Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
Vom Netzwerk:
verzichtete, sie bloßzustellen, wenn sein Bruder nicht mehr unter den Gästen weilte, um seine Geschichte zu hören.
    Sie suchte überall nach ihrem Gemahl: im Ballsaal, im Kartenraum und in den übrigen angrenzenden Zimmern, doch er war nirgends zu finden. Die Zeit lief ihr davon. Sie musste sich einen anderen Plan einfallen lassen.
    Es war fünf Minuten vor zwölf. Vielleicht wird es mir gelingen, St. John zu überraschen und mich irgendeiner Waffe zu bedienen, dachte Miranda. Allerdings musste sie vor ihm an dem vereinbarten Treffpunkt sein und sich dort vorteilhaft postieren.
    Zaghaft öffnete sie die Tür zur Bibliothek und wisperte: „Sind Sie da?“
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es so dunkel in dem Raum sein würde. Keine einzige Kerze brannte, und im Kamin glühte nur noch ein Aschehäufchen. Die Möbel konnte sie lediglich schemenhaft erkennen, als sie eintrat und sich angestrengt umsah. Plötzlich spürte sie, dass jemand hinter ihr war. Brüsk wandte sie sich um und sah einen Mann hinter der Tür hervortreten. Mit einer raschen Bewegung schob er sie vorwärts und schloss die Tür. Ehe sie es sich versah, hatte er sie an die Wand gedrückt und presste sich gegen sie, während er mit einer Hand durch ihre Locken fuhr.
    „Mein Liebling. Ich habe so lange darauf gewartet, Miranda“, raunte er kaum hörbar, während er seine Lenden zu ihr vorwölbte und sie streichelte.
    „Oh, nein“, kam es ihr atemlos über die Lippen, bevor er seinen Mund leidenschaftlich auf ihren senkte, Verzückt und schockiert zugleich erinnerte sie sich daran, wie gefährlich St. John ihr werden konnte. Wenn er wollte, war er betörend zärtlich und zuvorkommend und küsste sie in einer Weise, dass es ihr schwerfiel, nicht darauf einzugehen. Auch jetzt war sein Kuss so zart und doch fordernd und erzeugte ihr ungeahnte Hochgefühle. Sie ergab sich den köstlichen Empfindungen und ließ sich mit jeder weiteren Zärtlichkeit stärker in Verzückung versetzen. Eine Stimme in ihr schrie, sie solle ihn von sich stoßen, aber Miranda sehnte sich nach etwas anderem, nach diesen süßen Qualen, die ihr die Sinne raubten, und sie brachte nur schwach hervor: „Nein, das sollten wir nicht tun.“
    Als wäre ihr mildes Aufbegehren ein Flehen nach mehr gewesen, presste er sich noch stärker an sie. „Oh, doch, wir sollten“, hörte sie ihn flüstern. „Komm schnell, bevor jemand uns hier entdeckt.“
    „Mein Gemahl …“ Sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, während er ihren Hals mit Küssen bedeckte.
    Er stöhnte und schob ihren Rock hoch, um ihre Schenkel zu streicheln und sich wieder erregt an sie zu pressen. Sie spürte, wie er die Knöpfe an seiner Hose zu öffnen begann, und wusste, was geschehen würde. Plötzlich war sie wieder bei Sinnen.
    „Nein! St. John, lassen Sie mich gehen. Sie haben mir versprochen, dass Sie …“
    „Wie bitte?“ Er straffte sich und trat einen Schritt zurück. In diesem Augenblick ging die Tür auf, und jemand kam in die Bibliothek. Er schloss die Tür hinter sich und entzündete ein Streichholz. „Also, ich muss sagen, das ist ein interessanter Anblick, der sich mir bietet. Ich komme nur wenige Minuten zu spät und stelle fest, dass ihr ohne mich angefangen habt.“
    St. John durchquerte den Raum, während Miranda sich erst an das Licht gewöhnen musste, und zündete die Kerzen eines Leuchters an, der den Raum hell genug ausleuchtete.
    „Hast du ebensolch großes Vergnügen mit ihr wie ich, Marcus?“
    Miranda war indessen kreidebleich geworden und blickte ihren Gemahl entsetzt an. Der Mann, der sie eben noch leidenschaftlich umfangen hatte, stand wie vom Donner gerührt vor ihr. Vielleicht war es dem dämmrigen Flackern der Kerzen geschuldet, doch sein Antlitz entbehrte jeden zärtlichen Gefühls, es war ebenso versteinert wie der Rest von ihm. Sein Blick ging von ihr zu seinem Bruder hinüber, der neben dem Kamin stand, dann brach er in ein ihr fremdes, hartes Gelächter aus. „Wenn du glaubst, dass du mich auf diese Weise verletzen kannst, irrst du dich gewaltig, St. John. Wenn es mir etwas ausmachte, würde ich dich jetzt zum Duell herausfordern. Aber um die Wahrheit zu sagen, ich habe weder die Zeit noch die Kraft, mit dir bis aufs Blut zu kämpfen wegen dieses verfluchten Spiels, das du mit mir spielst. Es ist die Kugel nicht wert, die ich dir in den Kopf jagen würde.“
    St. John lachte amüsiert auf. „Ach, Bruder, du bist kein guter Schauspieler. Indes möchte auch

Weitere Kostenlose Bücher