Heiß gekuesst
meinem Körper entlang, als mir die Worte mir über die Lippen kamen.
»Nein, nicht schon wieder jemand, der sein Feuer nicht unter Kontrolle hat«, sagte Savian. Er nahm das Glas Wasser entgegen, das ich ihm reichte, und wich meinem Feuer aus. »Was ist das mit euch Gefährtinnen bloß?«
Ich blickte Baltic an. »Savian ist ein
Spurensucher«
, sagte ich betont.
»Nicht nur ein Spurensucher – ich bin der beste, den es gibt.«
Wie der Blitz schoss Baltic auf ihn zu und zog ihn hoch, allerdings dieses Mal, ohne ihn zu würgen. »Du wirst meinen Sohn finden.«
»Wen?«, krächzte Savian.
»Unseren Sohn, Brom. Kannst du dich noch an ihn erinnern?«, sagte ich hastig. »Gareth – das ist mein Exmann, der dich engagiert hat, damit du mich vor Gabriel rettest – hat Brom entführt und ihn irgendwo hingebracht. Wir haben keine Ahnung, wo er ist, und ob es ihm gut geht. Ich würde Gareth durchaus zutrauen, dass er ihm etwas antut.«
»Seinem eigenen Sohn?«, fragte Savian ungläubig.
»Brom ist
mein
Sohn; dieser Erzeuger bedeutet ihm nichts. Wenn er Brom etwas antut, werde ich persönlich dafür sorgen, dass er auf die schrecklichste Art und Weise zu Tode kommt«, sagte Baltic. Erschreckt wich Savian einen Schritt zurück.
»Eigentlich ist das nicht mein Geschäft, aber wenn ihr wollt, dass ich euch helfe, euren Sohn zu finden, stehe ich zu euren Diensten«, sagte Savian und deutete eine kleine Verbeugung an. »Einen besseren Spurensucher als mich werdet ihr nicht finden, wenn ich so sagen darf. Und jetzt erzählt mir, was ihr wisst, damit wir überlegen können, wie wir vorgehen.«
Während Baltic und die anderen Savian mit den Details versorgten, ging ich im Zimmer auf und ab. Ich war so fest entschlossen,
irgendetwas
zu Broms Rettung beizutragen, dass sich bei jedem Schritt kleine Feuerlachen vor meinen Füßen sammelten.
Die schrecklichen Worte in Gareths Schreiben gingen mir unablässig durch den Kopf, und mir war übel vor Sorge.
Ich rufe morgen Mittag auf seinem Handy an, um Anweisungen zu geben
, stand in dem Brief. Sein Handy … dauernd gingen mir diese zwei Wörter durch den Kopf. Gareths Handy! Ich hatte immer noch seine Handynummer auf meinem Handy eingespeichert!
Ich zog es aus der Tasche und blickte benommen auf seinen Eintrag. So leicht konnte es doch nicht sein, oder? Konnte ich ihn einfach anrufen und von ihm verlangen, dass er Brom freiließ? Ich wählte die Nummer und hielt mir das Gerät ans Ohr, wobei ich halb erwartete, eine Stimme vom Band zu hören, die mir mitteilte, der Anschluss existiere nicht mehr.
»Ja?«
Die Stimme war so vertraut, dass es mir den Atem verschlug. Allerdings raubte mir auch die Wut, die darauf folgte, die Luft – ich brauchte etwa zwei Sekunden, bevor ich etwas sagen konnte.
»Wer ist da?« Gareths leicht nasale, ärgerliche Stimme drang an mein Ohr.
»Wenn du Brom nicht mit äußerster Vorsicht behandelst, dann werde ich dir Dinge antun, die du dir nicht einmal vorstellen kannst«, sagte jemand mit einer leisen, hässlichen Stimme. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass ich es war.
Baltic fuhr herum und blickte mich stirnrunzelnd an. Gareth stotterte: »Sullivan? Wie zum Teufel hast du – verdammt noch mal, Ruth, ich habe dir doch gesagt, wir sollten uns ein neues Handy zulegen!«
»Wo ist Brom?«, fragte ich, und dann schrie ich: »Wo hast du meinen Sohn hingebracht?«
Baltic war sofort neben mir und legte mir den Arm um die Schultern. Er versuchte, mir das Handy wegzunehmen, und Savian bedeutete mir mit Gesten, Gareth so lange wie möglich am Telefon festzuhalten. Er zog sein eigenes Handy aus der Tasche und drehte uns den Rücken zu, während er ebenfalls einen Anruf tätigte.
»Er ist hier, und es geht ihm gut, obwohl es nicht so bleiben wird, wenn du nicht tust, was ich von dir verlange«, sagte Gareth.
Ich schloss einen Moment lang die Augen und stellte mir vor, Gareth bei lebendigem Leib zu rösten. »Lass mich mit ihm sprechen.«
»Nein. Es gibt keinen Grund, warum du mit ihm sprechen solltest.«
»Zum Teufel, Gareth! Er ist mein Sohn! Ich bin außer mir vor Sorge! Ich muss wissen, ob es ihm gut geht.«
Gareth murmelte etwas Unfreundliches und sagte dann: »Geh den Jungen holen. Nein, sie besteht darauf, mit ihm zu sprechen. Warn ihn nur, er soll nichts anderes sagen, als dass er unverletzt ist.«
»Gefährtin, halt dein Feuer unter Kontrolle.«
Ich öffnete die Augen und stellte fest, dass die Tische um uns herum in Brand
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