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Heiliger Zorn

Heiliger Zorn

Titel: Heiliger Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freunde.«
    »Seid ihr das?«
    Ich spürte seinen Blick. Ignorierte ihn.
    »Ich bin ein Envoy, Tak«, sagte er schließlich. »Das solltest du nie vergessen.«
    »Klar.«
    »Und ich bin dein Freund.«
    »Ich habe mich bereits verkauft, Todd. Du brauchst dir keine Mühe mehr mit mir zu geben. Ich werde dich durch Segesvars Hintertür reinbringen, unter der Bedingung, dass du mir hilfst, ihn fertig zu machen. Welches Ziel verfolgst du?«
    Er zuckte die Achseln. »Aiuras Kopf muss rollen, weil sie die Direktiven des Protektorats verletzt hat. Einen Envoy doppelt zu sleeven…«
    »Ex-Envoy.«
    »Er ist niemals offiziell entlassen worden, auch wenn das für dich gilt. Dass sie überhaupt eine Kopie aufbewahrt haben, ist ein Grund, irgendjemand in der Harlan-Hierarchie dafür bezahlen zu lassen. Sie wären zur Löschung verpflichtet gewesen.«
    Jetzt schwang ein seltsamer zorniger Unterton in seiner Stimme mit. Ich musterte ihn etwas aufmerksamer. Dann erkannte ich die offensichtliche Wahrheit.
    »Du glaubst, dass sie auch eine Kopie von dir haben, nicht wahr?«
    Ein ironisches Grinsen. »Glaubst du etwa, du wärst der Einzige, den sie kopiert haben, weil du etwas ganz Besonderes an dir hast? Komm schon, Tak. Ergibt das Sinn? Ich habe die Aufzeichnungen überprüft. Bei unserer Rekrutierung kam etwa ein Dutzend von Harlans Welt. Wer auch immer sich damals für diese brillante kleine Rückversicherung entschieden hat, hätte uns alle kopiert. Wir brauchen Aiura lebend, zumindest so lange, bis sie uns gesagt hat, wo wir die Kopien in den Datenstacks der Harlans finden.«
    »Also gut. Was noch?«
    »Das weißt du ganz genau«, sagte er leise.
    Ich schaute wieder auf die Lagune hinaus. »Ich werde dir nicht dabei helfen, Brasil und die anderen abzuschlachten, Todd.«
    »Darum bitte ich dich auch gar nicht. Das würde ich schon wegen Virginia vermeiden wollen. Aber jemand muss die Rechnung der Käfer bezahlen. Tak, sie haben Mitzi Harlan auf den Straßen von Millsport ermordet!«
    »Ein schwerer Verlust. Auf dem ganzen Globus vergießen die Totalorama-Produzenten bittere Tränen.«
    »Okay«, sagte er grimmig. »Außerdem haben sie dabei viele andere Unbeteiligte getötet. Polizisten. Passanten. Ich habe die Befugnis, diese Aktion anschließend offiziell zu deckein, mit dem Etikett politische Unruhen stabilisiert, kein Bedarf für weitere Einsätze. Aber ich muss ein paar Sündenböcke vorweisen, sonst werden die Auditoren des Corps die Sache gründlich wie Aktivdraht durchforsten. Du weißt, wie so etwas läuft. Irgendjemand muss zahlen.«
    »Oder dazu gebracht werden.«
    »Oder dazu gebracht werden. Aber es muss nicht Virginia sein.«
    »Ex-Envoy leitet planetare Rebellion. Nein, ich verstehe, warum das bei den PR-Leuten des Corps nicht besonders gut ankommen würde.«
    Er hielt inne. Starrte mich mit plötzlicher Feindseligkeit an.
    »Denkst du wirklich so über mich?«
    Ich seufzte und schloss die Augen. »Nein. Entschuldigung.«
    »Ich gebe mir alle Mühe, diese Kiste zuzunageln und dabei so wenig Leuten wie möglich Schmerzen zuzufügen, Tak. Aber du bist mir nicht gerade eine Hilfe.«
    »Ich weiß.«
    »Ich brauche jemanden, der für den Mord an Mitzi Harlan verantwortlich ist, und ich brauche einen Rädelsführer. Jemanden, der eine gute Besetzung für die Rolle des führenden bösen Kopfes hinter dieser ganzen Scheiße wäre. Und vielleicht noch ein paar weitere, damit die Verhaftungsliste nicht gar zu spärlich aussieht.«
    Wenn ich schließlich für den Geist und das Angedenken Quellcrist Falconers und nicht für die Frau selbst kämpfe und sterbe, dann wird es besser sein, als gar nicht gekämpft zu haben.
    Kois Worte im gestrandeten Hoverlader auf Vchira Beach. Die Worte und das Flackern der Leidenschaft auf seinem Gesicht, als er sie aussprach, vielleicht die Leidenschaft eines Märtyrers, der seinen großen Augenblick schon einmal verpasst hatte und sich eine solche Chance nicht erneut entgehen lassen wollte.
    Koi, ein ehemaliger Angehöriger der Schwarzen Brigade.
    Aber Sierra Tres hatte ungefähr dasselbe gesagt, als wir uns in den Kanälen und Ruinen von Eltevedtem versteckt hatten. Und Brasils Auftreten sprach ständig von nichts anderem. Vielleicht wünschten sie sich alle den Märtyrertod in einer Angelegenheit, die viel älter, größer und gewichtiger war als sie selbst.
    Ich verdrängte diese Gedanken, blockierte sie, bevor sie dorthin gelangen konnten, wohin sie sich bewegten.
    »Und Sylvie Oshima?«,

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