Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
Vom Netzwerk:
Straße vor der Barrikade, fünfzig Fuß, vielleicht fünfundsiebzig.
    Ein Soldat drehte sich um, schaute weg und dann jäh wieder zu uns zurück. Er schrie, und sein Gefährte drehte sich ebenfalls in unsere Richtung. Mit gezogenen Schwertern kamen die beiden näher. Im Mondlicht war es schwierig zu erkennen, aber es sah so aus, als wären sie beide hellhaarig.
    »Sofort stehenbleiben!«
    »Wir sind Geveger«, gab Danello mit den Händen an den Seiten zurück. »Wir müssen mit demjenigen sprechen, der bei der Rebellion das Sagen hat. Die Armee des Herzogs ist unterwegs hierher.«
    »Uns ist egal, wer ihr seid, und auf dieser Insel haben wir das Sagen.«
    »Aber der Herzog kommt!«
    »Na und?« Der Mann deutete mit dem Kopf auf das Bündel in Aylins Armen. »Was hast du da, Mädchen?«
    Sie drückte es fester an sich. »Nichts, das euch gehört.«
    »Hier gehört alles uns.«
    Heilige, das waren Plünderer. Sie kämpften nicht für die Freiheit, sie versuchten lediglich zu stehlen, so viel sie konnten, solange überall Chaos herrschte.
    »Wir wollen keinen Ärger, wir wollen nur vorbei«, sagte Danello mit der Hand am Rapier. Quenji zog sein Messer, und Soek brachte das Tischbein in Anschlag.
    Ich presste die Finger gegen den Pynviumstreifen und rückte näher. Zwar hatte ich keine Ahnung, was der Auslöser sein könnte, doch für gewöhnlich handelte es sich nur um einen Ruck des Handgelenks. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es, wie bei allen Waffen von Zertanik, ein starker Blitz sein würde. Allerdings befanden sich die beiden anderen Männer nach wie vor ein gutes Stück entfernt und vielleicht außer Reichweite.
    »Gebt uns den Sack, dann könnt ihr passieren.«
    »Nein.« Danello zog sein Rapier.
    »Dann solltest du besser wissen, wie man mit diesem funkelnden Schwert umgeht.« Er griff an. Ich zuckte mit dem Handgelenk.
    Peng!
    Die beiden vorderen Männer schrien auf und gingen zu Boden. Andere Männer brüllten Befehle, fluchten, riefen einander zu. Weitere traten mit gezogenen Schwertern hinter den Barrikaden hervor, wo sie sich versteckt gehabt hatten. Viele Männer.
    »Sie haben Pynvium!«
    Talis Seil wurde mir aus der Hand gerissen. Sie stieß mich beiseite und hechtete auf eines der auf der Straße liegenden Schwerter zu. Mit einer Hand ergriff sie es und kam mit einem Überschlag wieder auf die Beine.
    »Tali!«
    Sie schlug einen Haken um Danello, wirbelte nach rechts herum und bohrte die Klinge in den Bauch eines der Plünderer. Anmutig wie eine Tänzerin blieb sie in Bewegung, und das Schwert flog von einem Mann zum nächsten. Danello glotzte sie an, dann taumelte er zurück und parierte einen Angriff.
    Was machte sie da?
    Aylin schwang das Tischbein gegen den Kopf eines Plünderers. Es krachte gegen seinen Schädel, und er brach zusammen. Weitere Männer tauchten aus den Schatten auf. Es musste ein Dutzend sein, vielleicht waren es mittlerweile sogar mehr.
    »Zwei links von dir«, rief ich und versuchte, Tali und die Plünderer gleichzeitig zu beobachten. Sie bewegte sich furchtlos durch ihre Ränge.
    Ein Plünderer stach mit seinem Schwert nach mir. Ich warf mich nach rechts, allerdings nicht schnell genug; die Spitze erwischte mich an der Seite. Ich verzog das Gesicht und rollte mich in dem Augenblick ab, als ich auf dem Boden aufschlug. Er setzte mir nach. Ich blieb, wo ich war, und hielt den Atem an, dann griff ich nach seinem Handgelenk, als er zustieß. Haut berührte Haut, und ich drückte die Wunde in ihn.
    Die Hand an die Seite gepresst stolperte er vorwärts. »Schifterin! Es ist die Schifterin!«
    Ich zuckte zusammen und rappelte mich auf die Beine. Ich musste Tali, musste sie alle holen, und dann nichts wie weg von hier.
    »Über die Brücke, beeilt euch!«, brüllte Danello.
    Aylin schlug einen Soldaten mit ihrem Knüppel und rannte mit dem Sack unter dem Arm auf die Kisten zu, die den Weg über die Brücke versperrten. Ein Plünderer griff sie an. Quenji sprang dazwischen und fing die Klinge mit der Schulter ab. Keuchend wankte er zur Seite.
    »Geh weg von ihm!« Aylin schwang das Tischbein und hätte damit beinah Quenji geschlagen, als sie den Plünderer traf.
    Ich huschte zwischen entsetzt wirkenden Soldaten hindurch, hielt Soek den Rücken frei und steuerte auf Quenji zu. Ein Plünderer schaffte es an Danello vorbei und ging auf mich los. Sein Schwert schnitt mir den Oberschenkel auf. Grelle Schmerzen schossen mir durch das Bein, aber er sprang außer Reichweite, bevor ich ihn

Weitere Kostenlose Bücher