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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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damals gegen ihn gekämpft, als ihr ihn hättet aufhalten können?«
    Bestürzte Gesichter, vereinzelt Scham. Ich kannte Leute in der Menge. Ich hatte für sie gearbeitet, Essen mit ihnen geteilt, war von einigen von ihrem Eigentum verjagt worden.
    »Ich war zehn , und der Herzog nahm mir meine Familie. Er schickte Männer zum Anwesen des Gouverneurs, und er tötete meinen Großvater. Papa kämpfte in unserer Armee und starb in der Heilergilde. Mama verließ uns, als sie gezwungen war, den letzten Schlachtfeldstein zur Front zu bringen, um zu heilen, so viele sie konnte. Wir haben nie erfahren, wo oder wie sie gestorben ist. Der Herzog schickte Großmama ihre Leiche in einer Kiste.«
    Ich hielt die Hände einen Fuß voneinander entfernt und holte zittrig Luft.
    »Einer Kiste, die so groß war.«
    Ausrufe der Bestürzung und mitfühlendes Gemurmel breiteten sich in der Menge aus.
    Ich wischte mir über die Augen. »Ihr könnt euch nicht vor dem Herzog verstecken oder erwarten, dass euch jemand anders rettet. Wenn ihr Schutz wollt, dann steht euren Freunden und Angehörigen bei und beschützt euch gegenseitig. Meine Großmama hat immer gesagt, dass man mit einem Freund und einem Stock mehr verrichten kann als nur mit einem Stock. Wenn ihr mich braucht, um euch daran zu erinnern, dann tue ich das gern. Wenn ihr mich braucht, um euch beizustehen, tue ich auch das. Aber ich werde diesen Stock nicht alleine schwingen. Das kann ich nicht, und wer denkt, ich könnte eine gesamte Armee ganz allein aufhalten, ist schlichtweg ein Narr.«
    »Aber du hast den Großen Blitz verursacht!«
    »Na und?« Ich hatte es so satt, das zu hören. Hatte es satt, die Schuld oder, schlimmer noch, das Lob dafür zugeschoben zu bekommen. »Was nützt ein Blitz, wenn er niemanden erfasst? Denkt ihr, die Soldaten des Herzogs werden sich in Reih und Glied aufstellen und darauf warten, dass ich ihnen wehtue?«
    »Wie sollen wir den Herzog dann aufhalten?«
    »Was tun wir?«
    »Was wird passieren?«
    Ich seufzte. Sie hörten mir nicht zu. »Ich kann euch nicht sagen, was passieren wird, wenn der Herzog hier eintrifft. Ich habe keinen großartigen Plan, um die Lage zu retten. Selbst wenn ich einen hätte, könnte ich euch trotzdem nicht sagen, wie viele sterben werden oder ob wir gewinnen können.«
    »Was weißt du dann überhaupt?« Die zornigen Worte hallten über die Plaza.
    »Dass es den sicheren Tod bedeutet, einfach aufzugeben. Dass wir zusammenhalten und weiterkämpfen müssen, um zu überleben. Wir müssen Geveg und die Bewohner der Stadt verteidigen. Wir müssen uns auf Feuer und Rauch vorbereiten. Wir brauchen einen Anführer, der all das in die Tat umsetzen kann. Aber was wir wirklich brauchen, ist ...« Ein Mann in der Menge trat vor. Aus seinen grau-blauen Augen sprach Traurigkeit. »Jeatar?«
    Er stand in der Menge, gesäumt von Onderaan und Ellis. Rings um ihn erblickte ich einige weitere vertraute Gesichter, Mitglieder von Jeatars Garde. Was machte er hier? Was machten sie hier? Die Sonne ging noch nicht unter, und dies war nicht der Analov-Park.
    »Wer ist Jeatar?«
    »Nimmt er Ipstans Platz ein?«
    Die Menge redete weiter, mutmaßte weiter. Ich starrte Jeatar weiter an.
    Kione stupste mich. »Sag etwas.«
    »Wir brauchen einen Anführer, sonst geht unsere Stadt unter.« Ich sprach mit Jeatar. Dem Einzigen, den ich kannte, der mir helfen konnte, das Chaos zu beseitigen, das ich angerichtet hatte. Der mir zeigen konnte, wie man Geveg und die Bewohner der Stadt verteidigte. »Wir brauchen jemanden, der die Taktiken des Herzogs kennt, der weiß, wie er denkt und kämpft, der weiß, wozu er fähig ist, und der Vorbereitungen für seine Tricks treffen kann.«
    Ein paar Leute jubelten und schauten verlegen drein, als niemand mit einstimmte.
    »Wir brauchen deine Hilfe«, sagte ich und legte all meine Hoffnung, all meinen Glauben, all meinen Stahl in die Worte. »Denn ich kann das nicht alleine.«
    Mittlerweile schauten alle hin, tuschelten und fragten sich, wer derjenige war, den ich mir herausgepickt hatte. Jeatar sah mich an, so unergründlich wie eh und je.
    Dann lächelte er, und das Band, das mir die Brust zuschnürte, löste sich.
    »Was ist los?«, flüsterte Kione.
    »Ich habe einen neuen Anführer für uns gefunden.«
    »Der da? Den kenne ich nicht mal.«
    »Ich schon.«
    Jeatar bewegte sich durch die Menge zum Brunnen. »Du bist fleißig gewesen«, meinte er und stieg neben mich herauf.
    »Woher wusstest du, wo ich war?«
    »Nya,

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