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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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er nicht von der Jagd angefangen hätte, dann wäre er meiner Meinung nach ein richtiger Bauernlümmel!"
    „Das ist er nicht!"
    „Sicherlich. Er weiß verteufelt viel über Pferde und ..." Er brach ab, von ihrer ungewöhnlichen Heftigkeit verblüfft. „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du schon wieder verhebt bist?", rief er aus.
    „Nein! Denn ich war vorher noch nie verliebt! Niemals!"
    „Du warst vorher noch nicht verliebt ...? Na, und was war mit ..."
    „Nein und nein!", wiederholte sie nachdrücklich. „Ich kannte es nicht! Ich habe es noch nicht verstanden. Das hier ist anders ... ganz, ganz anders!"
    „Schön", erwiderte Harry skeptisch, „wenn du in keinen der Esel verliebt warst, die sich wegen dir so verdammt lächerlich gemacht haben, dann kann ich nur sagen, dass du schauerlich kokett bist! Du hast sie ja nicht einmal abblitzen lassen!"
    Tränen schössen ihr in die Augen, mit erstickter Stimme stieß sie hervor: „O Harry, nein! Ich bin nicht kokett! Es war nur, weil sie alle so besonders gute Freunde waren! Wie hätte ich zu jemandem unfreundlich sein können, den ich schon mein ganzes Leben lang kannte! Und wenn du den armen Mr. Griff meinst, dann versichere ich dir, dass ich ihn nicht im Geringsten ermutigt habe!"
    „Aber du hast ihn auch nicht im Geringsten abfahren lassen", erklärte Harry.
    „Aber, so denk doch bloß, wie ... wie brutal das gewesen wäre! Er war so schrecklich demütig und so sehr empfindsam! Ich konnte ihn einfach nicht so verletzen."
    „An dem eitlen Tom Rushbury, den er letztes Jahr mit heimbrachte, war aber gar nichts Demütiges! Der Stutzer, der die höllische Unverschämtheit hatte, dir Ständchen zu bringen und uns alle mit seinem verdammten Katergejaule aufzuwecken!"
    „O Harry!", rief sie vorwurfsvoll. „Du weißt doch, dass er eine sehr schöne Stimme besaß. Ja, und du weißt auch, dass ich ihn nicht mochte und nur deshalb zu ihm freundlich war, weil du so unhöflich warst und eine Kanne Wasser über ihm ausgegossen und dann so getan hast, als hättest du gemeint, er sei eine Katze! Ich gebe zu, dass ich mir ein-, zweimal eingebildet habe, verliebt zu sein. Jetzt aber weiß ich: Ich habe das
    völlig missverstanden. Ich habe keinen von ihnen so geliebt, wie ich meinen lieben, lieben Endymion hebe, und ich werde auch nie wieder jemanden so heben!"
    „O doch, wirst du", sagte Harry aufmunternd. „Du weißt doch, wie du bist, Charis!

    Ich bin überzeugt, nächste Woche wirst du schon wieder eine Schwäche für einen anderen Kerl haben."
    Ihre Tränen strömten. Sie wandte den Kopf ab und klagte traurig: „Ich hatte gehofft, dass gerade du mich verstehen wirst!"
    „Um Gottes willen, sei doch nicht so empfindlich!", bat Harry, als er bedrückt diese Anzeichen der Verzweiflung merkte. „Was, zum Kuckuck, gibt es denn da zu weinen?
    Es ist doch nicht so, dass Dauntry nicht auch nach dir verrückt wäre! Frederica erzählte es mir - obwohl sie das nicht erst hätte tun müssen -, jeder Narr kann das sehen!"
    „Frederica mag ihn nicht", erklärte Charis unter Schluchzen.
    „Na, und was hat das schon zu bedeuten? Ich glaube, sie weiß nicht, dass du eine ...
    eine dauernde Leidenschaft zu ihm gefasst hast. Warum, zum Teufel, sagst du ihr das nicht? Guter Gott, du wirst doch nicht etwa Angst vor ihr haben."
    „O nein, nein, nein", erklärte Charis. „Aber sie würde mir nicht glauben, Harry, genauso wenig wie du. Es ist alles so grässlich! Wir sind ja nur meinetwegen nach London gekommen, weil Frederica so darauf aus war, mich unter die Haube zu bringen. Ich weiß genau, sie glaubt nicht, dass ich mit Endymion behaglich leben und ihn nicht innerhalb einer Woche vergessen könnte, wenn ich ihn nicht wiedersehen würde. Und sie hat geknausert und gespart und geplant, alles nur um meinetwillen!
    Wie könnte ich nur so undankbar sein ..."
    „Blödsinn!", unterbrach Harry sie höchst vernünftig. „Ich will dir etwas sagen, Charis: Wenn du nicht aufhörst, ewig das zu tun, was andere von dir erwarten, dann wirst du in
    Schwierigkeiten geraten. Außerdem hat dich Frederica viel zu lieb, um dir Steine in den Weg zu legen, selbst wenn sie es könnte!"
    „Aber sie kann, Harry! Oh, sie würde es nie, nie tun, wenn sie nicht überzeugt wäre, dass ich es bedauern würde, falls ich meinen angebeteten Endymion heirate! Aber genau das glaubt sie ja. Ich weiß, sie meint, es mache nichts, dass er uns besucht, weil ich seiner ohnehin überdrüssig würde!"
    Da

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