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Heimkehr in den Palast der Liebe

Heimkehr in den Palast der Liebe

Titel: Heimkehr in den Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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erkennen es an. Und sind ihm dankbar dafür. Und wenn er nicht anders kann, als vor Wut fast zu platzen wegen der Art, wie man dich behandelt hat – nun, er hat das Recht dazu, meinst du nicht?"
    War es wirklich so einfach? Jedenfalls hörten nach zwei Wochen ihre Wutausbrüche auf. Natürlich war sie immer noch sie selbst, immer noch temperamentvoll und auch leicht erregbar, aber die schrecklichen Anfälle waren verschwunden, so plötzlich, wie sie gekommen waren.
     
    Shakira stand auf dem Balkon und beobachtete die Morgendämmerung. Um diese Zeit sah der Garten am schönsten aus, wenn die Wasseroberfläche noch spiegelglatt und völlig still war.
    Auf der anderen Seite brannte Licht, Sharif war also schon wach. Genau wie in den ersten Tagen, als sie jeden Morgen hier auf ihn gewartet hatte.
    Plötzlich erschien Sharif auf seinem Balkon und zündete sich eine Zigarre an. Einen Moment lang stand er einfach nur da und blickte Shakira an. Ihr Herz begann zu pochen, als ob sie ein Geheimnis erfahren hätte – und es musste ein gefährliches Geheimnis sein, so heftig wie dieses Herz klopfte.
    Auf einmal war sie überwältigt von Gefühlen, und irgendetwas sagte ihr, dass nur Sharif ihr würde erklären können, weshalb sie immer so schrecklich verwirrt war, wenn sie nur an ihn dachte – falls sie jemals den Mut aufbrachte, ihn zu fragen.
     
    Eine Frage allerdings wagte Shakira Sharif dann doch zu stellen, und dafür war es höchste Zeit.
    "Du hast einmal gesagt, 'Dein Cousin hat Feinde. Pass auf, dass du ihnen keine Argumente lieferst.'"
    Sharif blies eine Rauchwolke aus und sah sie schweigend an.
    "Erklär es mir", bat sie.
    Ihre langen dunklen Wimpern glänzten in der Sonne, und plötzlich wusste er, dass er ihr immer alles gewähren würde, ganz gleich, worum sie ihn bäte, und dass ihm das schon längst hätte klar sein müssen.
    Aber das hatte mir ihrer Frage nichts zu tun.
    "Was weißt du denn bereits über das Golfinselproblem, meine Prinzessin?"
    Sie überlegte. "Die Golfinseln! Was haben denn die Golfinseln …" Erschrocken hielt sie inne. "Ich habe das Dossier gelesen, das Ashraf mir gegeben hat."
    Sharif nickte. "Weißt du auch Bescheid über die Umweltschutzorganisation?"
    Sie stieß einen unwilligen Ton aus, weil sie es so unglaublich fand. "Schildkröten! Es ist doch lächerlich, dass Menschen deswegen obdachlos werden sollen, oder?" rief sie entrüstet. "Was wissen die schon davon, wie es ist, mitten in der Nacht aus seinem Haus vertrieben zu werden und nie wieder zurückkehren zu dürfen?"
    Sharif schwieg, aber in seinen Augen stand ein Lächeln. "Nichts", erwiderte er.
    Ihr Herz schlug schneller, und sie wandte den Blick ab.
    "Diese Umweltschutzkampagne bewirkt allerdings ein gewisses Maß an Entrüstung in den internationalen Medien und nimmt die internationale öffentliche Meinung gegen die Repatriierung der Inselbewohner ein", erklärte Sharif. "Und diese Meinung zu ignorieren können wir uns nicht leisten. Besonders jetzt nicht."
    Sie horchte auf. "Was ist passiert?"
    "Wir haben Insiderinformationen, denen zufolge Mystery Resorts tatsächlich einen Prozess anstrengen will. Sie haben vor, den Sultan und den bagestanischen Staat auf fünfundzwanzig Milliarden Dollar Schadenersatz zu verklagen."
    "Diese Hundesöhne!" rief sie wütend und wiederholte ungläubig: "Fünfundzwanzig Milliarden?"
    "Das ist mehr als das gesamte Bruttosozialprodukt von Bagestan. Möglicherweise glauben die Konzernverantwortlichen, falls sie den Prozess gewinnen, können sie ihre Hotels bauen und die Umweltschützer zum Schweigen bringen, indem sie ihnen ein gewisses Gebiet als Schutzraum für die Schildkröten versprechen oder indem sie eine Umweltschutzkampagne irgendwo anders auf der Welt finanzieren. So erklären wir uns das. Es ist aber auch denkbar, dass die Firma selbst die Umweltschutzkampagne initiiert hat, um den Druck auf Ashraf zu verstärken."
    Shakira schwieg betroffen. Ashraf schien in der Falle zu sitzen.
    "Es muss doch etwas geben, das wir tun können!" rief sie verzweifelt.
    "Es muss unbedingt verhindert werden, dass dieser Prozess zu Stande kommt, denn wenn das erst einmal der Fall ist, ist jegliche Entscheidung über Jahre hinweg blockiert. Wir werden eine Medienkampagne starten, in der Hoffnung, dass die öffentliche Meinung sich gegen Mystery Resorts wenden wird."
    Shakira sah schweigend zu, wie die Sonnenstrahlen die Wasseroberfläche zum Glänzen brachten. "Und das ist alles?" fragte sie

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