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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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»Wir konnten einen besseren Blick auf den Bereich hinter den Barrikaden werfen. Sieht so aus, als befände sich ein Kommandozelt wenige Häuserblöcke hinter der Brücke auf dem Platz, wo sich die Hauptstraßen kreuzen. Wenn ihr das erreicht, könnte es gelingen, ihre Führungsriege auszuschalten.«
    Ich kannte den Platz, den er meinte. Verkäufer stellten dort im Sommer ihre Karren auf, und Straßengaukler tanzten und sangen für Münzen.
    »Der General will dir und Soek den Weg ebnen.«
    »Ipstan führt den Angriff an?«
    »Er hat darauf bestanden.« Kione sah sich um und beugte sich näher. »Er sagte, er will neben dir kämpfen. Es sei gut für die Moral der Truppen, euch beide zusammen zu sehen.«
    Und gut für seinen Ruf.
    Danello zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich?«
    »Ja. Alle sind ziemlich aus dem Häuschen darüber.«
    Wir hatten eimerweise Hoffnung und Glauben. Mittlerweile auch Stahl. Ipstan schien zuversichtlich zu sein, ich jedoch war nicht so überzeugt. Man drückte nicht einfach jemandem ein Schwert in die Hand und konnte erwarten, dass er wusste, wie man damit umging.
    »Sobald ihr durchbrecht«, fuhr Kione fort, »überquert der Rest von uns die Brücke, sichert den Bereich und wartet, bis ihr den Platz eingenommen habt, dann kommen wir nach. Von dort arbeiten wir uns nach außen vor, erobern die Brücke zum Gildeplatz und bereiten uns für den letzten Angriff auf die Gilde vor.«
    »In Ordnung.«
    »Geht zum Sammelpunkt, wenn ihr die Viertelstundenglocke läuten hört.« Kione wünschte uns Glück und verschwand wieder nach draußen.
    »Du kannst das«, sagte Danello leise. Er und sein Da waren einer der hinteren Gruppen zugeteilt worden. Danello hatte lieber in Ipstans Truppe kämpfen wollen, aber Ipstan musste mir versprechen, Danello weiter hinten einzusetzen. Er hatte das Recht, genauso zu kämpfen wie der Rest von uns; ich wollte ihn dabei nur nicht ausgerechnet an vorderster Front haben. Nicht, wenn ich nicht dort sein konnte, um ihm Rückendeckung zu geben. Und Deckung von vorn. Heilige, Deckung von allen Seiten.
    »Ich habe Angst«, gestand ich. Es wartete so viel Schmerz auf uns – auf mich.
    »Hinter dir stehen sechshundert Leute. Darunter ich.«
    Alle in Gebäude gestopft und in Gassen zwischen hier und der Brücke zur Unteren Hauptinsel versteckt. Sie wollten dasselbe wie wir und waren bereit, dafür zu sterben. Wenn sie ihr Leben riskieren konnten, dann konnte ich einige Narben riskieren.
    Die Turmglocke erscholl, und wir gingen auf die Straße, die im rechten Winkel zur Brücke verlief. Menschen traten beiseite, um uns vorbeizulassen, die Gesichter verängstigt, hoffnungsvoll, viel zu einsatzfreudig.
    Ipstan stand mit seinem Befehlsstab im Regen. Alle trugen ein weißes Veilchenabzeichen auf der Rüstung, das zuvor nicht vorhanden gewesen war. Er nickte zur Begrüßung.
    »Das Wetter hilft uns. Unsere Leute sind gewappnet und bereit«, sagte er, dann wandte er sich Soek und mir zu. »Jetzt liegt es an euch beiden.« Er holte eine Seidenschnur hervor.
    Soek streckte die Hand aus, und ich ergriff sie, schlang meine Finger durch seine. Ipstan band die Schnur um unsere Handgelenke, fest genug, um zu verhindern, dass sie sich von alleine lösen konnte, aber nicht so fest, dass es schmerzte.
    »Drei Häuserblöcke«, sagte Ipstan. Seine Miene verriet keine Regung, doch aus seinen Augen sprach ungeachtet seiner selbstsicheren Ansprachen Furcht. »Tut, was immer ihr tun müsst, um es bis zu jenem Befehlsstand zu schaffen. Wir werden dicht hinter euch sein.«
    Drei Häuserblöcke. Durch Soldaten, Barrikaden und eine entsetzliche Menge von Schmerzen.
    Danello ergriff meine Hand und fuhr mit dem Daumen über meine Knöchel. »Stirb nicht«, sagte er mit Bedauern in den Augen.
    »Werd ich nicht, wenn du es nicht tust.«
    »Abgemacht.«
    Ipstan und die weiße Veilchentruppe setzten sich in Richtung der Brücke in Bewegung. Soek ging neben mir. Seine Pynviumrüstung zeichnete sich im Regenguss so grau wie alles andere ab. Wir überquerten die Brücke, wobei der Regen unsere Schritte und das Klirren unserer Rüstungen verschleierte.
    Wenngleich wir die Blauen noch nicht sehen konnten, hatten uns Späher aufgezeichnet, wo sie sich hinter den Barrikaden auf der anderen Seite verschanzten. Zwölf insgesamt.
    Ipstan erteilte den Befehl, und seine Truppe griff an. Eine Wand aus Stahl und Wut rollte über die Brücke. Soek und ich folgten und warteten auf eine Lücke in den Kampfhandlungen, durch

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