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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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verursacht.«
    »Soek hast du nicht getötet«, widersprach Danello.
    »Ich habe seinen Tod verursacht .« Und den von Quenji auch.
    »Er hat freiwillig gekämpft.«
    Quenji nicht. »Ich habe die Rüstung zu oft geblitzt. Ich habe nicht mitgezählt, wie viele Male.«
    »Es war eine Schlacht. In einer Schlacht vergessen sogar geschulte Soldaten Dinge.«
    »Ich bin in Panik geraten«, flüsterte ich und schloss die Augen. Wieder sah ich Soek vor mir, seine Angst, seine Schmerzen. Seinen Tod.
    »Das ist verständlich.«
    »Nein. Als sich diese Rüstung aufgelöst hat, da hätte ich ihn beschützen, die Angriffe auf ihn abfangen und schiften müssen, aber ich geriet in Panik . Ich wollte nur noch weg von dort, und das hat seinen Tod verursacht.«
    »Nya, du kannst dir nicht die Schuld daran geben.«
    »Wem kann ich sie dann geben?«
    Er antwortete nicht. Jedenfalls nicht sofort. Dann holte er tief Luft und drehte sich mir wieder zu. »Dem Herzog.«
    »Hab ich versucht, aber das klappt nicht mehr.« Es waren meine Entscheidungen, meine Fehler. Somit war auch ich dafür verantwortlich.
    »Und was machen wir jetzt?«
    Zu bleiben wäre töricht. Wir konnten nur sterben, und Geveg würde dennoch brennen. Zu gehen hieße, dass Quenji und Soek umsonst gestorben waren.
    So wie Mama und Papa? Und Großmama?
    Wären sie geflüchtet, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten?
    »Warten wir bis Sonnenuntergang. Dann treffen wir eine Entscheidung.«
    Die Mittagssonne schien hell und trocknete die Pfützen und den Schlamm, sodass Dampf die Luft erfüllte. Es befanden sich mehr Leute auf den Straßen, wenngleich nur wenige so aussahen, als wollten sie gehen.
    »Glaubst du, die Blauen werden wieder angreifen?«, fragte Aylin. Sie hatte kaum gesprochen, seit sie aufgewacht war, hatte nur mit dem Rest von uns aus dem Fenster gestarrt.
    Danello zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Kommt darauf an, ob sie wissen, dass Ipstan tot ist.«
    »Würde das die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs erhöhen oder verringern?«
    »Wahrscheinlich verringern. Kein Anführer, kein Widerstand.«
    Und kein Grund zu kämpfen.
    Am Nachmittag kamen noch mehr Leute an uns vorbei, und alle gingen in dieselbe Richtung. Hoffentlich räumten sie die Stadt, gingen an Bord jedes Bootes auf der Insel und reisten so weit wie möglich fort.
    »Kione kommt.« Aylin stand auf und ging zur Tür.
    Er und drei andere stapften die Eingangsstufen der Herberge herauf. Aylin öffnete die Tür, bevor er sie erreichte, und die vier kamen herein und sahen sich um. Kiones Blick verharrte auf mir.
    »Wir brauchen dich auf der Plaza. Alle versammeln sich dort und wollen wissen, was wir tun werden.« Er deutete auf die drei Leute hinter ihm – einen Mann und zwei Frauen. »Wir waren alle Adjutanten der Befehlshaber, aber wir können den Widerstand nicht anführen.«
    Ich glotzte ihn an. »Und ihr denkt, ich kann es?«
    »Nein«, ergriff der Mann das Wort. »Aber die Leute hören auf dich, und das könnte alle zusammenhalten, bis wir jemanden finden, der es kann.«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie noch auf mich hören werden.«
    »Ja, das habe ich auch gesagt«, murmelte eine der Frauen.
    Ich runzelte die Stirn. »Warum fragt ihr mich dann überhaupt?«
    »Weil wir nicht wissen, was wir sonst tun sollen, klar?«, herrschte sie mich an. »General Ipstan dachte, du könntest uns retten. Er glaubte, du wärst diese unaufhaltsame Kraft. Aber er hat sich geirrt, und es hat ihn das Leben gekostet.«
    »Sein Hochmut hat ihn das Leben gekostet«, widersprach Danello. »Sein Plan war fehlerhaft, trotzdem hat er ihn umgesetzt. Einen Hinterhalt hatte er nicht berücksichtigt. Er hatte nie mit eingeplant, dass Pynviumwaffen verwendet werden könnten. Und er hat nicht einen Moment lang bedacht, dass jemand den Angriff im Handwerkerviertel gesehen oder überlebt und gemeldet haben könnte.«
    »Und er hat zu viel Vertrauen in sie gesetzt.« Die Frau zeigte auf mich.
    »Ja, das hat er«, gab Danello ihr recht. »Das haben wir alle , und es war falsch.«
    Meine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an. All das stimmte, aber zu hören, wie Danello es zugab?
    »Weil sie nur ein einzelner Mensch ist«, fuhr er fort. »Bei einer Armee geht es nicht um Einzelne, sondern um Viele, die zusammenarbeiten. Was im Handwerkerviertel geschehen ist, war Glück, und es war dumm von Ipstan, seine gesamte Offensive darauf aufzubauen. Nya weiß nicht mal, wie sie es gemacht hat, wie also sollte sie es je auf Befehl

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