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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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ahnen können, lautet die Antwort nein. Die Party war sehr gelungen, und wir hatten viel Spaß.« Ikais Miene wurde ernst. »Das ist kaum drei Tage her.«
    »Hat Herr Mashiba gesagt, dass er sich am Samstag mit jemandem treffen wollte?«
    »Nicht zu mir.« Ikai wandte sich seiner Frau zu.
    »Zu mir auch nicht. Nur, dass Ayane zu ihren Eltern wollte …«
    Kusanagi nickte und kratzte sich mit dem Kugelschreiber  an der Schläfe. Ihm wurde zunehmend klar, dass er von  den beiden keine brauchbaren Informationen erhalten würde.
    »Haben Sie öfter solche Partys gefeiert?«, fragte Utsumi.
    »Alle zwei oder drei Monate oder so.«
    »Immer bei den Mashibas?«
    »Kurz nachdem sie geheiratet hatten, hatten wir sie einmal zu uns eingeladen. Danach waren wir immer bei ihnen. Weil meine Frau ja schwanger war.«
    »Kannten Sie Ayane vor ihrer Hochzeit mit Herrn Mashiba?«
    »Aber ja, ich war sogar dabei, als Mashiba sie kennenlernte.«
    »Erzählen Sie bitte!«
    »Mashiba und ich waren auf einer kleinen Party, und Ayane war auch dort. Danach begannen sie miteinander auszugehen.«
    »Wann war das?«
    »Ja, also …« Ikai wiegte den Kopf. »Ich glaube vor ungefähr eineinhalb Jahren. Nein, vielleicht nicht ganz.«
    »Sie haben vor etwa einem Jahr geheiratet«, unterbrach Kusanagi ihn. »Das kommt mir ein wenig überstürzt vor.«
    »Na ja, ein wenig vielleicht.«
    »Aber Herr Mashiba wollte möglichst bald ein Kind«, warf Yukiko ein. »Er fand einfach nicht die richtige Partnerin und wurde schon etwas nervös.«
    »Das geht doch keinen was an«, wies Ikai seine Frau zurecht. Dann wandte er sich Kusanagi zu. »Oder hat es etwas mit dem Fall zu tun, wie das Ehepaar Mashiba sich kennengelernt und geheiratet hat?«
    »Nein, nein.« Kusanagi winkte ab. »Wir haben im Augenblick noch überhaupt keine Spur. Deshalb wollte ich mir mal ein Bild von den häuslichen Umständen der Mashibas machen.«
    »Ich verstehe, dass Sie im Zuge Ihrer Ermittlungen Informationen über das Opfer sammeln. Aber Sie sollten es auch nicht übertreiben, sonst könnten Sie Probleme bekommen.« Ikai musterte den Kommissar leicht drohend.
    »Das ist mir bewusst.« Kusanagi nickte. Dann sah er dem Anwalt wieder in die Augen. »Entschuldigen Sie, aber eine Frage möchte ich Ihnen noch stellen. Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, es ist nur eine Formalität. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir sagen könnten, wie Sie beide das vergangene Wochenende verbracht haben.«
    Ikai schmunzelte und nickte bedächtig. »Geht es um unserAlibi? Das müssen Sie natürlich fragen.« Er zog ein Notizbuch aus seiner Jacketttasche.
    Ikai war, nachdem er am Samstag im Büro gearbeitet hatte, mit einem Klienten in einer Bar gewesen. Am Sonntag hatte er mit einem weiteren Klienten Golf gespielt und war gegen 22 Uhr heimgekommen. Yukiko war die ganze Zeit zu Hause, hatte aber am Sonntag Besuch von ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester gehabt.
    Am Abend kam die Sonderkommission auf dem Revier Meguro zusammen. Ihr Leiter wies zunächst auf die hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass sie es mit einem Mord zu tun hätten. Dies war die einzige vernünftige Erklärung dafür, wie eine hochgiftige Substanz wie Arsensäure in den Kaffee des Opfers gelangt sein konnte. Ein Selbstmörder hätte das Gift wahrscheinlich nicht eigens in den Kaffee gemischt, und selbst wenn, dann doch sicher in das bereits fertige Getränk.
    Aber wie war das Gift in den Kaffee gelangt? Ein Kriminaltechniker referierte die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen, aber im Grunde lief alles auf ein Wir-wissen-es-nicht hinaus.
    Am Nachmittag hatte die Spurensicherung das Haus der Mashibas nochmals untersucht, um alles, was Yoshitaka Mashiba möglicherweise zu sich genommen hatte – Lebensmittel, Gewürze, Getränke, Medikamente –, auf Spuren von Gift zu überprüfen. Sogar das Geschirr hatte man einer Analyse unterzogen. Zum Zeitpunkt der Besprechung waren die Untersuchungen zu etwa achtzig Prozent abgeschlossen, aber nirgends hatte man Gift entdeckt. Die Kriminaltechniker hielten die Wahrscheinlichkeit, in den restlichen zwanzig Prozent noch etwas zu finden, für ziemlich gering.
    Der Mörder musste also genau die eine Portion Kaffee präpariert haben, die Mashiba getrunken hatte. Das hätte er nur auf vier Arten tun können: entweder das Gift in den gemahlenen Kaffee, den Filter oder in die Tasse geben oder aber in den bereits fertigen Kaffee. Doch für keine dieser Möglichkeiten gab es ein

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