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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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brüllte. Das Gemurmel schwoll zu beunruhigtem Geplapper an, und die Leute am Rand ergriffen die Flucht.
    »Das kann nichts Gutes verheißen.«
    Das Gebrüll wurde lauter. Kione rannte durch die Menge. »Wir werden angegriffen!«, rief er, als er schließlich nah genug war, dass wir seine Worte verstehen konnten. »Die Blauen greifen mit voller Kraft an!«
    Aylin packte meinen Arm.
    »Nya!« Kione hielt geradewegs auf mich zu. »Mehrere hundert Soldaten haben gerade die Brücke zum Handwerkerviertel überquert. General Ipstan bringt eine Verteidigung in Stellung, aber wir hatten nicht mit so vielen gerechnet – dafür sind wir nicht bereit!«
    Ihr Heiligen! All diese Menschen.
    »Aber was ist mit der Falle?«, fragte Aylin mit blassem Gesicht. »Ich dachte, der Herzog wollte uns zusammengepfercht lassen und verbrennen.«
    Kione zuckte mit den Schultern. »Das war, bevor Nya eintraf. Vielleicht hat er es sich nun, da sie hier ist, anders überlegt.« Er wandte sich mir zu. »Was wirst du tun?«
    »Ich? Wie soll ich eine ganze Armee aufhalten?«
    »Pynvium«, sagte Aylin mit strahlenden – und etwas verängstigten – Augen. »Du hast zwei gesamte Rüstungen voll Schmerz, die entleert werden müssen, oder?«
    Mir drehte sich der Magen um. Die Rüstung eines Unsterblichen tragen? Andererseits enthielten diese Rüstungen tatsächlich jede Menge Schmerz, den ich blitzen konnte. Vielleicht sogar genug, um diese Soldaten aufzuhalten, bevor sie jeden auf der Insel abschlachteten. »Richtig.«
    Wir rannten zurück hinein. Die Leute im Lagerhaus waren verschwunden, dafür waren nun andere da, die sich Waffen von den Gestellen und Rüstungen aus den Schränken holten. Soek hatte Tali in eine Ecke gezogen, und die beiden beobachteten den Ansturm der Menschen mit verwirrten Mienen. Hatte sie ihm etwa zugehört? Ich entsandte ein rasches Dankgebet, für mehr hatte ich keine Zeit.
    »Was ist los?«
    »Wir werden angegriffen«, antwortete Kione und erzählte ihnen von den Soldaten, die auf uns zumarschierten.
    Ich suchte den Boden nach den Pynviumrüstungen ab. Sie waren noch dort, wo wir sie zurückgelassen hatten. »Aylin, kannst du Tali nach oben bringen?« Ich nickte mit dem Kopf in Richtung der Rüstungen. Ich hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten würde, wenn sie mich in einer davon sähe.
    »Alles klar.« Sie lächelte Tali an und streckte ihr eine Hand entgegen. »Komm mit, Tali, ja?«
    Wortlos ergriff sie Aylins Hand, und wieder erfüllte Freude mein Herz. Vielleicht würde sie sich doch erholen. Wenn du sie davon abhalten kannst, Menschen anzugreifen.
    Sobald sie außer Sicht gerieten, ging ich zu den Rüstungen. Ich ergriff den kleineren der beiden Brustpanzer, und Soek und Kione halfen mir, ihn anzulegen. Er grub sich in meine Schultern, war schwerer, als ich erwartet hatte. Wie hatte Tali nur eines dieser Dinger tragen können?
    »Äh ... ich glaube nicht, dass die passt«, meinte Soek. Die Rüstung hing an mir. Beide Unsterbliche waren deutlich größer als ich gewesen. »Kannst du damit überhaupt laufen?«
    Ich versuchte es. Der Brustpanzer verrutschte auf meinen Schultern und zerrte mich seitwärts. »Nicht besonders gut.«
    »Alleine kannst du das nicht tun«, sagte Soek. »Nicht ohne Rüstung.«
    »Was habe ich schon für eine Wahl?«
    »Lass mich mitkommen. Ich trage sie.«
    »Soek, das ist zu ...«
    »Mir wird diese Rüstung passen. Du brauchst da draußen Schutz, und ich kann uns heilen, wenn ...« – er schluckte – » falls wir verletzt werden. So kann ich dir Zeit verschaffen, tief genug in die Ränge der Soldaten zu gelangen, um sie alle mit einem Blitz zu erwischen.«
    Er wollte das eindeutig genauso wenig tun wie ich, aber er hatte recht. Was nützten all die Schmerzen, wenn ich nicht nah genug in ihre Ränge gelangen könnte, um alle Soldaten zu erreichen?
    »Also zusammen.« Ich ging zu den Schränken, in denen die Lederrüstungen verwahrt wurden. Eine Lederrüstung würde nicht jede Klinge aufhalten, war jedoch besser als gar nichts. »Kione«, sagte ich, während bereits Schweiß meine Haut befeuchtete. »Ob du sie magst oder nicht, du solltest besser Lanelle holen. Wenn wir das überleben wollen, brauchen wir an Heilern, was wir bekommen können.«
    »Dort oben klingt es übel«, sagte Soek auf dem Weg zum Handwerkerviertel. Eine Schnur verband unsere Hände, die im Einklang zitterten. Wir konnten es nicht riskieren, voneinander getrennt zu werden.
    Vor uns Geschrei. Metall klirrte gegen

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