Heilkräuter Hausapotheke
Pharmafirmen hergestellte alkoholische
Auszüge als Tinktur bezeichnet werden dürfen.
Alkoholische Auszüge, die man in Kräuterläden oder
Supermärkten bekommt, werden daher anders bezeichnet.
Außerdem wird noch zwischen normalen Tinkturen und
Urtinkturen in der Homöopathie unterschieden.
Eine normale Tinktur wird aus getrockneten Pflanzenteilen
hergestellt.
Eine Urtinktur wird hingegen aus frischen Pflanzenteilen
oder aus frisch gepresstem Pflanzensaft hergestellt.
Klassische Tinkturen und Urtinkturen enthalten meist 70% bis
90% Vol. Alkohol.
Essenzen, Extrakte, Tropfen oder andere Produkte enthalten
manchmal auch andere Lösungsmittel als Alkohol. Für Kinder werden die Kräuter
manchmal in Glycerin ausgezogen anstelle von Alkohol.
Tinktur anwenden
Tinkturen kann man unterschiedlich anwenden, je nachdem, was
man erreichen will.
Die Anwendung verdünnt mit Wasser ist relativ schonend für
den Magen. Unverdünnte Tinkturen haben einen reizenden Charakter und werden
nicht von Jedem vertragen.
Bei mehrtägiger oder Dauer-Anwendung dosiert man Tinkturen
meistens wie folgt:
· 3 mal täglich werden 10 bis 50 Tropfen der Tinktur eingenommen.
Bei kürzerer Anwendungsdauer und wenn man eine intensive
Wirkung erzielen will, kann man auch mehrmals täglich einen Teelöffel bis zu
einen Esslöffel einnehmen.
Achtung! Bei hohen Dosierungen und Daueranwendung
sollte man unbedingt berücksichtigen, dass Tinkturen Alkohol enthalten!
Leberkranke und trockene Alkoholiker sollten ganz auf Tinkturen verzichten.
Tinkturen und Kinder
Wegen des Alkoholgehaltes sind Tinkturen für kleine Kinder
generell nicht geeignet.
Bei größeren Kindern (Jugendlichen) kann man Tinkturen in
seltenen Fällen niedrig dosiert und stark verdünnt anwenden.
Doch besser ist es, wenn man auch bei Jugendlichen auf
Tinkturen verzichtet.
Bei selbstgemachten Tinkturen ist dies eigentlich
selbstverständlich und wird auch kaum übersehen.
Doch viele gekaufte Kräuter-Tropfen sind eigentlich auch
Tinkturen und enthalten reichlich Alkohol. Selbst Hustensaft enthält manchmal
eine Menge Alkohol.
Solcher Hustensaft wird manchmal schon kleinen Kindern
verabreicht, ohne sich bewusst zu sein, dass man seinem hustenkranken Kind ein
alkoholisches Getränk verabreicht. Daher sollte man bei gekaufter Medizin auf
die Inhaltstoffe achten.
Tinktur selbstgemacht
Eine Tinktur kann man einfach selber zubereiten.
Meistens verwendet man dazu einen Doppelkorn mit knapp 40%
Vol. oder etwas Vergleichbares.
Man kann wahlweise getrocknete oder frische Pflanzenteile
verwenden.
Außer den Kräutern und dem Doppelkorn braucht man ein
Schraubdeckelglas, einen Kaffeefilter oder Sieb und eine dunkle Flasche zum
späteren Aufbewahren.
So stellen Sie eine Tinktur her:
· Füllen Sie das Schraubdeckelglas gut halb voll mit den Kräutern,
aus denen Sie die Tinktur herstellen wollen.
· Übergießen Sie die Kräuter mit dem Doppelkorn, bis die Kräuter
gut bedeckt sind.
· Verschließen Sie das Glas.
· Stellen Sie das Glas an einen warmen Platz.
· Lassen Sie die Tinktur 10 Tage bis 6 Wochen ziehen. Je länger sie
zieht, desto stärker wird die Tinktur.
· Filtern Sie die Tinktur ab, z.B. mit einem Kaffeefilter.
· Gießen Sie die Tinktur in eine dunkle Flasche.
· Beschriften Sie die Flasche mit Inhalt und Datum.
· Bewahren Sie die Tinktur an einem dunklen, kühlen Platz auf.
Fotoanleitung: Tinktur herstellen
Füllen Sie das Schraubdeckelglas gut halb voll mit den
Kräutern, aus denen Sie die Tinktur herstellen wollen.
Übergießen Sie die Kräuter mit dem Doppelkorn, bis die
Kräuter gut bedeckt sind.
Verschließen Sie das Glas.
Stellen Sie das Glas an einen warmen Platz.
Lassen Sie die Tinktur 10 Tage bis 6 Wochen ziehen. Je
länger sie zieht, desto stärker wird die Tinktur.
Filtern Sie die Tinktur ab, z.B. mit einem Kaffeefilter.
Gießen Sie die Tinktur in eine dunkle Flasche.
Beschriften Sie die Flasche mit Inhalt und Datum.
Bewahren Sie die Tinktur an einem dunklen, kühlen Platz
auf.
Man kann Tinkturen aus einzelnen Kräutern herstellen oder
auch aus Kräutermischungen.
Im Prinzip kann die Teemischungen aus diesem Buch (siehe ab
Seite 91) auch als Tinktur ansetzen.
Hier folgen noch einige Rezepte, die sich speziell für
Tinkturen
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