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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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Metall, Körper fielen auf Stein. Ich konnte nicht viel erkennen, aber es klang, als hätte Ipstan einen Teil seiner Armee zusammengetrommelt und sei in der Nähe der Brücke mit den Blauen zusammengeprallt. Weiteres Gebrüll, Warnungen, Alarmrufe. Ein Horn wurde geblasen, eine einzige, klare Note in der Morgenluft.
    Angst hatte einen Teil meiner Erschöpfung vertrieben, doch das würde nicht von Dauer sein. Niemand von uns hatte die Kraft, lange zu kämpfen. Wenn wir stolperten oder fielen und nicht wieder auf die Beine kämen ...
    Ich hatte gar keine Gelegenheit gehabt, mich von Danello zu verabschieden.
    Vor uns tauchten unsere Soldaten auf, zahlenmäßig unterlegen, aber vorläufig hielten sie die Stellung. Die Kampfhandlungen teilten sich, und es entstand ein schmaler Tunnel zwischen den Soldaten, groß genug für Soek und mich.
    »Lauf!« Ich preschte mit Soek los, zusammen schwangen wir die Arme und Beine. Wir rannten auf die schmale Öffnung zu. Die beste Hoffnung, die wir hatten, war, die äußeren Ränder zu überwinden und tiefer hinein in die angreifende Streitkraft zu gelangen.
    Wir wichen unseren eigenen Leuten aus und umrundeten eine Gruppe von deren. Der erste Soldat bemerkte uns; seine Klinge schnellte geradewegs auf mich zu. Ich duckte mich nach links, und sie prallte von Soeks Rüstung ab. Eine zweite Klinge durchbohrte meine Schulter, durchdrang das Leder, grub sich in mein Fleisch. Meine Hand kribbelte, und die Schmerzen verflogen, durch meine Finger in die von Soek gezogen.
    Weitere Soldaten griffen uns an. Ich schwenkte Soek heftig herum, rammte ihn in zwei Frauen zu unserer Rechten. Er zog die Schultern an und prallte mit dem schweren Rückenteil seines Brustpanzers gegen sie. Die Soldatinnen flogen durch die Luft.
    Wir rannten weiter.
    Männer mit Schwertern näherten sich rasch. Klingen kamen aus jeder Richtung, stachen, schlitzten, schnitten. Schmerzen flossen so schnell von mir in Soek, dass meine Hand brannte, als wäre ich geblitzt worden. Meine Lungen schmerzten, noch wund davon, dass ich die ganze Nacht hindurch Danello geheilt hatte.
    Wir werden es nicht schaffen.
    Ein Soldat rammte Soek. Er ging zu Boden und zog mich mit. Mein Arm wurde verdreht und brach; frische Schmerzen schossen durch mich. Ich fuhr mit der anderen Hand über den Rücken des Soldaten, packte sein Haar und presste die Finger gegen seine Kopfhaut. Ich drückte , und er zuckte schreiend weg, hielt sich den Arm. Rasch rappelte ich mich auf die Beine und zog Soek hoch.
    Wir rannten weiter, bluteten weiter, heilten weiter. Schritt für Schritt. Soldat für Soldat.
    Ein Mann brüllte mit tiefer und merkwürdig schöner Stimme Befehle. Einen entrückten Moment lang fragte ich mich, ob er sang.
    Dann schwenkte eine regelrechte Mauer von Soldaten in unsere Richtung, einer davon in Kettenrüstung und mit Kommandantenstreifen am Kragen. Hinter ihm folgten weitere Soldaten, so dicht, dass ich nur noch schattiges Blau und Stahl sehen konnte.
    Ich wirbelte herum und legte die Hand flach auf Soeks Rüstung. Er spannte den Körper an und presste die Augen zu.
    PENG! Peng! PENG! Peng! PENG!
    Fünf grelle Blitze hintereinander – der Brustpanzer und all die anderen Teile, die ich nicht einmal berührt hatte. Ein zehn Ränge tiefer Kreis von Soldaten rings um uns schrie auf und brach zusammen. Diejenigen dahinter stolperten und fielen über ihre Körper. Wütendes Gebrüll wandelte sich zu verwirrtem Geschrei. Ich sank auf die Straße, als Soek fiel, bewusstlos durch meine Blitze, seine Gesichtshaut gerötet. Unter den Schreien nahm ich leisere Geräusche wahr, fühlte sie mehr, als dass ich sie hörte ...
    Peng – peng, peng, peng ...
    Weitere Blitze, aber sie zielten nicht auf mich. Abermals brüllten Leute, und darunter ertönte eine Abfolge von dumpfen Aufschlägen. Noch mehr Blitze. Woher?
    Wen kümmert’s! Setz dich in Bewegung!
    Ich zog Soeks Schmerzen in mich. Die Anspannung floss aus seinen verkniffenen Zügen ab, seine Augen öffneten sich. Ich ließ ihm einen Moment Zeit, sich zu orientieren, dann zerrte ich ihn auf die Beine.
    Immer noch zuckten Blitze wie Ringwellen in einem See von mir weg, sprangen von Soldat zu Soldat.
    Dann kehrte Stille ein.

S ECHZEHNTES K APITEL
    S oek und ich klammerten uns aneinander, schwankend vor Schmerzen und Überraschung.
    »Heilige Saea, was hast du gemacht?«, fragte er und starrte auf die rings um uns bewusstlos auf der Straße liegenden Soldaten. Es waren Hunderte. Gespenstische

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