Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
Vom Netzwerk:
verunglimpfte. „Obwohl die Dienstboten sich dem Andenken an Ihre Mutter verpflichtet fühlen, haben sie mich darauf hingewiesen, dass die Dowager Duchess, Gott hab sie selig, ihre Gehälter in all den Jahren niemals erhöht hat. Die Bezahlung in diesem Haus, vom Küchenmädchen bis zum Butler, ist weit unter dem, was üblich ist.“ Ich muss es ja wissen, dachte sie. Ich selbst habe das Gehalt einer Dienstmagd erhalten .
    „Empfehlen Sie mir allen Ernstes, dass wir Trunkenheit und Diebstahl belohnen und die Löhne erhöhen sollten?“
    Wilkins machte ein Gesicht, als wäre er lieber gestorben, als einen solchen Vorschlag zu unterbreiten.
    „Ja, das tue ich. Wenn Leute gezwungen sind, undankbaren Herrschaften zu Diensten zu sein, finden sie Mittel und Wege, sich zu nehmen, was ihnen zusteht. Sie stehlen, sie vernachlässigen ihre Pflichten, sie bedienen sich am Haushaltsgeld, betrügen den Krämer und verdünnen den Wein. Ich weiß, dass Ihr Anwesen gute Erträge einbringt und Sie es sich leisten können, das Budget zu erhöhen. Im Moment halten die Dienstboten sich schadlos, wo sie nur können, während das Haus ein Bild der Verwüstung bietet.“
    „Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, Madam.“
    „Ich sage lediglich die Wahrheit. Die Haushälterin musste gehen, weil sie minderwertiges Fleisch gekauft, die Haushaltsbücher gefälscht und sich das auf diese Weise erwirtschaftete Geld eingesteckt hat. Die gesamte Dienerschaft ist in Aufruhr, aber wenigstens ist das Essen wieder genießbar. Eine Erhöhung der Gehälter wird die Wogen glätten und beweisen, dass mein Gemahl mir vertraut. Letzteres dürfte sich günstig auf den Respekt des Personals mir gegenüber auswirken, sodass ich mit ihnen gemeinsam das Haus in einen ordentlichen Zustand bringen kann.“
    „Und was ist mit Wilkins?“
    Der Butler zuckte mit der Unterlippe vor Angst, er könne seinen Posten verlieren.
    „Wenn er sich davon abbringen kann, Wein oder Brandy aus dem Weinkeller zu stibitzen, ist er weiterhin sehr willkommen bei uns.“
    „Wilkins, sind Sie mit diesem Vorschlag zufrieden?“
    „Jawohl, Euer Gnaden.“
    „Also schön. Bevor Sie nachher gehen, sorgen Sie dafür, dass die Gehälter sämtlicher Dienstboten um fünf Prozent erhöht werden.“ Er sah zu seiner Frau hinüber und brummte: „Gut denn, zehn Prozent. Und lassen Sie alle wissen, dass sie die Veränderungen im Haus Ihrer Gnaden zu verdanken haben.“
    „Jawohl, Sir.“ Wilkins verneigte sich und verließ das Zimmer.
    „Nun, wenn das alles ist, Euer Gnaden …“ Miranda schickte sich an, dem Butler zu folgen.
    „Nein, da wäre noch etwas.“
    Sie wandte sich wieder um und faltete die Hände vor dem Bauch.
    Seine Miene war ausdruckslos. „Wie es scheint, waren Sie recht beschäftigt in den vergangenen zwei Wochen.“
    Sie zögerte. „Ja. Aber es gibt eben viel zu tun in Haughleigh Grange“.
    „Und wie zufrieden sind Sie indessen in Ihrer Eigenschaft als Duchess of Haughleigh?“, wollte er wissen und sah sie mit kühlen grauen Augen an.
    Sie zögerte verunsichert. „Ich verstehe nicht ganz.“
    „Als wir uns vor meiner Abreise nach London unterhielten, schienen Sie mehr als unglücklich darüber, verheiratet zu sein. Sie haben den Wunsch geäußert, nach Hause zurückzugehen. Ich nehme an, dies ist nicht länger der Fall.“
    Sie machte wieder einen Knicks und senkte den Blick zu Boden. „Mein Gefühlsausbruch war kindisch und dumm, Euer Gnaden. Es wird nicht wieder vorkommen. Sie haben mir die Ehre erwiesen, mich zur Frau zu nehmen, und dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Ich möchte mich Ihrer als würdig erweisen und Ihnen eine treue und gehorsame Gemahlin sein.“
    Sie glaubte, einen spöttischen Laut vernommen zu haben, und sah zu ihrem Mann auf, doch der blickte kühl und streng wie immer zu ihr herüber.
    „Darüber hinaus haben Sie sich so frei gefühlt, mein Geld hemmungslos auszugeben.“
    Ist er etwa so geizig wie seine Mutter?, fragte sie sich entnervt und senkte wieder den Blick. „Sie haben mir keine speziellen Instruktionen hinterlegt, wie ich als die neue Duchess of Haughleigh verfahren sollte. Ich hielt es für das Beste, so rasch wie möglich die Führung des Haushalts zu übernehmen. Wenn ich dabei mehr Geld ausgegeben habe, als Sie es billigen, bitte ich um Verzeihung.“
    „In Zukunft legen Sie mir bitte sämtliche Rechnungen über hundert Pfund vor, aber wenn Sie so fortfahren, wie Sie begonnen haben, sehe ich keinen Grund, Ihrem Urteil in

Weitere Kostenlose Bücher