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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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wiederholen können?«
    »Dann hätte sie sich nicht freiwillig dafür melden sollen.«
    Aylin schnaubte verächtlich. »Das hat sie nicht . Ihr alle habt sie dazu gezwungen, mit euren Blumen, euren Liedern und eurem Gebaren, als wäre sie Gevegs Schutzheilige. Wie sollte sie zu all dem ›Nein‹ sagen?«
    Niemand erwiderte etwas.
    Aylin verschränkte die Arme vor der Brust. »Genau. Ladet bloß nicht alles auf ihre Schultern. Wenn man jemandem in einen See folgt, kann man demjenigen nicht die Schuld daran geben, wenn man nass wird.«
    »Kommst du mit?«, fragte Kione. Es fühlte sich merkwürdig an, dass er nun mich um Hilfe bat, während ich ihn vor all den Monaten praktisch anflehen musste, mir zu helfen, Tali zu retten.
    »Ich wüsste nicht, was ich ...«
    »Sie wird da sein«, sagte Aylin. Was hatte sie vor? Niemand würde auf mich hören – nicht, nachdem ich den Tod so vieler Menschen verursacht hatte. »Sobald sie sich hergerichtet hat.«
    »Danke.« Kione und seine Freunde gingen und schlossen sich der wachsenden Menge an, die, wie ich vermutete, zur Plaza strömte.
    »Du willst , dass ich zu ihnen spreche?«
    »Ich denke, du musst es tun, sonst ist der Widerstand dem Untergang geweiht.«
    »Das ist er bereits. Ich habe versagt.«
    Sie schnaubte. »Na und? Das bedeutet noch lange nicht, dass du aufgibst. Du gibst nie auf.«
    Ich glotzte sie an. »Aylin, du willst doch gar nicht kämpfen.«
    »Nicht mal ein bisschen, trotzdem stehe ich hinter dir.«
    »Warum?«
    Sie holte tief Luft und deutete auf Tali. »Ihretwegen. Ich habe in den letzten Tagen viel Zeit mit ihr verbracht, und sie hat gesungen. Erst dachte ich, es sind bloß Wiegen- und Kinderlieder, aber es sind Geschichten über dich.«
    »Über mich?«
    »Einige davon neu, aber die meisten alt, aus der Zeit, als ihr noch klein wart. Nya hat Frühstück für mich gestohlen, Nya hat Bettzeug für uns gestohlen. Nya hat die Soldaten überlistet, und jetzt gehen wir nicht tot. Lauter Dinge, die du vollbracht hast, um sie zu beschützen.«
    Mir traten Tränen in die Augen, und ich blinzelte. »Auch dabei habe ich versagt.«
    »Aber nein, verstehst du das denn nicht? Du hast dein ganzes Leben lang gekämpft. Talis Lieder haben mich erkennen lassen, wie sehr, und du bist nicht die Einzige, die kämpfen musste. Jeder in Geveg musste das. Wenn du gehst, geben alle auf, und alle sterben. Du musst kämpfen, denn wenn du versagen und trotzdem weiterkämpfen kannst, dann können sie es auch.«
    »... mehr als das weiß ich nicht«, sagte Kione gerade, als wir uns den Weg durch die Menge auf der Plaza bahnten. Seine Freunde standen hinter ihm. Niemand ließ Zuversicht erkennen. An diesem Tag gab es keinen Jubel, niemand sagte Dinge weiter. Es hatten sich weniger Leute um den Brunnen versammelt, dafür standen sie dichter beisammen, als klammerten sie sich Trost suchend aneinander.
    »Nya ist hier«, sagte jemand, als ich mich vorbeidrängte. »Weißt du, was wir tun sollen?«
    Ich wusste nicht mal, was ich tun sollte.
    Die Leute rückten näher. Der Ausdruck in einigen Gesichtern gefiel mir nicht. In die zornigen Mienen zu blicken fiel mir leichter als in die hoffnungsvollen.
    »Lasst ihr ein wenig Platz«, forderte Danello und schob die Menge zurück. Er blieb nah bei mir und behielt Tali zwischen sich und mir. Ich hatte gewollt, dass sie mit Aylin in der Herberge wartete, doch Aylin hatte sich geweigert, zurückzubleiben.
    »Nya hat ein paar Worte zu sagen«, verkündete Kione, der erleichtert wirkte.
    Ich stieg auf den Rand des Brunnens. Die Menschen redeten untereinander und warteten darauf, dass ich das Wort ergriff, wenngleich ich keine Ahnung hatte, was ich sagen sollte. Ich starrte die Leute an, die mich musterten. Auch sie wollten jemandem die Schuld geben.
    Und immer noch fehlten mir die Worte.
    Die Leute wurden unruhig. Freudige Erwartung schlug in Verärgerung um. Verwunderung in Besorgnis.
    »Du hast sie nicht aufgehalten!«, rief ein Mann.
    »Was ist passiert?«
    »Du hättest uns beschützen sollen!«
    Ich lachte. Ich konnte nicht anders. Es lag keine Belustigung darin, nur dieselbe Verbitterung, dieselbe Wut, die sie empfanden.
    »Ich soll euch beschützen? Wo wart ihr alle vor fünf Jahren, als ich Schutz brauchte?« Ich wusste nicht, woher die Worte kamen. Sie waren einfach da, wie die Erinnerungen, die mir seit vergangener Nacht im Kopf herumspukten. »Der Herzog marschierte drei Tage vor meinem zehnten Geburtstag ein. Wie viele von euch haben

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