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Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Heiliger Bimbam – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Entführung, war er sich nicht mehr ganz so sicher, ob dieser Schachzug klug war. Falls er nicht schon tot war (Geoffrey drehte sich der Magen um), könnte eine solche Maßnahme seine Ermordung nur forcieren.
    Letztlich überzeugte Fielding sie davon, daß es für ihn, der er im »Whale and Coffin« abgestiegen war, leichter sein würde als für sie, sich unauffällig ein wenig umzusehen. Weder Geoffrey noch der Inspektor wollten ihm das allein überlassen. Schließlich war das »Whale and Coffin« ihre einzige Chance. Nach einer Weile kamen sie überein, daß Geoffrey, während Fielding sich umsah, in der Bar Posten beziehen sollte, sozusagen als zweite Verteidigungslinie; und als dritte sollte draußen unauffällig ein Constable bereitstehen, um falls erforderlich sofort Verstärkung anfordern zu können.
    So kam es, daß Geoffrey eine Viertelstunde später mit wild pochendem Herzen erneut wartend an der überfüllten kleinen Bar des »Whale and Coffin« stand. Fieldings Strategie sah lediglich eine allgemeine Durchsuchung vor, soweit das möglich war: Und man hatte sich darauf geeinigt, daß das gesamte Gebäude auf den Kopf gestellt werden sollte, falls er nicht binnen zwanzig Minuten zurückkam. Geoffrey nippte an seinem Whisky und beobachtete, wie der Minutenzeiger seiner Uhr eine Ewigkeit brauchte, um von vier auf fünf zu kriechen, von fünf auf sechs … Um ihn herum ging alles ruhig und gleichmütig der ernsten Tätigkeit des Trinkens nach. Es war ausgeschlossen, daß ihre Feinde diese Maßnahme nicht vorhergesehen hatten und nicht wußten, was vor sich ging. Geoffrey wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser, und er war zutiefst dankbar, daß er von einer Menschenmenge umgeben war. Der Wirt war nirgends zu sehen. Er fragte sich, was Fielding gerade machte.
    Tatsächlich hatte Fielding schon gefunden, was er suchte. Er fand es gleich auf Anhieb, und dieser Glücksfall kostete ihn beinahe das Leben. Von seinem Zimmer aus war er den schmalen, holzgetäfelten Korridor hinuntergegangen, den Kopf wegen der niedrigen Deckenbalken gebeugt, nicht mehr ganz so begeistert von der Geheimdienstarbeit wie sonst. Zufälligerweise war er mit einem recht hohen Maß an Mut ausgestattet, doch er war ebenso wie Geoffrey zu der Erkenntnis gelangt, daß diejenigen, nach denen sie suchten, höchstwahrscheinlich nicht unvorbereitet waren, und dieser Gedanke deprimierte ihn verständlicherweise. Versuchsweise drückte er die Klinke der ersten Tür auf der rechten Seite. Es war zwar unwahrscheinlich, daß irgendwelche Beweise an einem so leicht zugänglichen Ort herumlagen, aber man mußte schließlich methodisch vorgehen. Die Tür ließ sich öffnen, und er trat in ein niedriges, weißgetäfeltes Wohnzimmer, hell und mit gemütlichen Chintzmöbeln eingerichtet. In dem Raum war niemand, doch durch eine geschlossene Tür auf der anderen Seite waren Stimmen zu hören. Er schlich auf Zehenspitzen zu der Tür und legte ein Ohr ans Schlüsselloch. Gesprächsfetzen drangen zu ihm.
    »… ganz sicher ist an dieser Küste niemals ein Meeraal gefangen worden, der länger als sechs Meter war.«
    »… in Cornwall werden die größer.«
    »Das Problem ist, die Fischer hier haben nicht die Pilchards als Köder. Und an einem Meeraal ist kaum etwas Schmackhaftes dran …«
    Das klang nicht gerade vielversprechend, und er wollte sich schon wieder davonschleichen, überlegte es sich aber anders. Falls die Leute da drin Hotelgäste waren, konnte er sich einfach entschuldigen. Falls nicht … Ganz vorsichtig drückte er die Klinke und schob die Tür einen Zentimeter auf. Von drinnen rief eine verblüffte Stimme:
    »Hallo! Wer ist denn da?«
    Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als hineinzugehen. Er machte die Tür ganz auf und trat über die Schwelle. In dem Zimmer unterhielten sich zwei Männer. Einer davon war Harry James, und der andere …
    Savernake.
    Sie saßen sich an einem Tisch gegenüber und hatten Biergläser vor sich stehen. Das Zimmer war eine kleinere Ausgabe desjenigen, das er soeben verlassen hatte. Abgesehen von ein paar Büchern, bei denen es sich, wie Fielding feststellte, als er den Blick rasch darüber wandern ließ, um Lehrbücher über Kirchenmusik handelte, deutete nichts darauf hin, daß es dauerhaft bewohnt war. Savernake sagte munter:
    »Fielding! Was für eine nette Überraschung! Tut mir leid, daß wir seit Ihrer Ankunft so wenig Gelegenheit hatten, mal miteinander zu reden.«
    James sagte:
    »Guten Tag, Sir! Kann ich

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