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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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etwas glauben zu machen, was nicht wahr war.« Ich blickte über Broms Kopf zu dem heutigen Gareth, der ungeduldig zuschaute. »Du warst wirklich ein Bastard, weißt du das?«
    »Und du warst eine blöde Kuh, die alles geglaubt hat, was wir dir erzählt haben«, antwortete er mit unangenehmem Lächeln.
    »Ich habe es geglaubt, weil ihr mich einer Gehirnwäsche unterzogen habt«, schnaubte ich empört, hielt mich aber ansonsten zurück. Brom hatte schon so viele Auseinandersetzungen zwischen Gareth und mir mitbekommen. Ich wollte nicht, dass er noch mehr davon abbekam.
    »Wir sollten uns für unsere Mühe besser entlohnen lassen«, sagte die vergangene Ruth. Sie trat zu Gareth und riss seine Hände von Ysoldes Kopf.
    »Das werden wir auch«, sagte er und warf ihr einen verschlagenen Blick zu. »Die Drachen werden gut für sie bezahlen, wenn sie erst einmal wissen, dass sie wieder lebendig ist.«
    »Thala wird es nicht gefallen«, sagte Ruth. Langsam erfüllte Dunkelheit meine Vision.
    »Dann sagen wir es ihr einfach nicht. Sie kann nichts gegen uns unternehmen, wenn sie nicht weiß, dass die Gefährtin des Wyverns noch lebt …«
    Wie eine Welle schwappte die Dunkelheit über uns und wischte alles wieder fort.

7
    Das Gefühl, von Nichts verzehrt zu werden, ließ langsam nach, und wir standen in genau der gleichen Position wie zuvor wieder in einem Raum, der nun vom goldenen Schimmer eines sonnigen, spanischen Morgens erfüllt war.
    »Thala wird es nicht gefallen?«, fragte ich Gareth, als ich wieder bei mir war. »Warum sollte sie sich dafür interessieren, dass in China ein Sack Reis umgefallen ist?«
    »Was für ein Sack Reis?«, fragte er irritiert.
    »Nur so ein Ausdruck. Warum sollte Thala sich dafür interessieren, dass du und Ruth mich aufgenommen habt, nachdem ich …« Ich holte tief Luft, als mir plötzlich ein Licht aufging. »Sie hat mich getötet, nicht wahr?«
    Einen Moment lang flackerte Furcht in seinen Augen auf, aber sie wurde sofort von seiner üblichen Streitlust überlagert. »Ich weiß nicht, wer dich getötet hat, und das ist mir auch egal. Mir geht es nur um das, was du mir schuldest, und dein hochwohlgeborener Drache sollte besser seinen Wyvern-Arsch in Bewegung setzen und das Gold herbeischaffen, sonst wird ihm bald ein Stück von seinem Schwanz fehlen. Und ich meine nicht den von seiner Drachengestalt.«
    Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Am liebsten hätte ich ihm einige Dinge an den Kopf geworfen, aber ich war entschlossen, so viel wie möglich von Brom fernzuhalten. »Und was ist passiert, nachdem ihr mich in Dauva einer Gehirnwäsche unterzogen habt? Habt ihr mich nach Paris gebracht?«
    »Wie lange kann es dauern, ein paar Wachen zu holen?«, grummelte Gareth vor sich hin und spähte durch die offene Tür zur Treppe. »In der Zeit wäre ich zu Fuß nach Sevilla und zurück gelaufen. Was? Ja, wir haben dich nach Paris gebracht, obwohl das für uns überhaupt nichts gebracht hat. Es stellte sich heraus, dass alle, die Lösegeld für dich hätten bezahlen können, tot waren. Ruth wollte dich schon in die Seine werfen, aber dann hast du einen deiner Zustände bekommen und angefangen, Gold zu produzieren, und da wussten wir, dass wir bis ans Ende unserer Tage ausgesorgt hatten.«
    »Die Fuguen«, sagte ich und rieb mir die Stirn. Ich schaute mich nach Brom um. Er hatte sich angezogen, saß auf der Bettkante und beobachtete uns mit stummem Interesse. »Schon damals haben sie angefangen?«
    »Warum sonst hätten wir dich denn mitschleppen sollen?«, antwortete Gareth und lächelte wieder unangenehm. »Jedes halbe Jahr bist du zu Boden gesunken, hast ein paar Wochen geschlafen und dabei Blei in Gold verwandelt. Alles war gut, bis du auf einmal einen Ehemann und ein Kind wolltest.«
    Ich richtete mich auf, bereit, mich auf ihn zu stürzen, falls er etwas Unfreundliches über Brom sagen sollte. Um ihn davon abzuhalten, sagte ich mit einer Nonchalance, die ihn bestimmt ärgern würde: »Mir scheint, ich habe euch mehr als genug bezahlt dafür, dass ihr mich und später Brom versorgt habt. Die Gans wird keine goldenen Eier mehr legen.«
    »Woher willst du das wissen?« Er musterte mich von oben bis unten. »In deiner letzten Fugue bei den silbernen Drachen hast du kein Gold mehr produziert, aber das hat nur daran gelegen, dass sie kein Blei zu dir ins Zimmer gelegt haben, oder?«
    »Nein, das haben sie nicht, aber das spielt keine Rolle. Der Drache in mir erwacht zum Leben, Gareth. Langsam, aber

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