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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Frau, die ein paar Jahre älter war als Terel. In Terels Augen war Mary Alice ein genauso altes Mädchen wie Nellie und deshalb keine Konkurrenz, die ihre Aufmerksamkeit verdiente.
    Sie begrüßte Mary Alice mit einem Kopfnicken und nahm dann auf einem Stuhl Platz.
    »Ich finde, daß Dr. Westfield weitaus kompetenter ist als eine Ärztin, meinen Sie nicht auch?« sagte Mary Alice und spielte offensichtlich auf die Frauenpraxis von Dr. Westfields Gemahlin an.«
    »Sehr viel kompetenter«, pflichtete ihr Terel bei. »Ich würde einer Frau nicht trauen; schon gar nicht, wenn es sich um eine so ernste Angelegenheit handelt wie dieses Herzklopfen, an dem ich leide.«
    »Hmm«, meinte Mary Alice zustimmend. »Und Dr. Westfield ist ein so hübscher Mann, finden Sie nicht auch?«
    »Das hat nichts damit zu tun«, gab ihr Terel im scharfen Ton zur Antwort und blickte zur Seite. Ihrer Ansicht nach hatte sie keinen besser aussehenden Mann in ihrem Leben getroffen als Dr. Westfield — bis Mr. Montgomery in die Stadt gekommen war, hieß das. Ehrlich gestanden, würde ihr die Wahl zwischen den beiden Männern schwerfallen.
    Seit Mr. Montgomerys Dinnerbesuch in ihrem Haus hatte sie einige Erkundigungen über ihn eingesogen. Es schien, als habe er Geld. Sie war sich zwar nicht sicher, wieviel; aber ihre Informanten meinten, er sei nicht gerade arm. Er war ein Verwandter von diesem vulgären Kane Taggert, und dieser Mann war wahrhaftig reich genug.
    Eine Weile lang hatte Terel sich den Kopf darüber zerbrochen, warum Mr. Montgomery eine Stellung bei ihrem Vater angenommen hatte. Warum arbeitete er nicht für seinen reichen Vetter? Erst als ihr wieder einfiel, wie er sie beim Dinner angesehen hatte, fiel bei ihr der Groschen. Zweifellos hatte Mr. Montgomery die Stellung bei ihrem Vater angenommen, um Terel nahe sein zu können. Terel war daran gewöhnt, daß die Männer sie ansahen; aber Mr. Montgomery hatte sie so ganz anders angeschaut — so sehr anders, daß sie spürte, wie sie ein paarmal errötete.
    Natürlich — er war ja der erste Mann, der sie angeschaut hatte; alle anderen waren lediglich Jünglinge gewesen.
    Sie hatte fast den ganzen Tag bei ihrem Schneider verbracht. Ihrer Meinung nach konnte eine neue Garderobe nie schaden, wenn man sich auf ein neues Abenteuer vorbereitete. Und ihr neues Abenteuer war die Jagd auf einen gewissen Mr. Montgomery. Er war wohlhabend, wenn nicht gar reich, hübsch, und so, wie die Dinge standen, offenbar ganz verrückt nach Terel. Natürlich waren seine Verbindungen zu den reichen Taggerts hilfreich. Sie würde in die Position einer angeheirateten Kusine der Taggerts aufrücken, und diese konnten ihr dann unmöglich mehr den Zutritt zu ihrer großen Villa verwehren. Vielleicht konnte sie sogar in der Villa der Taggerts wohnen, wenn sie mit Mr. Montgomery verheiratet war. Das Haus war wahrlich groß genug.
    Ja, dachte sie, sich auf ihrem Stuhl zurücklehnend. Es würde sich alles recht vorteilhaft für sie entwickeln, wenn sie sich zu einer Ehe mit Mr. Montgomery entschloß.
    Die Tür des Wartezimmers flog auf, und herein rauschten drei von Terels allerbesten Freundinnen.
    »Da bist du ja, Terel«, sagte Charlene, Mary Alice ignorierend. »Wir haben die ganze Zeit schon überall nach dir gesucht.«
    »Wer ist dieser göttliche Mann in Nellies Begleitung?« fragte Mae.
    »In Nellies Begleitung? Nellie ist zu Hause.«
    Die Mädchen sahen sich gegenseitig an. Sie hatten nicht oft Neuigkeiten, die Terel nicht bereits vor ihnen wußte. Sie schoben die Stühle zu einem Halbkreis um Terel zusammen, wobei ihnen natürlich nicht entging, daß Mary Alice ihnen mit gespitzten Ohren zuhörte.
    »Er hat Nellie zum Tee ausgeführt«, sagte Louisa.
    »Und Nellie hatte ein abscheuliches altes Kleid an. Die Ärmel waren viel zu klein. Der Fetzen war schon mindestens vier Jahre aus der Mode, wenn nicht länger.«
    »Und an ihrem Rock klebte Mehl.«
    »Mit wem war sie zum Tee?« forschte Terel.
    »Mit einem großen, sehr stattlichen Begleiter. Dunkle Haare und Augen. Hübsch . . .«
    »Sehr hübsch.«
    »Breitschultrig und . . .«
    »Wie hieß der Mann?« fragte Terel, die wütend wurde, weil sie bereits ahnte, wer Nellies Begleiter war.
    »Montgomery. Nellie sagte, er würde für deinen Vater arbeiten.«
    »Keiner, der für meinen Vater arbeitet, sieht so aus«, lispelte Louisa, die Hand auf ihre Brust legend.
    Terel richtete sich steif in ihrem Stuhl auf. »Er arbeitet tatsächlich für meinen Vater, und

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