dann die ersten Muskatnüsse in Europa.
    »Die Muskatnuss hat große Wärme und eine gute Mischung in ihren Kräften. Und wenn ein Mensch die Muskatnuss isst, öffnet sie sein Herz und reinigt seinen Sinn und bringt ihm einen guten Verstand. Nimm … Muskatnuss und in gleichem Gewicht Zimt und etwas Nelken und pulverisiere das. Und dann mach mit diesem Pulver und mit Semmelmehl und etwas Wasser Törtchen, und iss diese oft, und es dämpft die Bitterkeit des Herzens und deines Sinnes, und es öffnet dein Herz und deine stumpfen Sinne, und es macht deinen Geist fröhlich und reinigt deine Sinne … und es verleiht deinem Blut einen guten Saft und macht dich stark.«
    Der tropische Muskatbaum kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und etwa 100 Jahre alt werden. Die Muskatnuss ist keine richtige Nuss, sondern der innere Kern der pfirsichartigen Baumfrucht. Die Kerne werden getrocknet und – ebenso wie die getrockneten Blüten – als angenehm mild-aromatisch schmeckendes Gewürz verwendet. Für das volle Aroma reibt man am besten die nötige Menge Muskat frisch vor Gebrauch von einer ganzen Nuss ab.
    Verwendeter Pflanzenteil Muskatnuss
    Indikation Traurigkeit, Trägheit, zur Sinnesschärfung, zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit, zur Blutreinigung
    Anwendung: Für die Kekszubereitung 2 gestrichene Esslöffel Zimt, 2 gestrichene Esslöffel Muskatnusspulver, 1 Teelöffel Gewürznelkenpulver, 250 Gramm Butter, 500 Gramm Dinkelmehl, 2 Eier, 150 Gramm Rohrzucker und 2 Esslöffel Honig verkneten. Teig ausrollen und Plätzchen ausstechen. Bei 180 °C 5 bis 10 Minuten backen. Über den Tag verteilt essen Erwachsene davon maximal 5 Stück.
    Wichtig! In größeren Mengen wirkt Muskatnuss toxisch. Daher sind die Kekse für Kinder, Schwangere und stillende Mütter nicht geeignet.

Petersilie
    [Petroselinum crisp um]

    Bittersilche, Peterlein, Gartenteppich – unter vielen Namen wird sie gehandelt, unser wohl bekanntestes Würzkraut. Die Verwendung von Petersilienkraut oder -wurzel als Gewürz ist unbedenklich.
    »Und sie ist für den Menschen besser und nützlicher roh als gekocht zu essen. Und gegessen mildert sie die Fieber, die den Menschen nicht erschüttern, sondern (ihn nur) leicht berühren. Jedoch im Geist des Menschen erzeugt sie Ernst. Aber wer im Herz oder in der Milz oder in der Seite Schmerzen hat, der koche Petersilie in Wein und füge etwas Essig und genug Honig bei, und dann siebe er es durch ein Tuch, und so trinke er oft, und es heilt ihn.«
    Petersilie ist eine zweijährige Pflanze, die tiefgründigen, nahrhaften und feuchten Boden bevorzugt. Sie stammt vermutlich aus dem Mittelmeergebiet. Ihr Standort sollte halbschattig sein. Von Mitte März bis Juli kann sie im Abstand von 15 bis 20 Zentimetern direkt ins Beet gesät werden. Man unterscheidet zwei Unterarten: die Blattpetersilie mit glatter oder krauser Blattform und die Wurzelpetersilie. Alle Pflanzenteile enthalten ätherisches Öl. Petersilie kann auch problemlos im Zimmerkräutergarten gezogen werden. Dann laufend die stärksten Stiele pflücken und Herzblätter stehen lassen. Heute wird Petersilienfruchtöl industriell zum Würzen und Aromatisieren von Fertiggerichten verwendet.
    Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Petersilienkraut / Mai bis September
    Indikation Herzschmerzen, Milzschmerzen, zur unterstützenden Behandlung nach einem Herzinfarkt
    Anwendung: 1 Bund Petersilie 5 bis 8 Minuten in 1 Liter Wein kochen, danach abseihen. Den Wein mit 1 bis 2 Esslöffel Weinessig und 250 Gramm Honig verrühren. Nochmals kurz erhitzen und heiß in sterilisierte Flaschen füllen. Zwei- bis dreimal täglich 1 Likörglas davon trinken.
    Für Schwangere ist Petersilienwein nicht geeignet.
    Tipp! Außer zu Süßspeisen passt die vitaminreiche Petersilie zu fast allen Gerichten. Nicht mitkochen!

Quendel
    [Thymus serpyllum]

    Bereits die Naturwissenschaftler der Antike wie Plinius und Dioskurides erwähnen eine verwandte Thymianart als Heilpflanze. Später dann im Mittelalter galt Quendel auch als eines der stärksten Mittel zur Dämonenabwehr.
    »Der Quendel ist warm und gemäßigt. Und ein Mensch, der krankes Fleisch des Körpers hat, so dass sein Fleisch wie die Krätze ausblüht, der esse oft Quendel entweder mit Fleisch oder im Mus gekocht, und das Fleisch seines Körpers wird innerlich geheilt und gereinigt werden. Aber wer die kleine Krätze, das heißt den kleinen Grind hat, der zerstoße Quendel mit frischem Fett, und so mache

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