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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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wenn die Vögel sich an ihnen bedient hätten. Schließlich kann man sie einkochen und für Kuchen oder dergleichen verwenden.“
    „Und da hast du dich selbst darangemacht, sie zu ernten?“
    „Es hat mir keine Mühe bereitet.“
    „Konntest du keinen Dienstboten für diese Aufgabe finden?“
    Sie reckte das Kinn vor. „Wie es der Zufall will, hat es mir nicht nur Spaß gemacht, die Himbeeren zu pflücken, sondern auch, sie zu kosten.“
    Er klaubte sich eine Beere aus dem Korb. „So wie mir. Sag, Miranda, wie schmecken dir die Himbeeren?“
    „Nun, sie sind vollmundig und saftig.“
    „Findest du, dass sie süßer sind als gewöhnlich? Vielleicht ein wenig zu reif? Sie sind nämlich bereits ein wenig über der Zeit, weißt du.“
    „Ich … ich … Um genau zu sein, habe ich noch keine probiert.“
    „Du pflückst die Beeren, weil du sie magst, hast dir indes nicht eine einzige Frucht genehmigt, obwohl du von ihnen in ihrer ganzer Pracht umgeben bist?“
    „Nein“, gestand sie ehrlich und blickte ihn unverwandt an.
    Er seufzte. „Wie kann man dir nur helfen?“ Er schob sie an die Gartenmauer und legte ihr seine Hand auf die Schulter.
    Miranda spürte die Kälte der Ziegel in ihrem Rücken und erinnerte sich augenblicklich an den Gentleman, der sie hatte verführen wollen, und an den Geschmack von Erdbeeren. Erschrocken blickte sie Marcus an.
    „Schließ die Augen, meine Liebe. Nein, Miranda, ich sagte nicht, dass du mich anstarren sollst, als wollte ich dich mit Haut und Haaren fressen.“
    Sie tat, wie ihr befohlen, und wartete darauf, seine Hand auf ihrem Busen zu spüren. Stattdessen fühlte sie, wie sein Finger sacht über ihre Unterlippe strich.
    „Öffne den Mund.“
    Wieder strich er mit seinem Finger über ihre leicht geöffneten Lippen, während er mit der anderen Hand ihr Kinn sanft anhob. Jetzt spürte sie seinen Finger an der Zungenspitze, dann eine winzige, süße Frucht, die gleichsam zerschmolz, kaum dass ihre Zunge sie berührt hatte.
    „Koste sie.“
    Sie schmeckte süßen, wundervollen Himbeersaft und leckte selbstvergessen seinen Finger ab.
    Marcus nahm eine zweite Frucht aus dem Korb und schob sie ihr in den Mund. „Noch einmal, aber untersteh dich, die Augen zu öffnen.“ Diesmal ließ er die Beere nicht in ihren Mund hineingleiten, sondern hielt sie fest, sodass sie sich die Frucht mit Hilfe ihrer Zungenspitze erobern musste. Als er sprach, spürte sie plötzlich seinen Atem an der Wange. „Solche Hochgefühle und Genüsse entgehen dir, Miranda. Freuden wie diese umgeben dich, wohin du auch schaust, um von dir in Anspruch genommen zu werden. Und alles, wofür ich dich begeistern kann, ist, zu arbeiten.“
    Wieder reichte er ihr eine Himbeere, die sie dankbar entgegennahm, wobei sie diesmal sein Handgelenk umfing und seine Finger an ihre Lippen führte. Sie hörte, wie ihr Gemahl für einen Augenblick zu atmen vergaß, als sie seinen Daumen mit der Zunge berührte.
    Marcus konnte nicht länger an sich halten und zog sie mit seinem anderen Arm zu sich an die Brust, worauf der Korb, den Miranda noch immer in der Hand hielt, zwischen ihnen zu Boden glitt.
    Miranda spürte die alte Schwäche in sich aufsteigen, die sie zu unschicklichen Taten hinriss, und schob Marcus von sich. Als sie ihn ansah, erschienen ihr seine Augen dunkler als zuvor, und für den Bruchteil eines Moments hatte sie Angst, dass er wütend auf sie wäre; doch entgegen ihrer Befürchtung brach er in schallendes Gelächter aus. Niemals zuvor hatte sie ihn so heiter erlebt, und kaum dass sie es sich versah, legte er seine von Himbeersaft befleckten Hände auf ihre Wangen, neigte sich zu ihr vor und küsste sie kurz und temperamentvoll. Schockiert und zugleich überrascht öffnete sie die Lippen, und seine Zunge umspielte ihre auf eine Weise, die ihr die Sinne zu rauben drohte. Nur zögernd ließ er wieder von ihr ab, um sich gleich drei oder vier Himbeeren auf einmal zu Gemüte zu führen. „Süß, Miranda, wirklich unglaublich süß.“ Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und entschwand zurück ins Haus, als wäre nicht das Geringste geschehen.
    Süß sind die Himbeeren in der Tat, dachte Miranda bei sich, doch hat er die Früchte gemeint oder den Kuss? Ohne sich weitere Gedanken zu machen, nahm sie, wie zuvor Marcus, eine Hand voll von den reifen Früchte aus dem Korb und schob sich, während sie sich in die Küche aufmachte, eine nach der anderen in den Mund.
    Miranda streckte sich auf dem Diwan im

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