Heimlich
Gesicht abstachen. Dann begann er zu sprechen.
»Officer Frederick U. Underhill, 27 Jahre alt, Collegeabschluß, nicht gedient. Außergewöhnlich gute Zeugnisse an der Akademie, ausgezeichnete Beurteilungen in Wilshire und der 77. Straße. Zwei Männer in Ausübung seiner Pflicht getötet. Ich bin einigermaßen beeindruckt, und es ist mir scheißegal, was Sie in letzter Zeit auf eigene Faust getrieben haben. John ist ein leicht erregbarer Cop alter Schule. Ich nicht. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Handeln und zu Ihrer Einsicht, die Angelegenheit einem Vorgesetzten anzuvertrauen. Genug gelabert. Erzählen Sie mir was von toten Frauen und Killern. Lassen Sie sich Zeit, ich bin ein guter Zuhörer.«
Die kleinen braunen Augen blieben auch noch auf meine gerichtet, als Dudley Smith aus seiner Hosentasche Zigaretten und Streichhölzer fischte, sie anzündete und mir Rauch ins Gesicht blies.
Ich räusperte mich. »Danke, Sir. Im Februar arbeitete ich bei der Wilshire-Streife. Mein Partner und ich wurden von einer verstörten Frau an einen Mordschauplatz gerufen. Das Opfer war eine junge Frau namens Leona Jensen. Sie war in ihrer Wohnung erwürgt und erstochen worden; der Ort war verwüstet. Ich holte die Kripoleute. Sie kamen und sagten, es sähe so aus, als ob die Frau einen Einbrecher überrascht hätte. Ich entdeckte ein Streichholzheftchen vom ›Silver Star‹ auf einem Tisch, habe mir aber nicht viel dabei gedacht.
Letzte Woche wurde noch eine Frau in ihrer Wohnung in Hollywood erwürgt. Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Sie hieß Margaret Cadwallader. Mir fiel eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Morden auf. Die Kripo aus Hollywood behandelte den Fall ebenfalls als Raubmord, deren ganze Untersuchung basierte auf dieser These. Ich hatte aber so eine Vorahnung. Es ließ mir keine Ruhe. Ich kann mich auf meine Intuition verlassen, Sir, deshalb habe ich auch schon so viele erfolgreiche Verhaftungen in meiner Akte stehen.
Irgendwie wußte ich, daß die zwei Todesfälle zusammenhingen. Ich brach in die Wohnung dieser Cadwallader ein« - ich sprach etwas langsamer, als ich meine erste Lüge vorbereitete - »und fand ein Streichholzheftchen aus derselben Bar unter einem Zipfel des Teppichs im Wohnzimmer.« Ich machte eine Pause.
»Weiter, Officer«, sagte Dudley Smith.
»Gut. Jetzt wußte ich, daß diese Cadwallader mindestens einmal im ›Silver Star‹ gewesen war. Ich deichselte es so, daß ich auf die Tagschicht kam und auch nachts dort hingehen konnte. Ich dachte mir, daß diese Jensen und Margaret Cadwallader vielleicht von einem Stenz aufgerissen worden wären. Ich nahm die Hilfe des Barkeepers in Anspruch, der mir von ›Eddie‹ erzählte, einem richtigen Windhund, der eine Menge Weiber in dieser Kneipe aufgerissen hat. Eddie kam am folgenden Abend. Der Mann an der Bar zeigte ihn mir. Er versuchte, etliche Frauen anzumachen, die gaben ihm aber einen Korb. Er ging, und ich folgte ihm in eine Homo-Bar in West-Hollywood, wo er Streit mit einem Kerl hatte. Dann folgte ich ihm in seine Wohnung abseits des Sunset Strips. Dort blieb er die ganze Nacht. Am nächsten Morgen fuhr ich ihm nach bis zur Pferderennbahn in Santa Anita. Aus seiner Unterhaltung mit dem Mann am Fünfzig-Dollar-Schalter konnte ich schließen, daß er ein eifriger Spieler war, der oft Frauen zum Rennen mitbrachte.
Ich zeigte dem Schaltermenschen ein Foto von Margaret Cadwallader. Er sagte mir, daß Eddie mit Nachnamen Engels hieße und daß Eddie die Frau im Juni bei den ›President’s Stakes‹ bei sich gehabt hätte. Er hat sie identifiziert. Ich hatte das Foto unter verschiedene andere gemischt, daher wußte ich, daß er verläßlich war.
Dann rief ich die Zentralkartei an und erhielt Informationen über Eddie und seine Autos. Kein Eintrag und zwei Autos. Ich ging zu Autohändlern und bekam Bilder von Modellen, die er besitzt. Dann malte ich sie in den entsprechenden Farben an. Danach klapperte ich alle Nachtclubs auf dem Sunset Strip ab. Vier Leute erinnerten sich, Eddie Engels mit Margaret Cadwallader gesehen zu haben. Ich habe ihre Namen und Adressen. Dann fuhr ich nach Hollywood. Ein Schüler erinnerte sich, Engels’ 49er Ford in der Mordnacht um die Ecke von Cadwalladers Wohnung gesehen zu haben. Er sagte, ein Fuchsschwanz hätte an der Radioantenne gehangen. Später am Abend brach ich in Engels’ Bungalow ein. Ich fand kein Beweismaterial, das ihn mit irgendeinem Verbrechen in Verbindung brachte, aber ich habe
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