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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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mehr Leute vorbeirannten. Alles wirkte so vertraut, als würden Albträume wahr.
    »Wartet mal, ich sehe etwas«, sagte Danello. »Und ich höre eindeutig Kampflärm.«
    Und rennende Schritte. Jede Menge Füße klatschten auf Stein. Leute flüchteten an uns vorbei, ihre Kleider und Gesichter blutig. Sie rannten, als wäre es ihnen egal, wohin. Panik.
    Zwei Soldaten marschierten die Straße hinab. Ihre Schwerter waren dunkel, ihre Rüstungen blau.
    Danello rückte näher. Jeder Zoll meines Körpers wurde heiß. »Nya, nicht.«
    »Es sind nur zwei. Mit zweien komme ich zurecht.«
    Saama sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. » Diese Blauen kann man nicht töten. Was glaubst du wohl, warum es ihnen gelingt, dafür zu sorgen, dass wir stillhalten und unsere Wunden lecken?«
    »Ich kann sie aufhalten.« Ich hatte nichts unternommen, während die Unsterblichen meine Schwester in eine Waffe verwandelt hatten. Und nur zugesehen, als sie dieses arme Mädchen in Baseer umbrachten. Ich würde nicht noch einmal nichts unternehmen.
    »Sie kommen rein«, meldete Soek. »Einer hier, der andere auf der gegenüberliegenden Straßenseite.«
    Holz knallte gegen Holz, eine Tür wurde aufgetreten. Menschen begannen zu schreien. Tali sog scharf die Luft ein, ließ sich zu Boden sinken und schlang die Arme um die Knie. Ich hielt es zwar gar nicht gut aus, sie verängstigt zu sehen, aber das erinnerte schon eher an Talis Reaktion auf Geschrei.
    »Lasst mich gehen.« Ich drängte mich gegen Danello, doch er rührte sich nicht.
    »Nein. Du weißt nicht, wie viele noch da draußen sein könnten.«
    »Das spielt keine Rolle. Den, der hier drin ist, kann ich aufhalten.«
    »Nya, du ...«
    Ich legte die Hände auf Danellos Wangen. »Geh mir aus dem Weg. Bitte.«
    Seine Augen weiteten sich ein wenig, als sei er nicht sicher, ob ich ihn bat oder ihm drohte. Ich war selbst nicht sicher.
    Er trat beiseite. Ich rannte zur Tür hinaus und die Treppe hinunter. Auf die Schmerzen in meinem Bein achtete ich nicht, die würde ich schon bald loswerden.
    Ich folgte dem Schluchzen und dem Flehen und fand den Unsterblichen auf dem Treppenabsatz im ersten Stock, wo er über drei auf dem Boden kauernden Männern aufragte. Väter, Brüder, Onkel. Ihre Kleider waren zerfetzt, und Blut sickerte hindurch.
    Kalte Wut erfasste mich. Ich hatte gedacht, die Leute hier hätten sich zur Wehr gesetzt und gekämpft. Aber diese drei ausgewachsenen Männer hockten nur da und versuchten es nicht einmal. War es das, was der Herzog uns angetan hatte? Was die Unsterblichen bewirkt hatten?
    »Geh weg von ihnen.«
    Der Unsterbliche sah mich beiläufig an, als hätte er nichts zu befürchten. War auch seine Rüstung mit silbrigem Metall ausgekleidet? Er wirkte nicht so ausdruckslos wie Tali. Vielmehr sah er aus, als bereite es ihm Freude zu töten. So jung und schon so grausam. Dieser Bursche trug einen Helm, sein Gesicht jedoch war ungeschützt. Er grinste so, wie es ältere Jungen mit zu viel Macht zu tun pflegen. »Warte, bis du an der Reihe bist.«
    »Ein schöner Heiler bist du. Bloß ein erbärmlicher Unsterblicher.«
    Sein Grinsen verpuffte. »Es wäre klug, wenn du den Mund hältst.«
    »Du mordender Verbrecher. Deine Mutter muss sich jeden Abend in den Schlaf weinen.«
    Er kam die Treppe herauf näher. Von seinem Schwert tropfte Blut auf die Stufen. Ich wich zurück, lockte ihn weiter herauf, außer Reichweite der Männer auf dem Boden.
    Auf halbem Weg hielt er inne. »Versuchst du, mich in einen Hinterhalt zu locken? Da spiele ich nicht mit.«
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu. Dann noch einen. Es gelang ihm nicht besonders gut, seine Überraschung zu verbergen.
    »Du gehst auf mich los?«, fragte er. »Niemand tut das und überlebt.«
    »Ich kann es.«
    Er musterte mich, und sein überhebliches Gehabe verschwand. »Nein, du kannst es nicht sein.«
    »Was kann ich nicht sein?« Ich trat näher.
    » Sie . Ich weiß, wer du bist«, sagte er und wich zurück. »Der Kommandant hat uns vor dir gewarnt.«
    »Warum rennst du dann nicht weg?«
    Zwei Stufen oberhalb der Männer, die er zuvor gestellt hatte, blieb er stehen. Auch sie waren nicht geflüchtet.
    »Ich renne vor keiner Scheißköpfin weg.«
    Ich lächelte. »Du meinst Schifterin.«
    Mit ausgestreckten Händen hechtete ich vorwärts, zielte auf seine Brustplatte oder eine Armschiene oder, so die Heiligen wollten, seine Hand. Er zuckte zurück und rutschte aus, fiel von der Stufe und stürzte auf den

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