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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pfad gesehen hatte. Langsam ging sie auf das schräge grüne Dach einer Gloriette, eines Pavillons oder Sommerhäuschens zu und konnte spüren, wie die Luft sich veränderte. Magische Energie fächelte plötzlich wie Seide ihre Haut und verkrampfte ihr den Magen.
    Noch jemand anders war im Garten unterwegs und durchstreifte diesen grünen Dschungel. Sie erstarrte, weil sie wusste, dass das Haus in Richtung Osten lag, aber vor ihrer Sicht verborgen war und viel zu weit entfernt, um dort gehört zu werden, falls sie schrie. Zu weit auch, um dorthin zurückzulaufen.
    Sie war hier ganz allein auf sich gestellt.
    »Himmelherrgottnochmal!« folgte einem weiteren Ansturm unverkennbarer Magierenergie. »Verflucht sei die Magie! Eine verdammte Plage, weiter nichts!«
    Mit einem schon fast hysterischen Kichern ließ Cat den ängstlich angehaltenen Atem aus.
    Aidan.
    Sie folgte den Flüchen und Verwünschungen zu einer kleinen Lichtung zwischen einer verschwenderischen Fülle wilden Holunders.
    Und da stand er, mit gestrafften Schultern, geradem Rücken und erhobener Hand, als versuchte er, sich den Baum vor ihm vom Leib zu halten. Sein Smaragdring, der die Sonne einfing, funkelte. » Treusfurvyesh goea dhil dowsk. Nerthyoest dhil gwanndesk.« Diesmal ging die von seinen Worten freigesetzte Magierenergie Cat unter die Haut, durchflutete sie mit einer versengenden Hitze und stellte ganz merkwürdige Dinge mit ihrem Magen an, bevor sie sich wieder verflüchtigte.
    »A lest tarenesh dhil ... Oh!« Aidan krümmte sich, seine Knie gaben nach, und er fiel wie unter einem Messerstich.
    Cat rannte zu ihm und ließ sich neben ihn fallen, zitternd von der wieder erwachten Erinnerung an die schaurige Kreatur mit den bösartigen Augen, die Aidan bei seinem letzten Versuch mit Zaubersprüchen heraufbeschworen hatte. »Ist alles in Ordnung mit dir, Aidan?«
    Tiefe Linien zogen sich um seine Mundwinkel, sein Haar lag feucht an seinem Schädel, sein Gesicht war grau wie Asche. Mit einem tiefen, unsicheren Atemzug richtete er sich wieder auf und warf einen verlegenen, aber auch ärgerlichen Blick auf sie. »Sehe ich für dich so aus, als ob alles in Ordnung wäre?«
    Sein gekränkter Kleiner-Junge-Ton nahm seinen Worten ihre Schärfe. Cat lehnte sich auf den Fersen zurück und verkniff sich ein Lächeln. »Nein, in Wahrheit siehst du schrecklich aus.«
    »Vielen Dank.« Er rappelte sich auf und streckte ihr eine Hand hin.
    Sie schob ihre Hand in seine, und als sie ihm in die Augen sah, hatte das Gefühl, das sie ergriff, absolut nichts mit Magie zu tun, aber alles mit der warmen, etwas schwieligen Hand des Mannes, der sie hielt. Sie schluckte und zog die Hand rasch wieder zurück. Diese Brücke hatte sie hinter sich verbrannt. Es gab kein Zurück mehr. »Was hast du da eben gemacht?«
    Die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück, obwohl er sich ein wenig steif die Seite hielt. »Geübt.«
    »Um dich umzubringen?«
    »Nein. Um dich zu beschützen«, fauchte er und stürzte beide in ein unbehagliches Schweigen. Aber er beeilte sich, den Fehler wiedergutzumachen. »Und das Tagebuch«, sagte er. »Denn wenn – und nicht falls – Lazarus zurückkehrt, muss ich für ihn bereit sein.«
    »Aber gerade eben hast du ...«
    Er versteifte sich, und die Arroganz des Aristokraten war wieder da, von dem kühlen Blick in seinen Augen bis zu dem grimmigen Ausdruck um sein Kinn. »Versagt? Ist es das, was du sagen wolltest? Erspar dir die Mühe, mich auf das Offensichtliche hinzuweisen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Zauber vermasselt habe. Ein Wunder ist nur, dass ich mich noch nicht selber abgefackelt habe.«
    Diese Verbitterung sprach von einer jahrelangen Last auf seinen Schultern. Die Unzulänglichkeiten eines ganzen Lebens verrieten sich in seinem bitteren Ton und dem schroffen Eingeständnis seines Scheiterns. Wie konnte sie einer solchen Feststellung entgegenwirken? Sollte sie es überhaupt versuchen? Vielleicht wäre es das Beste, einfach wegzugehen. Ihn seinem Selbstmitleid zu überlassen, ohne einen Blick zurück zu tun. Sie machte ein paar zögernde Schritte, bevor sie sich widerstrebend wieder umdrehte und aus irgendeinem verborgenen Winkel ihrer Seele Worte hervorholte. »Wir sind alle nicht vollkommen, Aidan. Das macht uns aber nicht weniger wertvoll.«
    »Oder nicht weniger geschätzt«, murmelte er zustimmend und hielt sie wieder fest mit seinem Blick.
    War das seine Art und Weise, ihr zu sagen, dass er ihr Jeremy nicht vorhielt? Dass

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