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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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rings um ihn mit leuchtenden Augen ihre Plätze ein. »Es braut sich ein übles Unwetter zusammen, das wir als Deckung benutzen können. So gelangen wir bis vor die Tür der Gilde, bevor man überhaupt bemerkt, dass wir da sind.«
    »Was ist mit den Brückenwachen?«, fragte sein Kommandant. Seinen Namen kannte ich nicht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er auf einem von Ipstans Fischerbooten gearbeitet hatte. »Sie schützen sowohl die Obere als auch die Untere Hauptinsel, und wir können nicht zur Gilde gelangen, ohne den Weg über eine davon einzuschlagen.«
    »Um die kann sich Nya kümmern.«
    »Damit werden sie rechnen«, sagte ich und versuchte, mir nicht die neuen Narben oder die Schmerzen auszumalen. Musste ich wirklich als Erste gehen? Wo steckte Danello? Er verstand viel mehr von militärischen Strategien als ich, und dieser Plan hörte sich alles andere als sicher an. »Sie werden mich nicht noch einmal so nah an sich heranlassen.«
    Ipstan schüttelte den Kopf. »Den Angriff gestern hat niemand überlebt. Sie wissen nicht, was du getan hast. Wenn wir richtig Glück haben, werden sie dich in dem Regen und mit der Unsterblichenrüstung für eine von ihnen halten.«
    Das schien mir etwas viel Glück, um sich darauf zu verlassen. Aber hatte ich nicht schon auf weniger vertraut?
    »Was haben wir über ihre Pynviumwaffen in Erfahrung gebracht?«, meldete sich eine Frau mit stachelig abstehenden, blonden Haaren zu Wort.
    »Ich glaube, sie haben keine mehr übrig. Nya ist die Einzige, die in den vergangenen Wochen Schmerz geblitzt hat.«
    »Wie viele sind es?«
    »Vernachlässigbar auf der Brücke – weniger als ein Dutzend. Ein paar Hundert auf der Insel selbst, der Rest befindet sich in der Gilde und deren Umfeld. Unsere besten Schätzungen der verbleibenden Garnison belaufen sich auf fünfhundert Mann insgesamt.«
    Das war alles? Früher war die Garnison des Generalgouverneurs zehn Mal so zahlreich gewesen. »Was ist mit dem Rest seiner ...«
    Danello und die anderen betraten den Raum. Ipstan rieb sich die Hände. »Wunderbar, es sind alle hier. Also, wir machen Folgendes ...«
    Regen prasselte gegen die Fenster. Es hörte sich an, als trippelten winzige Füßchen über das Glas. Ich rückte meine Rüstung zurecht – Leder, wie es die meisten Mitglieder des Widerstands trugen. Ipstan bot mir eine der wenigen Kettenrüstungen an, aber darin fiel mir das Gehen zu schwer. Ich konnte nicht kämpfen, wenn ich nicht richtig stehen konnte. Deshalb bat ich ihn, sie stattdessen Danello zu geben.
    Ipstan hatte bereits vor Stunden seine Truppenführer organisiert und alle in Gruppen eingeteilt. Bei Sonnenuntergang waren Waffen und Rüstungen ausgegeben und eine Befehlskette eingerichtet worden. Nicht alle kannten jede Einzelheit seines Plans, aber seine Offiziere und Truppführer wussten, wann sie wo zu sein hatten.
    Der Sturm hatte sich wie erhofft eingestellt. Heftiger Wind und Regen herrschten, aber es gab keine Blitze, die uns mit ihrer plötzlichen Helligkeit verraten konnten. Graues Licht spiegelte sich in grauem Regen wider und verwusch alles im Zwielicht.
    Ich wandte mich Soek zu, der wieder eine Pynviumrüstung trug. Die zweite passte ihm nicht annähernd so gut, aber er hatte Polsterungen hinzugefügt, um die Lücken zu füllen. »Wir sind verrückt, das zu versuchen, oder?«, fragte ich.
    Er nickte. »Verrückter als zehn nackte Hühner.«
    »Dachte ich auch.«
    Danello drückte meine Hand, doch er wirkte besorgt. Das Unwetter würde uns tarnen, allerdings gestaltete es der Regen auch für uns schwierig, etwas zu sehen. Was, wenn er sich irrte, was die Zahlen anging? Was, wenn die Verteidigung stärker war? Was, wenn ... was, wenn ... was, wenn ... Die Fragen prasselten mir durch den Kopf wie der Regen auf die Fensterscheiben.
    Wir warteten im Rüstbereich, einem breiten Streifen von Lagerhäusern hinter einer Reihe von Werkstätten. Ipstan hatte beschlossen, die Untere Hauptinsel anzugreifen, da er meinte, die Obere Insel würde schwerer bewacht sein, zumal der gestrige Angriff auf uns von dort ausgegangen war. Er hatte dort zusätzliche Wachen und Soldaten postiert, um die Blauen abzulenken und zu dem Glauben zu verleiten, wir hätten vor, diese Gegend zu verteidigen. Nach all dem Lärm an diesem Nachmittag mussten sie vermuten, dass etwas im Busch war.
    Die Tür öffnete sich, und Kione trat ein. Wasser peitschte hinter ihm herein.
    »Kleine Planänderung«, verkündete er mit verkniffener Miene.

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