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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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hat Hand und Fuß. Es gibt wirklich nicht genügend Beweise – keine Zigarettenkippen, Fußspuren und so weiter –, um die betreffende Person festnehmen zu lassen; bloß der zeitliche Ablauf und eine eigentümliche Mordmethode.«
    »Die scheinen nicht sonderlich besorgt, daß Sie irgend etwas unternehmen könnten«, sagte Geoffrey.
    Fen bedachte ihn einen Moment lang mit einem sonderbaren Blick. »Nein, anscheinend nicht«, sagte er langsam. »Und was kann ich denn auch schon unternehmen? Sie mit einem Revolver bedrohen? Sie würden mir keine Informationen liefern, und am Ende würde ich selbst festgenommen.«
    »Wir könnten sie doch entführen und foltern«, warf Fielding hoffnungsfroh ein.
    »Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, daß wir, wenn wir das versuchen, mit einer Kugel im Rücken enden.«
    »Du meine Güte«, sagte der Professor für Mathematik.
    »Ach, halten Sie den Mund, Sie«, sagte Fen. »Was ich dagegen versuchen werde, ist, das Kriegsministerium anzurufen und mich zu erkundigen, ob sie schon irgend etwas über die Funkmeldungen herausgefunden haben. McIver ist der richtige Mann. So, wie ist noch mal seine Nummer? Irgendwas in Whitehall.«
    »Schauen Sie doch im Telefonbuch nach.«
    »Da steht sie nicht drin. Und über die Auskunft bekommt man sie auch nicht. Sie ist ein Staatsgeheimnis. Aber sie besteht aus einer Fünf und einer Sechs und einer Acht und einer Sieben. 5-8-6-7; 7-6-8-5; 7-8-6-5 … Hört sich alles nicht richtig an.«
    »Wir sollten alle möglichen Kombinationen aufschreiben«, sagte Fielding, »und sie nacheinander ausprobieren.«
    »Das wird dauern.«
    »Ich werde die Kombinationen aufschreiben«, sagte der Professor für Mathematik eifrig. Er schnappte sich einen Bleistift und ein Stück Papier.
    »Könnten Sie nicht jemand anderen anrufen?«
    »Er ist der einzige, den ich da kenne. Sonst würde niemand auf mich hören.«
    »Na dann los.«
    Der Professor für Mathematik rechnete etwa fünf Minuten lang. Dann reichte er ihnen die vollständige Liste aller möglichen Kombinationen. Geoffrey warf einen Blick darauf und sagte:
    »Sie haben 5687 vergessen.«
    »Unmöglich«, sagte der Professor. »Ich habe das mit Faktor vier errechnet.«
    » Tja, trotzdem haben Sie 5687 vergessen. «
    Der Professor starrte konzentriert auf die Liste. »Das ist aber komisch«, gestand er ein.
    »Ach, schon gut«, sagte Fen ungeduldig. »Ich mach das. Sehen Sie, zuerst schreiben Sie jede Zahl als erste auf, dann …«
    »Versuchen Sie es doch mit denen, die wir haben«, sagte Geoffrey. »Sehen Sie sich die Zahlen an. Kommt Ihnen eine irgendwie bekannt vor?«
    Fen studierte die Liste ausgiebig und sagte schließlich: »Keine.«
    »Also, fangen wir an.«
    »Draußen auf dem Flur ist ein Telefon. Das habe ich beim Reinkommen gesehen.«
    Fen leerte sein Glas mit einem angewiderten Gesichtsausdruck, und alle marschierten hinaus. Das Pub schien noch immer menschenleer. Sie schoben Fen in die Telefonzelle, und er erreichte nacheinander ein großes Bestattungsunternehmen, ein Theater, den Premierminister und Mr. James Agate im Café Royal (hier war wohl etwas mit den Leitungen nicht in Ordnung). Alle kehrten sie auf der Suche nach Kleingeld ihre Taschen nach außen, hasteten hin und her, holten Münzen von der Bar. Schließlich und zur allgemeinen Überraschung hatte er die Nummer, die er gesucht hatte.
    »Hallo, sind Sie das, McIver? Fen am Apparat … es ist mir egal , ob Sie beschäftigt sind; hören Sie mir mal einen Moment zu … Nein, ich bin nicht betrunken. Jetzt passen Sie auf.«
    Er erläuterte die Umstände. Vom anderen Ende ertönte lang andauerndes Knistern.
    »Informationen über Heer oder Marine«, sagte Fen. »Ja, das hatte ich befürchtet. Tja, es wird allein Ihre Schuld sein, wenn wir diesen Krieg verlieren. Morgen wachen Sie auf und haben Himmler im Nachttopf …« Er wandte sich den anderen zu. »Geht weg, alle. Ich plaudere jetzt aus dem Nähkästchen.« Gehorsam marschierten sie zurück an die Bar.
    Sie bestellten noch eine Runde Bier und tranken es. Der Tag war schon schläfrig. Geoffrey lehnte sich angenehm benebelt zurück. Fliegen summten an der Fensterscheibe. Irgendwo in der Ferne sprang ein Auto an und fuhr davon. Der Wirt polierte seine Gläser mit ermüdender Hartnäckigkeit und ohne nennenswerten Erfolg. Geoffrey betrachtete die Nachricht, die Fen soeben erhalten hatte. Der liebenswürdige Tonfall war abscheulich. Er mußte daran denken, daß die Person, die

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