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Heimlich

Heimlich

Titel: Heimlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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vor einigen Jahren detaillierte Anweisungen bei einem alten Polizeikaplan hinterlassen.
    Ich war einer der Sargträger. Die fünf anderen waren Polizisten, die ich nie zuvor gesehen hatte. Als wir Wacky ins Grab abließen, feuerte eine Ehrenwache der Polizei einundzwanzig Schuß Salut, und ein Hornist spielte »Taps«. Dann sah ich, wie Wackys Mutter und Schwester zu einer langen, schwarzen Limousine hingedrängt wurden. Um die Limousine herum stand eine Gruppe von Nachrichtenleuten und Fotografen, die sich auf die beiden stürzten.
    Beckworth fing mich auf dem Parkplatz ab. »Freddy«, rief er mir zu.
    »Hallo, Lieutenant«, sagte ich.
    »Laß uns rüber zu meinem Wagen gehen und ein bißchen reden, Fred. Sollten wir wirklich.«
    Wir gingen zu seinem Wagen. Der war in der Nähe eines Gehwegs geparkt, auf dem sich Statuen von Jesus befanden, der vor lauter freundlichen kleinen Tieren kniete.
    Beckworth legte mir eine Hand väterlich auf die Schulter, mit der anderen rückte er meine Krawatte zurecht. Er schaute mich väterlich an und seufzte. »Freddy, das hört sich grausam an, aber es ist vorbei. Walker ist tot. Sie haben ein Lob bekommen und zwei sauber erlegte Banditen in ihren Akten. Das wird sich in ein paar Jahren noch viel besser machen. Vorgesetzte, die noch nie eine Kanone gezogen haben, werden davon beeindruckt sein, wenn Sie die Karriereleiter hochklettern.«
    »Ohne Zweifel. Wann komme ich zur Sitte?«
    »Diesen Sommer. Sobald Captain Larson in Pension geht.«
    »Gut.«
    »Ist schon alles in Ordnung, Freddy. Ich weiß, daß Sie für Walker nur das Beste wollten. In gewissem Sinne hat er es ja auch bekommen. Er war ein wahrer Held. Eine Ehrenmedaille im Krieg und ein Heldentod im Kampf gegen das Verbrechen. Ich bin sicher, der wußte das, als er starb. Und das ist ganz komisch, Freddy. Obwohl ich schlimme Sachen über Walker gesagt habe, wußte ich irgendwie schon immer, daß er ein wahrer Held ist und daß er sterben mußte.«
    Beckworth senkte drastisch seine Stimme und packte mich noch fester an der Schulter. Ich wußte, was ich zu tun hatte.
    »Sie sind bis obenhin voll Scheiße, Lieutenant. Wacky Walker war ein verrückter, abgetakelter Säufer, das ist alles. Und mir war das egal, ich liebte ihn. Deswegen verklären Sie ihn bitte nicht. Beleidigen Sie nicht meine Intelligenz. Ich kannte ihn besser als jeder andere und ich hab’ ihn nie verstanden, deswegen behaupten Sie nicht, Sie hätten ihn gekannt.«
    »Freddy, ich -«
    Ich zuckte mit meiner Schulter, um seinem Griff zu entkommen. »Sie sind bis obenhin voll Scheiße, Lieutenant.«
    Beckworth wurde rot wie Beete und fing an zu zittern. »Wissen Sie, wer ich bin, Underhill?« zischte er.
    »Sie sind eine Schande für die ganze Stadt«, sagte ich und flippte ihm seine Krawatte ins Gesicht.
    Als ich in Wackys Wohnung kam, hatte es zu regnen angefangen. Eingeschüchtert durch meine Uniform, ließ seine Wirtin mich ein.
    Das Wohnzimmer war in einem heillosen Durcheinander. Ich fand auch heraus, warum - seit Wackys Tod war Night Train alleine dort gewesen und hatte auf der Suche nach Nahrung das Sofa und die Stühle zerrissen. Ich fand ihn im Hinterhof. Der erfinderische Labrador hatte sich seinen Weg durch eine Fliegengittertür gebissen und lag jetzt unter einem großen Eukalyptusbaum. Er kaute zufrieden an den Überresten einer toten Katze.
    Als ich ihn rief, kam er zu mir. »Wacky ist tot, Train«, sagte ich. »Er hat sich von des Lebens Mühsal befreit. Aber mach dir keine Sorgen, du kannst bei mir wohnen, wenn du mir nicht in die Wohnung scheißt.«
    Night Train ließ die tote Katze fallen und schnüffelte an meinen Beinen.
    Ich ging zurück in die Wohnung. Ich fand Wackys Lyrik-Schatztruhe: drei große, metallene Behälter. Wacky war in jeder Hinsicht ein Chaot, und seine Wohnung war völlig durcheinander, aber seine Lyrik hatte er sorgfältigst aufbewahrt - sortiert, datiert und numeriert.
    Ich trug sein Lebenswerk zu meinem Wagen und verschloß es im Kofferraum, dann ging ich zurück in die Wohnung und fand seine Golfschläger in dem schweren Ledersack, den er so geliebt hatte. Den trug ich auch nach draußen.
    Night Train hüpfte zu mir auf den Vordersitz und schaute mich komisch an. Im Radio fand ich wilden Jazz und drehte voll auf. Night Train wedelte fröhlich mit dem Schwanz, und wir fuhren in sein neues Heim.
    Für die drei Behälter fand ich einen sicheren, trockenen Ort in meinem Flurschrank. Ich briet Night Train ein paar Hamburger

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