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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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konnte ich ihr nicht antun, auch nicht, wenn sie versucht hatte, uns zu vernichten. »Vielleicht geht es in gewisser Hinsicht tatsächlich um Rache. Aber nicht um eine Art von Rache, die ihr, du und deine kostbare Ysolde, verstehen würdet.«
    Sie blickte mich noch nicht einmal an, als ich einen weiteren Schritt auf sie zutrat. Ich wollte den Talisman, aber vor allem wollte ich dieses verfluchte Schwert.
    Hinter mir ertönten Rufe, als die anderen versuchten, uns zu finden. Wahrscheinlich hatten sie Schwierigkeiten, den richtigen Weg einzuschlagen, weil Savian nicht dabei war.
    »Das Schwert gehört mir«, sagte Baltic und streckte die Hand aus. »Sie hat es mir geschenkt, nicht dir.«
    »Das war ein Fehler«, sagte Thala lächelnd. »Aber das soll nicht mehr wiederholt werden. Und wenn du nichts dagegen hast, werde ich dich jetzt ein für alle Mal töten. Danach ist deine Gefährtin an der Reihe, und dann …«
    Ich fand nicht heraus, was für einen schrecklichen Plan sie im Sinn hatte, denn Baltic stürzte sich auf sie, bevor sie ihre Drohung zu Ende aussprechen konnte. Sie flog einige Meter zurück, gegen einen scharfen, steinernen Obelisk, der aussah, als sei er aus der Erde gewachsen. Die Wucht des Aufpralls schlug ihr die Schwerthülse aus der Hand, und ich krabbelte darauf zu und packte sie, bevor sich Thala aufrappeln konnte.
    Ich band mir den zerrissenen Lederriemen um die Taille. Thala schrie Baltic einen Fluch zu. »Du wirst nicht wieder triumphieren! Nicht nach all dieser Zeit!«
    »Gefährtin, bleib zurück!«, befahl Baltic mir. Thala stürzte sich auf ihn. Als er ihr auswich, begann sie, mit den Händen Muster in die Luft zu zeichnen.
    Ich starrte sie an, weil ich die Gesten erkannte. »Baltic, sie …«
    Auch er musste sie erkannt haben, denn er stürzte sich mit wütendem Gebrüll auf sie … aber sie hatte ihren Zauberspruch vollendet, und dieses Mal war es Baltic, der durch die Luft flog.
    Direkt über die Kante der Klippe.

17
    Die Zeit blieb stehen. Nein, die Welt hörte auf, sich zu drehen. Das gesamte Universum hielt an. Entsetzt blickte ich auf die leere Stelle am Rand der Klippen, wo kurz zuvor noch Baltic gestanden hatte.
    »Mein Schwert, bitte.«
    Ich starrte weiter auf die Stelle. Mein Gehirn war nicht in der Lage aufzunehmen, was meine Augen gerade gesehen hatten. Fluchend riss Thala die Schwerthülse vom Lederriemen. Ich machte sechs Schritte vorwärts, bis ich am Rand der Felsplatte stand.
    »Baltic?«, flüsterte ich.
    »Baltic?«
    »Da ist sie ja. Ysolde, es ist nicht einfach, dir zu folgen … äh … wo sind Baltic und Thala?«
    »Sieh mal, da hinten läuft Thala. Drake …«
    »Du bleibst hier, Gabriel«, sagte Drake. »István, Pavel und ich verfolgen sie.«
    »Jagen wir jemanden? Ich liebe eine gute Jagd. Vor allem, wenn ich die Beute gefangen nehmen und in meinen Palast bringen kann, in mein Zimmer, wo ich …«
    »Das reicht jetzt, Magoth«, sagte May. »Du kannst mit Drake gehen, wenn du dich benimmst.«
    »Ich bleibe hier und beschütze meine Geliebte«, verkündete Constantine. »Im Gegensatz zu manch anderen brauche ich keine Gefangenen zu machen, um mich zu amüsieren.«
    Ich spähte in die dunklen Tiefen des Abgrunds. Da war nichts – keine Bewegung, nur … Schwärze. »Baltic!«
    Mein Schrei war so qualvoll und schrecklich, dass ich auf die Knie sank.
    »Um Himmelswillen! Ysolde? Ist alles in Ordnung? Das war das furchtbarste Geräusch, das ich jemals gehört habe. Oh, mein Gott, May, sie will sich in die Tiefe stürzen.«
    Hände rissen mich zurück, als ich mich gerade ebenfalls hinunterstürzen wollte.
    »Was ist passiert? Ysolde, was ist passiert?«, fragte May besorgt.
    Er konnte doch nicht … Ich schüttelte den Kopf, unfähig, meine schlimmsten Ängste in Worte zu fassen.
    Eine schwarze, zottelige Gestalt stand neben mir. »Oh Mann, ist tatsächlich gerade passiert, was ich denke?«
    Ich blickte auf Jim, der ebenfalls in den Abgrund starrte, aber dann hastig zurückwich. »Mann, tatsächlich. Ich hätte niemals geglaubt, dass der Schreckenswyvern zweimal getötet werden könnte, aber ich habe mich wahrscheinlich geirrt.«
    Aisling keuchte erschreckt auf. »Nein«, sagte ich.
    »Wer hat sich geirrt? Was ist passiert?«
    Ich ignorierte die Stimmen hinter mir und wandte mich kopfschüttelnd an Jim. »Nein, du irrst dich. Er ist nicht … Er kann nicht … Er darf nicht …«
    Ich sah das Mitgefühl in den Augen des Dämons, und die furchtbare Wahrheit wurde mir

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