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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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Bruch des Eheversprechens hinaus. Doch ich bezweifle, dass Lady Miranda rechtlich damit durchkommen würde, weil Sie zu Ihrem Eheversprechen gewissermaßen gezwungen wurden. Weitere tausend Pfund dürften sie daran hindern, vor Gericht zu gehen.“
    „Und was ist mit der Erpressung? Lady Cecily scheint etwas gegen meine Mutter und unsere Familie in der Hand zu haben.“
    „Wenn es sich tatsächlich so verhielte, wäre davon längst etwas an die Oberfläche gekommen. Außerdem muss die Angelegenheit über vierzig Jahre zurückliegen und betrifft vor allem eine Frau, die bereits gestorben ist.“
    „Aber ich möchte wissen, was damals geschehen ist. Und wenn dieses Mädchen darunter gelitten hat …“
    „Dann war es nicht Ihr Fehler. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Marcus, dann zahlen Sie Miranda aus. Wenn Sie früher zu mir gekommen wären, hätte ich Ihnen gesagt, dass Sie sie fortschicken sollen. Eine Familie, die sich nicht um den Ruf ihrer Angehörigen schert, kann keine lauteren Absichten verfolgen. Und als sie bei Ihnen auf der Türschwelle …“
    „Mein Bruder hat sie statt meiner empfangen. Wenn ich mich ihrer nicht angenommen hätte – wer weiß, was St. John dann in den Sinn gekommen wäre. Hätte ich einfach zusehen sollen, wie er sie vollständig ruiniert?“
    „Wenn Sie damals auf meinen Rat bezüglich Ihres Bruders eingegangen wären, hätten sich Ihre Wege bereits vor Jahren vollständig getrennt. Er bereitet Ihnen noch immer Schwierigkeiten, weil Sie fortwährend seine Rechnungen bezahlen. Ihr viel zu weiches Herz und Ihre Unüberlegtheit hat Sie in die momentane Misere gebracht.“
    Empört richtete Marcus sich auf. Ehe er indes etwas sagen konnte, fuhr Binley fort: „Bitte verzeihen Sie, dass ich so unverblümt spreche, Marcus, doch wenn Sie nicht meiner Meinung sind, geben Sie mir Instruktionen. Was soll ich in dieser Angelegenheit für Sie tun? Ihnen zu Ihrer Vermählung gratulieren?“ Claudes Blick wurde kühl, und er trommelte mit den Fingern auf den Tisch.
    „Ich will …“ Ja, was will ich eigentlich?, fragte Marcus sich insgeheim. Er wollte eine weise Entscheidung treffen, die jedem, der involviert war, zugute kam. Es war keinesfalls sein Ansinnen, nur seine eigene Haut zu retten. Und er wollte es besser machen als sein Bruder oder sein Vater oder als irgendein anderes Mitglied der Familie, die alle lediglich an ihre eigenen Interessen gedacht hatten und dabei rücksichtslos gegen andere verfahren waren.
    „Ich will die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Ich will wissen, woher das Mädchen kommt und welche Rolle meine Mutter in ihrem und Lady Cecilys Leben gespielt hat. Wenn es wahrhaftig irgendein Unrecht gibt, dass ihr widerfahren ist, und sie meine Hilfe braucht, möchte ich ihr zur Seite stehen.“ Er holte tief Luft. „Und ich möchte eine Lizenz vom Bischof haben.“
    Brüsk erhob sich der Anwalt. „Sie wollen diese Vermählung doch nicht allen Ernstes legalisieren! Marcus, ich kann Ihnen nicht im Geringsten folgen. Was Sie vorhaben, entbehrt jedweder Vernunft.“
    „Habe ich besser daran getan, als ich damals aus Liebe heiratete? Wie dem auch sei, ich bleibe in Zukunft in Haughleigh, denn es gibt viel zu tun. Ich hätte mich früher oder später um eine zweite Frau und einen Erben bemühen müssen. St John schleicht im Haus umher, trinkt meinen Brandy und wartet darauf, dass ich mich an meiner Suppe verschlucke. Der Haushalt ist in Auflösung begriffen, und ich habe noch keine Ahnung, wie ich ihn nach dieser langen Vernachlässigung wieder in Ordnung bringen soll. Miranda Grey mag es nur auf mein Geld abgesehen haben, doch bei Gott, sie wird sich das Geld hart erarbeiten müssen, wenn sie bei mir bleiben will. In zwei Wochen kehre ich nach Hause zurück, und wenn sie dann nicht längst über alle Berge ist oder ich bis dahin nicht herausgefunden habe, dass sie sich bereits vor unserer Eheschließung vollständig ruiniert hat, dürfte es nicht verkehrt sein, sie zu behalten.“
    „Marcus, Sie klingen, als würden Sie sich eine Haushälterin zulegen.“
    „Zumindest bin ich nicht so naiv, nach ewiger Liebe und göttlichem Glück zu schmachten. Ich bin nicht mehr grün hinter den Ohren, Claude, und ich weigere mich, ob meines gebrochenen Herzens und meiner zerstörten Träume zu wimmern. Eine Frau ist wie die andere, wenn das Licht gelöscht ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dies einmal sagen würde, aber meine Mutter hatte recht: Wenn dieses Mädchen anständig

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