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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Reitpferd nicht nach London mitgebracht oder auch nur ein Pferd gemietet hat, statt einen verflixten Märtyrer aus sich zu machen ..."
    „Ich glaube kaum, dass ihm etwas an einem Mietpferd läge. Und da er entschlossen ist, die Ausgabe für ein Pferd und einen Reitknecht in London zu sparen - darf ich vorschlagen, dass Sie die Sache auf sich beruhen lassen?"
    Harry errötete. „Entschuldigen Sie, bitte, Sir, aber das geht keineswegs. Ich meine, es gibt keinen Grund, warum Jessamy Ihnen so sehr verpflichtet sein sollte - er hätte sich an mich wenden sollen, denn sein Vormund bin ich, nicht Sie!"
    „Oh, ich habe nicht die leiseste Absicht, mir Ihre Autorität anzumaßen!", versicherte ihm der Marquis.
    „Um das geht es nicht so sehr - na ja, praktisch gesehen sind die Jüngeren eigentlich in der Obhut meiner Schwester", gestand Harry. „Aber wenn es so weit kommt, dass ich meinen Bruder - mein Mündel! - in Schulden geraten lassen soll - nein!"
    „Ach, das ist etwas, das nur Sie und ihn, nicht aber mich auch nur im Geringsten etwas angeht. Kanzeln Sie ihn tüchtig ab - wenn Sie das Gefühl haben, es sei Ihre Pflicht!"
    „Was - wenn ich selbst relegiert wurde?", rief Harry. „Ich bin doch kein Idiot!
    Außerdem", fügte er offen hinzu, „will ich verdammt sein, wenn ich Jessamy meinen Kopf zu einer Kopfwäsche hinhalte."
    Der Marquis lächelte. „Dann sage ich nochmals, lassen Sie die Sache lieber auf sich beruhen!" Da er jedoch sah, dass Harry weit davon entfernt war, befriedigt dreinzusehen, vertiefte sich sein amüsierter Blick. „Oder aber Sie können für ihn bürgen, wenn Sie das Gefühl haben, dass er die Schuld nicht einlöst", schlug er vor.
    Harry wurde steif und antwortete ziemlich zähneknirschend: „Das befürchte ich keinesfalls, Sir!"
    „Eben - ich auch nicht."
    „Was ich hingegen fürchte", sagte Harry, leicht besänftigt, „ist, dass er sich daran zugrunde richtet."
    „In dem Fall", antwortete Seine Lordschaft, „wird es Ihre Pflicht - als sein Vormund -
    sein, ihn wieder auf die Beine zu stellen. Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass dies wahrscheinlich ist. Ich glaube, die betreffende Summe ist ziemlich geringfügig.
    Mittlerweile aber ist er jeden Vormittag glücklich damit beschäftigt, das eine oder andere meiner Reitpferde zu bewegen, statt sich das Gehirn mit übermäßigem Studium zu belasten. In Wirklichkeit bin eigentlich ich in seiner Schuld. Ich vertraue meine Pferde bei Weitem lieber ihm an als irgendeinem Reitknecht."

    „Ja, wirklich!", bemerkte Harry warm. „Einiger Dinge wegen hat er zwar seine Grillen, aber er ist ein großartiger Reiter, das kann ich Ihnen versichern. Im Feld nämlich. Keine Angst, dass er Ihre Reitpferde nicht gut in der Hand behält!"
    „Wenn das also geklärt wäre, brauchen wir die Sache nicht weiter zu erörtern", erklärte Seine Lordschaft. „Wie sehen Ihre eigenen Pläne aus?
    Debütieren Sie auch?"
    Harrys Gemüt war zwar seiner Sorgen nicht ganz ledig, aber aus Schüchternheit und einer angeborenen Abneigung vor Verantwortung ließ er das Thema fallen und versicherte dem Marquis stattdessen, er hege keinerlei Wunsch, in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Er fügte hinzu, er glaube auch nicht, dass dies (unter den gegebenen Umständen) das Richtige wäre. „Ich werde einen Freund besuchen und vermutlich ziemlich viel mit ihm unterwegs sein."
    „Ich verstehe. Halten Sie sich von dem - hm - Aderlass von Tothill Fields fern! Sollten Sie dennoch mit leeren Taschen im Kittchen landen, dann schicken Sie eine Verständigung hierher und nicht in die Upper Wimpole Street - ich werde die Kaution für Sie hinterlegen."
    „Danke, aber ich habe nicht vor ..."
    „Das hat man nie", murmelte Seine Lordschaft. „Diese Dinge passieren einfach, und es ist besser, wenn man darauf vorbereitet ist." Er schaute seinen jungen Gast nachdenklich an. „Ich erinnere mich, dass Ihre Schwester einmal erzählte, dass Sie sehr gern boxen. Wenn Sie gern Jacksons Schule besuchen würden - sie ist in der Bond Street Nr. 13 -, dann schicken Sie ihm das hier! Er wird sich Ihnen besonders widmen." Er zog eine Visitenkarte heraus, kritzelte etwas darauf und warf sie Harry zu.
    „Oh, beim Jupiter!", rief Harry, fing sie auf und entzifferte eifrig die gekritzelte Zeile.
    „Das ist wirklich verteufelt nett von Ihnen! Da bin ich Ihnen äußerst dankbar. Ich bin natürlich gerade nur ein Anfänger, habe aber diesen Sport ganz besonders gern!
    Danke Ihnen sehr - obwohl

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