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Heimkehr in den Palast der Liebe

Heimkehr in den Palast der Liebe

Titel: Heimkehr in den Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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ausdrückte. Ihr Lächeln hätte nicht glücklicher sein können.
    Ein kollektiver Seufzer stieg vom Publikum auf.
    "Ich glaube, ich verstehe", bemerkte die Moderatorin lächelnd, und die Zuschauer klatschten erneut.
    "Jetzt sind Sie besonders besorgt um eine bestimmte Gruppe von Flüchtlingen, nicht wahr, Eure Hoheit?" fuhr sie fort. "Es sind die ehemaligen Bewohner der Golfinseln. Können Sie uns mehr darüber sagen?"
    Shakira zwang sich, den Blick von Sharifs Gesicht zu lösen, und nickte. "Ja, sie haben eine sehr tragische Geschichte hinter sich." Sie beschrieb ausführlich die Situation dieser Menschen. "Und jetzt können sie nicht in ihre Heimat zurückkehren, bis die Schildkrötenfrage geklärt ist. Wir arbeiten also daran, so schnell wie möglich festzustellen, was für alle Beteiligten das Beste ist. Außerdem möchten wir Mystery Resorts dazu bringen, ihre Anklage fallen zu lassen und ihre Pläne für die Golfinseln aufzugeben. Ghasib hat damals diesen Vertrag keineswegs im Namen des Volkes, sondern nur in seinem eigenen unterschrieben. Warum soll das Volk jetzt gezwungen sein, ihn zu erfüllen?"
    "Ich schätze, für Sie ist es schwierig zu verstehen, dass Vertriebene wegen einer seltenen Schildkrötenart nicht in ihre Heimat zurückdürfen."
    Shakira nickte heftig. "Ich weiß, wie verzweifelt sie sind. Andere bagestanische Flüchtlinge kehren jetzt zurück. Ihre Dörfer werden wieder aufgebaut, nur nicht die der Inselbewohner. Vielleicht wird man sogar ein weiteres Lager für sie errichten müssen. Wie entsetzlich, Flüchtling im eigenen Land sein zu müssen! Und wohin sollte man sie bringen? Man kann nicht einfach eine Volksgruppe in das Gebiet einer anderen verfrachten und beide dazu zwingen, miteinander auszukommen."
    "Farida, die Frau, die für mich wie eine Mutter war, stammt von der Solomoninsel. Ihre Familie und die ihres Mannes haben seit Jahrhunderten auf der Insel gelebt, vielleicht noch länger. Ihr Mann wurde unter falschen Anschuldigungen von Ghasibs Leuten verhaftet und eingesperrt, bis jetzt ist er verschollen. Ihr Haus wurde von den Evakuierungskommandos bis auf die Grundmauern zerstört. Farida möchte zurück und alles wieder aufbauen, um dort auf ihren Mann zu warten. Aber sie muss weiter als Flüchtling leben."
    "Bei Ihnen im Palast, nicht wahr?"
    "Selbst ein Palast ist kein Zuhause, wenn man Flüchtling ist", entgegnete Shakira. "Was taugt ein Palast, wenn er nicht Ihr Zuhause ist?"
    Noch mehr Applaus.
    "Wie Sie wissen, hat diese Schildkröte seit Jahrhunderten, oder Jahrtausenden, Seite an Seite mit den Menschen auf diesen Inseln gelebt. Die Inselbewohner waren schon immer sehr besonnen im Umgang mit ihren natürlichen Ressourcen und ihrer Umwelt. Schließlich leben sie ja davon, sie bauen Heilkräuter an, die eine wichtige Rolle in ihrer traditionellen Heilkunst spielen und außerdem ihre wichtigste Einkommensquelle darstellen. Ganz Bagestan verwendet diese Heilkräuter."
    "Wie sollte Ihrer Meinung nach dieses Problem gelöst werden, Prinzessin?"
    "Nicht darauf einlassen, Prinzessin", flehte Gazi lautlos. "Immer daran denken, 'Sämtliche Ansprüche müssen geklärt werden …'"
    Doch in der Hitze des Augenblicks vergaß Shakira, was Gazi mit ihr eingeübt hatte. Trotzig hob sie den Kopf. "Wie kann es sein, dass dieses Volk plötzlich eine Gefahr für die Umwelt ist, die sie doch jahrhundertelang gehegt und gepflegt hat? Ich bin sicher, diese Schildkrötenfrage ist einfach nur künstlich angeheizt worden, weil Mystery Resorts nach wie vor die Inseln für ihre Geschäfte nutzen will. Und ich glaube, es ist moralisch unhaltbar, den Profit über das Recht der Menschen auf eine Heimat zu stellen."
    "Oh!" sagte die Moderatorin.
    "Diese Hundesöhne", sagte die Prinzessin und beendete damit ihre flammende Rede.
     
    "Es tut mir Leid, dass ich mich vergessen habe", entschuldigte sich Shakira. "Aber warum sollte ich nicht die Wahrheit sagen? Warum soll man es nicht einfach aussprechen?"
    Sie saßen alle zusammen in der Hotelsuite und verfolgten die Fernsehübertragung der Show – Shakira und Sharif, Gazi al Hamzeh und dessen Frau Anna.
    "Solange man dich nicht wegen Verleumdung anklagt", bemerkte Gazi ungerührt.
    Kein einziges Wort war herausgeschnitten worden. Sie sahen die ganze Show einschließlich des endlosen Applauses am Schluss. Ab jetzt würden die Telefone nicht mehr stillstehen. Gazi strich sich zufrieden übers Kinn und schaltete den Fernseher ab.
    "Bis morgen früh haben wir eine

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