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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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berühren konnte. Danello wirbelte sein Rapier herum und durchbohrte ihn.
    Tali glich immer noch einem verschwommenen Schemen aus Klingen und blanker Wut. Quenji wich zurück und schützte Aylin, als sie die Brücke überquerten. Ein Plünderer griff aus der Dunkelheit an und trat Danello in die Kniekehle. Er brach auf der Brücke zusammen, und der Mann trat erneut zu, traf ihn diesmal an der Schläfe.
    »Danello!«
    Zwei andere Männer stürmten auf mich zu, packten meine Arme und drückten mich gegen das Geländer. Ich setzte mich zur Wehr, wand mich an dem warmen Stein und versuchte, mich zu befreien.
    »Lasst mich los!«
    Soek kam herübergerannt und zog einem seinen Knüppel über den Schädel. Der Griff des Mannes löste sich, und ich konnte einen Arm freiwinden. Quenji tauchte auf, rannte geradewegs auf mich zu. Er sprang den Mann an, der meinen anderen Arm hielt, und die beiden stürzten über die Seite der Brücke in den Kanal. Sie zogen mich mit sich über das Geländer.
    »Quenji!«, brüllte Aylin.
    Ich klammerte mich irgendwie mit den Füßen am Geländer fest. Unten platschte es zweimal – der Plünderer und Quenji. Dann folgten ein drittes Platschen und ein raues Knurren, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Ein Krokodil.

Z EHNTES K APITEL
    Q uenji brüllte und schlug wild um sich. Ich erhaschte einen flüchtigen Blick auf fuchtelnde Arme, bevor das Wasser schäumte und seine Schreie jäh verstummten. Das Krokodil drehte sich, wirbelte Quenji herum, dann ertönte ein grässliches Knacken, von dem ich hoffte, es wären Hyazinthen, das sich jedoch viel zu sehr wie brechende Knochen anhörte.
    Bitte, Heilige Saea, hilf ihm .
    Meine Finger umklammerten das Steingeländer, meine Armmuskeln zitterten bereits. Viel länger würde ich mich nicht festhalten können. Ein Teil von mir wollte sich fallenlassen, das Krokodil packen und herausfinden, ob Schiften auch bei Tieren wirkte.
    Ein weiteres raues Knurren, weiteres Platschen. Dasselbe Krokodil, oder war ein anderes eingetroffen, um dem Plünderer den Garaus zu machen?
    O Quenji.
    »Halt durch!« Soek ergriff meine Handgelenke. Aylin packte meine Bluse. Beide zogen, zerrten mich über das Geländer zurück auf die Brücke.
    Überall rings um mich wurde gebrüllt und gekreischt. Grauen von unten, Angst von oben. Der Plünderer im Wasser krallte sich an die Seemauer, als versuche er, sie zu erklimmen.
    Ich schaute zu der Stelle, wo Quenji verschwunden war. Die dunkle Wasseroberfläche war wieder ruhig.
    War dort Blut? Irgendetwas, das darauf schließen ließ, dass sich Quenji dort unten befand?
    »Wir können ihn nicht einfach zurücklassen«, sagte Aylin, und erst da wurde mir klar, dass wir uns bewegten. Soek hielt uns beide an je einer Hand und zog uns über die Brücke. Danello war wieder auf den Beinen. Blut rann ihm übers Gesicht. Er hatte Talis Seil in der Hand und führte sie von den Kampfhandlungen fort.
    »Er ist weg, und wir müssen verschwinden«, sagte Soek.
    Aylin schlug nach seinem Arm. Ich blieb stehen. Ihre Arme waren leer. Kein Sack.
    »Das Buch! Wo ist das Zauberbuch?« Ich durfte es nicht verlieren. Ich ließ Soeks Hand los.
    »Nya, wir haben keine Zeit. Komm!« Soek sah aus, als wäre er bereit, sich uns beide über die Schultern zu werfen und loszurennen, aber Quenji war gestorben, um mir zu helfen, dieses Buch zu bekommen, damit ich eine Möglichkeit finden konnte, Tali zu retten. Er würde nicht umsonst gestorben sein.
    Ich erblickte den Sack. Einige der Plünderer befanden sich auf ihrer Seite der Brücke und hievten ihren Freund aus dem Kanal. Die anderen rannten auf mich zu. Ich schnappte mir den Sack und lief zurück zu Soek und Aylin, dicht gefolgt von den Plünderern.
    »Nein, bitte«, rief Aylin, während wir flüchteten. »Was, wenn er noch am Leben ist?«
    Danello erreichte die andere Seite der Brücke als Erster. Dunkle Gestalten kamen hinter einer weiteren Reihe gestapelter Kisten hervor, näherten sich uns jedoch nicht. Vielleicht waren sie auf unserer Seite, oder vielleicht hatten sie den Kampf gesehen und wollten sich nicht mit uns anlegen.
    »Das Boot«, stieß ich keuchend hervor. »Zurück zum Boot.«
    Vor uns flackerte Fackellicht. Hinter uns ertönte Gebrüll.
    Danello bog nach rechts in eine Nebenstraße, die tiefer ins Inselinnere führte. Wir tauchten wieder in die Schatten. Die dicht beieinander stehenden Gebäude sperrten den Großteil des Mondlichts aus. Ein fauliger Gestank stieg mir in die Nase,

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