Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
Falls du mir gegenüber tatsächlich noch verlegen sein solltest, wirst du bald keinen Grund mehr haben, es zu sein. Zieh das Korsett aus. Ich will dich betrachten.“
Voller Unbehagen ließ Miranda das Mieder wie die übrigen Sachen zuvor an sich heruntergleiten.
„Zieh den Rest ebenfalls aus. Den Schmuck kannst du anbehalten. Damit du dich daran erinnerst, wer du bist.“
Wer bin ich denn?, fragte sie sich verzweifelt. Sie wusste es selbst nicht mehr. Zögerlich schlüpfte sie aus dem hauchzarten Unterrock.
„Komm her.“
Sie trat auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Wenn ich ihm erkläre, dass ich noch Jungfrau bin und dass das, was geschehen ist, mir leidtut, wird er vielleicht freundlicher und nachsichtiger mit mir umgehen, dachte sie und hob an: „Heute Abend …“
„Schweig! Kein Wort mehr. Leg dich neben mich.“
Rasch schlüpfte sie zu ihm ins Bett und wollte nach der Bettdecke greifen. Er jedoch entzog sie ihr wieder.
Dann berührte er sie.
Sie war so angespannt ob der Erwartung, er würde sie unsanft anfassen, dass sie die ersten zarten Berührungen kaum zu spüren vermochte. Erst als er ihren Arm streichelte, erschauerte sie wohlig und bekam über und über eine Gänsehaut. Seine Hand wanderte zu ihrer Schulter hinauf und wieder hinab zu ihrem Busen. Ihre Knospen wurden augenblicklich hart ob der zärtlichen Liebkosung, und als er ihre Brüste zu küssen begann und ihr die köstlichsten Gefühle erzeugte, indem er die Spitzen mit der Zunge umspielte, wölbte sie sich ihm entgegen – voller Verlangen, mehr von diesen Zärtlichkeiten zu erfahren. Dabei traute sie sich noch immer nicht, ihm in die Augen zu sehen, dachte sie doch, er wollte sie betören, bevor er sie mit harten Worten beschimpfte und sie womöglich sogar züchtigte.
Hitze breitete sich in ihr aus, und ihr Atem beschleunigte sich, als er an ihr hinabglitt, um sie mit zarten und verwirrend schönen Berührungen zu verwöhnen. Er spielte mit den Locken zwischen ihren Schenkeln, worauf sie sich unwillkürlich entspannte und ihre Beine spreizte. Die atemberaubendsten Empfindungen stiegen in ihr auf, als er sie an den empfindlichsten Stellen zu streicheln begann. Sie spürte die Glut in ihrem Unterleib und das Begehren in sich größer werden und schmiegte sich drängend gegen seine Hand. Dann drang er mit dem Finger in sie ein, um sie noch viel sinnlicher zu streicheln und ihr erst einen Seufzer zu entlocken, bis sie vor Leidenschaft aufstöhnte.
Marcus umfasste mit der anderen Hand ihr Kinn, damit sie ihn ansah. Ohne es zu wollen, verlor sie sich in seinen vor Begehren verschleierten Augen und in seinen Liebkosungen, mit denen er sie so weit brachte, dass sie glaubte hinausschreien zu müssen, dass sie ihm gehörte und ihm nichts verwehren konnte, und fast die Besinnung verlor. Sie zitterte am ganzen Leib, als er von ihr abließ und sie ermattet neben ihm zur Ruhe kam.
Dann legte er sich auf sie und drang erst langsam und, als er spürte, dass etwas ihm im Weg war, dann mit einem heftigen Stoß in sie ein. Miranda keuchte vor Schmerz, drehte den Kopf zur Seite und presste ihn ins Kissen.
Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß Marcus eine Verwünschung hervor. Er vergrub das Gesicht in ihren gelösten Haaren, während er sich rhythmisch in ihr bewegte.
Es war rasch vorüber. Er erbebte und blieb eine Weile auf ihr liegen, um sich anschließend neben sie zu rollen und den Arm um ihre Schultern zu legen. Er drehte sie zu sich um, damit sie ihm in die Augen sah. Sie spürte noch einmal seine Hand zwischen ihren Schenkeln, dann betrachtete er das Blut an seinen Fingern. Er wischte es an dem weißen Laken ab und zog sie zögernd zu sich an die Brust. „Schlaf jetzt“, murmelte er rau.
23. KAPITEL
Er war verdammt. Er fühlte es tief in seinem Herzen. Nicht das Elend nagte an ihm, auch nicht die Einsamkeit; er war daran gewöhnt, allein zu sein. Er spürte, dass sich etwas änderte, das Gefühl bemächtigte sich seiner, dass das Glück zum Greifen nahe war, doch wenn er danach griff, zerschellten all seine Hoffnungen, weil die Frau, an die er sein Herz verloren hatte, seine Liebe nicht erwiderte.
„Guten Morgen.“ Miranda war so leise in den Frühstückssalon getreten, dass er sie nicht bemerkt hatte. Ihre Stimme klang heiser, als habe sie die ganze Nacht geweint, nachdem sie wieder in ihr eigenes Schlafzimmer gegangen war.
„Guten Morgen“, grüßte er sie zurück. Was hätte er ihr auch sonst sagen, welche
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