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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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Haus.“
    Ferruccio war wie erstarrt. Seit Langem hatte er angenommen, dass Clarissa wegen seiner unehelichen Herkunft auf ihn herabsah. Doch nun, nachdem sie ihn verdächtigt hatte, sein Vermögen auf illegalem Weg erworben zu haben, und seine Annäherungen zurückgewiesen hatte, obwohl alles in ihr danach drängte, sich ihm hinzugeben, sagte sie ihm ins Gesicht, dass sie ihn für einen schmierigen Emporkömmling hielt, der sich durch eine Heirat gesellschaftlichen Aufstieg versprach.
    Hatte er bisher gedacht, dass es ihm Vergnügen bereiten würde, sie für ihre Arroganz zu bestrafen, so wusste er jetzt, dass ihm jeder Moment ihrer Niederlage die tiefste Befriedigung verschaffen würde.
    Er sah sie an. Ihr seidiges blondes Haar wehte sanft in der nächtlichen Brise, aber sie wirkte angespannt. Es war offensichtlich, dass Clarissa fürchtete, mit ihrer Offenheit einen Fehler begangen zu haben.
    Wie recht sie hatte.
    „Deine Ansichten finde ich äußerst interessant, Clarissa“, begann er und lächelte kalt. „Trotzdem ist unser Meeting jetzt vorbei. Geh nach Hause, und heul deinem Vater vor, wie gemein ich zu dir war. Dann wird er dich trösten und dir erklären, weshalb du zu mir zurückkehren und mich anflehen musst, dich zu nehmen.“

4. KAPITEL
    Clarissa kehrte zu ihrem Vater zurück. Oder genauer gesagt – man lieferte sie bei ihm ab wie ein Paket. Dieselben Männer, die sie zu Ferruccio gebracht hatten, hatten Order, sie direkt zum König zu führen, egal, wie sehr sie sich dagegen sträubte. Immerhin konnte sie Ferruccios Leute davon abbringen, sie bis zum Bett des kranken Monarchen zu bringen und sich die Lieferung quittieren zu lassen.
    Als sie endlich allein war, betrat sie zögernd die königlichen Gemächer. Aufgewühlt von ihrer Begegnung mit Ferruccio, hoffte sie nun inständig, dass ihre Befürchtungen sich nicht bestätigen würden. Er durfte einfach nicht recht behalten. Clarissa lehnte sich an die kühle Wand und schloss die Augen. Sie brauchte einen Augenblick für sich, ehe sie ihrem Vater gegenübertrat.
    „Rissa, cara figlia , wo warst du gestern Nacht?“
    Erschrocken zuckte sie beim Klang der ihr wohl vertrauten Stimme zusammen und öffnete die Augen. Ihr Vater, der sonst kaum noch das Bett verließ, stand, auf seinen Stock gestützt, am anderen Ende des großen Vorzimmers.
    „Als ob du das nicht genau wüsstest“, erwiderte sie zynisch und schämte sich, als sie sah, wie sich das vom Schlaganfall gezeichnete Gesicht ihres Vaters schmerzerfüllt verzerrte. Es brach ihr das Herz, ihn so zu sehen.
    Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie er mühsam zum nächstgelegenen Stuhl hinkte und sich keuchend darauf niederließ. Er brauchte eine Weile, bis er wieder reden konnte. Dann antwortete er: „Ich habe erst heute erfahren, dass du dich mit Ferruccio treffen würdest.“
    „Unser Meeting hat länger gedauert als geplant“, erklärte sie, um einen ruhigen, unbeteiligten Tonfall bemüht. Es hatte keinen Sinn, sich von Ferruccios Worten gegen ihren Vater aufbringen zu lassen. Erst wenn sie genau wusste, wie die Dinge standen, konnte sie den Schuldigen an ihrer Misere benennen. „Weißt du, weshalb er unbedingt mit mir und niemand anderem verhandeln wollte?“, fragte sie.
    Der König atmete schwer. „Wenn du Ferruccio besser kennen würdest, wüsstest du, dass er grundsätzlich niemandem die Gründe für sein Handeln mitteilt, Rissa. Aber ich habe mir natürlich meinen Teil gedacht.“
    „Und der wäre?“
    „Er … er interessiert sich für dich. Das hat er immer schon getan.“
    Ihr wurde übel. „Und trotzdem hast du mich zu ihm geschickt?“
    „Weshalb bist du so verärgert, Rissa?“ Plötzlich schien ihm ein Gedanke zu kommen. „Hat er dich etwa … belästigt?“
    „Das wäre die Untertreibung des Jahres.“
    Sie konnte sehen, wie der Körper des kranken Königs sich verspannte. Für einen Moment war die Energie spürbar, die ihn dreißig Jahre seiner vierzigjährigen Regentschaft lang zu einem solch erfolgreichen Monarchen gemacht hatte. „Was hat er dir angetan? Erzähl’s mir.“
    Das jedoch konnte und wollte sie nicht tun. „Alles, was es dazu zu sagen gibt, ist, dass er nicht an meinen diplomatischen Fähigkeiten interessiert war. Weshalb hast du mich zu ihm geschickt, wenn du doch wusstest, dass er etwas ganz anderes von mir will?“
    „Wäre das denn so sehr gegen deine Interessen?“, fragte er zurück. „Ich habe nie verstanden, weshalb du ihn immer gemieden

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